Meta Platforms-Aktie: Steht der Konzern vor dem Aus?

Prozessbeginn in den USA

Auch die in den letzten beiden Jahren so erfolgreiche Meta Platforms-Aktie ist nach ihrem Allzeithoch Mitte Februar mächtig unter die Räder gekommen. Innerhalb von knapp zwei Monaten hat sie -26% an Wert eingebüßt. Und heute beginnt ein Prozess in den USA, der das Ende von Meta Platforms in seiner heutigen Form einläuten könnte. Was müssen Anleger darüber wissen?

stock.adobe.com/Romain TALON

US-Regierung gegen Meta Platforms

Zum Wochenauftakt beginnt vor einem US-Gericht einer der fraglos spannendsten Wirtschaftsprozesse der amerikanischen Geschichte. Die US-Regierung wirft dem Social Media-Konzern über ihre Handelsbehörde FTC vor, seit Jahren seine Marktmacht zu missbrauchen und seine Monopolstellung zum Schaden der US-Verbraucher auszunutzen.

Die Klage wurde bereits 2020 während der ersten Amtszeit von Donald Trump eingereicht. Offenbar störte sich Trump am Verhalten von Facebook, das ihn mehrfach wegen der Verbreitung von Falschinformationen sanktionierte. Die FTC nutzte die vergangenen Jahre, um ihre Klage mit Daten zu untermauern.

Eine Klage wegen des Missbrauchs einer Wettbewerbsstellung ist in den USA nicht einfach zu führen, denn in diesem Fall fehlt ein zentrales Beweiskriterium, und zwar der Preis. Instagram und WhatsApp sind schließlich kostenlos, weshalb die US-Regierung nicht argumentieren kann, dass Meta Platforms Verbraucher preislich benachteiligte.

Die US-Administration konzentriert sich deshalb auf die Qualität der Plattformen als Beweislage. Offenbar ist sie der Meinung, dass Nutzer aufgrund des fehlenden Wettbewerbs Qualitätsverluste hinnehmen mussten. Meta hält dagegen und argumentiert, dass der Wettbewerb, besonders mit TikTok, sehr intensiv sei und die Nutzer von der Integration von Facebook mit Instagram und WhatsApp profitieren würden.

Ein hochpolitischer Prozess

Bei dieser rechtlichen Auseinandersetzung handelt es sich um einen hochpolitischen Prozess. Das zeigt auch die 180-Grad-Wende von Meta-Boss Zuckerberg nach der Amtsübernahme von Donald Trump.

Zuckerberg schaffte prompt die Faktenchecks auf den Meta-Plattformen ab, die Trump und seinen Vasallen immer schon ein Dorn im Auge waren. Zudem sucht der Meta-Chef die persönliche Nähe zum US-Präsidenten, um ihn zu einer außergerichtlichen Einigung mit der FTC zu bewegen. In diesem Zusammenhang interessant: Die aktuellen politischen Spannungen sorgen für massive Umschichtungen am Kapitalmarkt – unser exklusiver Report „Danke, Trump“ analysiert, welche europäischen Unternehmen davon enorm profitieren werden.

Hohe Volatilität

Die Meta Platforms-Aktie zeigte sich in den letzten Handelstagen von ihrer extrem volatilen Seite. Der seit zwei Monaten bestehende steile Abwärtstrend ist immer noch intakt.

Ein positives Zeichen ist allerdings, dass der Widerstand bei 500 US$ vorerst gehalten hat. Von einer nachhaltigen Trendwende kann man allerdings noch nicht sprechen.

Nicht auf die leichte Schulter nehmen

Ich glaube nicht, dass sich dieser Prozess zu einer ernsthaften Gefahr für den Meta-Konzern entwickeln kann und am Ende sogar eine Zerschlagung von Facebook, Instagram und WhatsApp stehen wird. Meiner Meinung nach wird es der US-Regierung kaum gelingen, den Nachweis zu führen, dass Nutzer systematisch in den letzten Jahren durch die Meta-Plattformen benachteiligt wurden.

Trotzdem sollten Anleger die Angelegenheit nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die vergangenen Wochen haben gezeigt, welch massiven Druck Trump und seine Regierung auf Behörden und Gerichte ausüben, die ihm teilweise nicht standhielten. Trump ist bekannt dafür, weite Wege zurückzulegen, um sich an Menschen zu rächen, die ihm einst schadeten. Obwohl Mark Zuckerberg inzwischen auch zum Lager der Trump-Stiefellecker zählt, kann er sich deshalb noch lange nicht sicher sein, dass der US-Präsident ihn nun einen Gefallen tut.

ℹ️ Meta Platforms in Kürze

  • Meta Platforms (ehemals Facebook) (WKN: A1JWVX) ist ein US-Technologieunternehmen und Mutterkonzern der weltweit größten sozialen Netzwerke Facebook und Instagram.
  • Darüber hinaus gehören auch die Instant-Messaging-Apps WhatsApp und Messenger sowie der Virtual-Reality-Gerätehersteller Meta Quest zu Meta Platforms.
  • Der Konzern hat seinen Sitz im kalifornischen Menlo Park und ist sowohl Mitglied des Nasdaq 100 auch als des S&P 500 Index.
  • Mit einer Marktkapitalisierung von ca. 1,38 Billionen US$ liegt Meta Platforms gegenwärtig auf Platz 7 der wertvollsten Unternehmen der Welt.

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