Mercedes-Benz-Aktie: Auf den Spuren von VW?
Auch um die Mercedes-Benz-Aktie ist es seit Monaten nicht gut bestellt. Von Anfang April bis Ende November verlor das Papier der Schwaben über 30% an Wert und fiel fast auf ein neues 3-Jahrestief. In den letzten Tagen konnte sich der DAX-Titel ein wenig erholen. Ist Mercedes-Benz auf den Spuren von VW unterwegs? Oder wäre das eine Übertreibung?
Eine Radikalsanierung soll kommen
Ganz so dramatisch wie bei den Wolfsburger scheint die Lage bei den Stuttgartern noch nicht zu sein. Aber die jüngsten Quartalszahlen zeigten eindeutig, dass auch bei Mercedes-Benz die Hütte brennt.
Der Umsatz ging im Vorjahresvergleich um 7% zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern brach um fast 50% ein. Und die Gewinnmarge von 4,5% ist eines Premiumautobauers absolut unwürdig.
Höchste Zeit zu handeln und das tut Mercedes-Benz wohl auch. Bis 2027 will der deutsche Autobauer Medienberichten zufolge im Rahmen einer Radikalsanierung rund 5 Milliarden € einsparen. Bis Ende kommenden Jahres soll bereits die Hälfte des Einsparpotenzials erreicht sein.
Im Rahmen dieser Sanierung könnten mehr als 20.000 Stellen bei Mercedes-Benz gefährdet sein. Das wären rund 10% der weltweiten Belegschaft. Vor allem in den indirekten Bereichen sollen Stellen wegfallen. Die Rede ist von bis zu 25%. Bislang beteuerte der Konzern noch, dass die Beschäftigungssicherung bis Ende 2029 nicht infrage stehe.
Ist das schon die Trendwende?
Nachdem sich die Mercedes-Benz-Aktie im November bei knapp über 50 € stabilisiert hatte, deutete sich Anfang Dezember eine leichte Wende zu einem Aufwärtstrend hin. Nachhaltig ist dieser jedoch erst, wenn wichtige Widerstände bei 58,50 und 60,00 € überwunden sind.
Die Chinesen kommen nach Europa
Trotz eines sehr moderaten Kurs-Gewinn-Verhältnisses von knapp über 5 und einer sehr hochattraktiven Dividendenrendite von ca. 9,4% ist die Mercedes-Benz-Aktie für mich derzeit keine Kaufempfehlung. Die Risiken eines Investments sind zu hoch.
In China, dem mit Abstand wichtigsten Einzelmarkt der Schwaben, schwächelt der Konzern. Der Wettbewerb der heimischen Autobauer ist inzwischen voll im Premiumsegment angekommen. War der Stern auf dem Kühlergrill vor einigen Jahren noch ein Zeichen qualitativer und technologischer Führung, ist das inzwischen nicht mehr der Fall. BYD, Nio & Co. haben in allen Belangen des Autobaus längst zu Mercedes aufgeschlossen.
Und nun droht dieser Wettbewerb auch auf den europäischen Heimatmarkt von Mercedes-Benz überzuschwappen. Es wird spannend zu sehen sein, wie sich die Autos mit dem Stern in den kommenden Quartalen in Deutschland und Europa schlagen werden. Ich fürchte, nicht allzu gut. Langsam scheint sich auch Mercedes-Benz auf den Spuren von VW zu bewegen.
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ℹ️ Mercedes-Benz in Kürze
- Mercedes-Benz ist einer der traditionsreichsten Autohersteller der Welt. Mit einem Absatz von rund 2,5 Millionen Fahrzeugen (Pkw und Vans) gehört der Konzern mit Sitz in Stuttgart zu den drei wichtigsten Autobauern Deutschlands.
- Gemessen am Umsatz zählt die Mercedes-Benz-Gruppe sogar zu den größten Autoherstellern der Welt.
- Mercedes-Benz ist Mitglied im deutschen Leitindex DAX sowie im europäischen Leitindex EuroStoxx 50 und aktuell mit ca. 84 Milliarden € bewertet.
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