Manz-Aktie immer tiefer – was ist jetzt ratsam?

Restrukturierung eingeleitet

Die Aktie des Anlagenbauers Manz (WKN: A0JQ5U) kennt keine Grenzen nach unten, seit Mittwoch letzter Woche sank sie um weitere -19% auf aktuell 5,80 €. Sie befindet sich seit dem Hoch Mitte 2021 bei rund 65 € im langfristigen Abwärtstrend. Allein seit Jahresbeginn halbierte der Kurs sich. Was ist weiterhin zu erwarten?

Symbolbild stock.adobe.com/Michael Stifter

Effizienzprogramm gestartet

Die schwache Gesamtsituation in der E-Mobilität sowie die rückläufige Nachfrage nach Anlagen für die Batteriefertigung betrifft das Reutlinger Unternehmen sehr stark. Im zweiten Halbjahr wird zwar mit einer Erholung gerechnet, allerdings kann die Schwäche im ersten Halbjahr nicht mehr aufgeholt werden.

Die Einleitung eines Restrukturierungsprogramms ist der logische Schritt auf die veränderte Marktsituation. Damit will der Konzern der negativen Entwicklung gegensteuern mit dem Ziel, die Kosten zu senken. Dabei kommen die Ablaufprozesse sowie die Strukturen auf den Prüfstand. Auch eine Personalanpassung dürfte eine mögliche Option sein, derzeit beschäftigt das Unternehmen knapp 1.500 Mitarbeiter.

Schwache Nachfrage belastet

Die Probleme machten sich bereits im zweiten Halbjahr letzten Jahres bemerkbar. Dieser negative Trend verschärfte sich in den ersten drei Monaten. Hiervon ist der am 23. Mai veröffentlichte Quartalsbericht geprägt. Der Umsatz brach um ein Drittel auf 51,2 Millionen € ein. Insbesondere im Segment Mobility & Battery Solution betrug der Rückgang mehr als 50%. Im Segment Industry Solution fiel der Rückgang moderat aus.

Unter diesem Volumenausfall litt die Ertragslage massiv. Beim operativen EBIT wurde ein Verlust von 0,2 Millionen € gemeldet – im Vorjahreszeitraum betrug der operative Gewinn 5,9 Millionen €. Unterm Strich lag der Nettoverlust bei 1,8 Millionen €.

Insgesamt ist diese Situation nicht befriedigend, allerdings beruht die negative Entwicklung auf externen Faktoren. Dass jetzt ein Effizienzsteigerungsprogramm aufgelegt wird, ist daher positiv zu werten.

Prognose angepasst

Die ursprüngliche Jahresprognose ist aufgrund dieser Entwicklung nicht mehr aufrechtzuhalten. Statt eines Umsatzwachstums im mittleren einstelligen Bereich steht jetzt ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert von rund 250 Millionen € auf dem Zettel. Zur Ertragslage wurden keine Angaben gemacht. Hier ist mit einer negativen EBIT-Marge zu rechnen.

Bodenbildung abwarten

Insgesamt wurde die Aktie für die schlechte Geschäftsentwicklung massiv abgestraft. Die Marktkapitalisierung mit rund 49 Millionen € ist für ein Hightech-Unternehmen sehr gering. Ich halte diese für zu gering.

Im Hinblick auf das negative Momentum ist vorerst jedoch nicht mit einem schnellen Rebound zu rechnen. Erst im dritten Quartal wird sich zeigen, ob die Erwartungen auf eine Verbesserung eingetreten sind. Bis dahin sollte das Effizienzsteigerungsprogramm auch konkretisiert sein.

In ihren letzten Analysen sahen Metzler den fairen Wert bei 8 € und Stifel bei 11,50 €. Hier ist jedoch mit einer Überarbeitung und Anpassung nach unten zu rechnen.

Mein Fazit: Sollte das zweite Halbjahr stärker ausfallen, bietet die Aktie wieder Potenzial. Vorerst sollten Anleger jedoch abwarten, hier besteht keine Eile.

ℹ️ Manz vorgestellt

  • Die Manz AG ist ein international tätiger Spezialanlagenbauer. Die Kunden kommen aus verschiedenen Branchen. Der Konzern ist untergliedert in die Segmente Mobility & Battery Solutions sowie Industry Solutions.
  • Neben dem Hauptsitz in Reutlingen unterhält das Unternehmen Niederlassungen in wichtigen Märkten.
  • Die Marktkapitalisierung beträgt rund 49 Millionen €.

💬 Manz-Aktie: Jetzt diskutieren!

Hochwertige Diskussionen und echte Informationsvorsprünge: Profitiere ebenso wie Tausende andere Anleger von unserem einzigartigen Live Chat, dem Börsen-Forum der neuen Generation.

Zugehörige Kategorien: Small Caps Technologie