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Metro: Übernahmeangebot - gut oder schlecht?

25.06.19 / 11:18

Für 5,8 Milliarden Euro könnte die Metro AG (WKN: BFB001) bald neue Besitzer finden. Laut Meldung von Freitagabend ist die Holdinggesellschaft des tschechischen Milliardärs Daniel Křetínský und seines Partners Patrik Tkáč an dem Handelsriesen aus Düsseldorf mit 771 Standorten interessiert. Beide liebäugeln mit Abgabe eines freiwilligen Übernahmeangebots für alle Metro-Aktien. 

Vorstand auf Aufsichtsrat des MDAX-Konzerns bezogen am Sonntag Stellung und lehnen eine Annahme ab. Die gebotene Leistung von 16,00 Euro je Metro-Stammaktie würde den Konzern laut Vorstand "erheblich unterbewerten". Der von den Finanzinvestoren gebotene Preis liegt rund 3% über dem Schlusskurs der Metro-Aktie von Freitag bei 15,55 Euro.

Křetínský kauft weiteres Aktienpaket - Metro-Vorstand bereitet "begründete Stellungnahme" vor

Wie gestern nun bekannt wurde, haben die Investoren von EP Global Commerce um Daniel Křetínský die Möglichkeit zur Übernahme eines Aktienpakets von Metro-Aktionär Ceconomy genutzt.

EP Global Commerce bietet Metro-Aktionären 16,00 Euro je Stammaktie und 13,80 Euro je Vorzugsaktie. Das zum Erwerb aller Stamm- und Vorzugsaktien vorgesehene Angebot soll unter eine Mindestannahmeschwelle gestellt werden, die für den Bieter ausreichend sein wird, "um nach Vollzug des Angebots die Zustimmung zu einem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags mit der Metro AG sicherzustellen." Die Zustimmung der Hauptversammlung bedarf es gemäß § 293 AktG "mindestens drei Viertel des bei der Beschlußfassung vertretenen Grundkapitals."

Die Erwerbsgesellschaft EP Global Commerce verfügt bereits über Optionen für insgesamt 20,59% der Stimmrechte (exklusive der gestrigen Transaktion), die sie über die Schwelle von 30% der Metro-Anteile bringen würde. Die Aktien werden von den Ankeraktionären Ceconomy und der Holding der Unternehmerfamilie Haniel bereitgestellt.

Vorstand und Aufsichtsrat der Metro AG bereiten eine "begründete Stellungnahme zum Übernahmeangebot" vor. Am Sonntag erklärte Metro:

Der Angebotspreis enthält eine Prämie von ungefähr 3% auf den Schlusskurs der Stammaktie von Freitag, den 21. Juni. Der Metro Vorstand ist fest davon überzeugt, dass das Angebot von 16,00 Euro je Metro-Stammaktie und 13,80 Euro je Metro-Vorzugsaktie das Unternehmen erheblich unterbewertet und dessen Wertschöpfungsplan nicht reflektiert.

Aktionäre dürften beim aktuellen Angebot und einem Schlusskurs der Metro-Aktie von 15,55 Euro den großen Reibach nicht machen und können unter Umständen auf eine Nachbesserung des Angebotspreises hoffen.

Quelle: Metro AG

Probleme bei Supermarktkette Real belasten

Im ersten Halbjahr des Berichtszeitraums bis 31. März erzielte die Metro AG 14,8 Milliarden Euro Umsatz, erwirtschaftete ein EBITDA von 587 Millionen Euro und einen Periodengewinn aus fortgeführten Aktivitäten von 147 Millionen Euro oder 0,40 Euro pro Aktie. Das Periodenergebnis aus den fortgeführten und nicht fortgeführten Aktivitäten wiederum beziffert sich auf -257 Millionen Euro nach 179 Millionen Euro im Vorjahr.

Im zweiten Quartal drückten Abschreibungen auf real Metro tief ins Minus. Die Supermarktkette mit knapp 300 Läden ist in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld defizitär und soll veräußert werden. Metro rechnet damit, im Sommer einen Vertragsabschluss verkünden zu können.

Der kriselnde Handelskonzern stellt sich gerade neu auf. Das Geschäft soll ab sofort auf den Großhandel und die Geschäftsbereiche damit auf die fünf Wholesale-Regionen Deutschland, Westeuropa, Russland, Osteuropa und Asien konzentriert werden. Im Stammgeschäft belastet vor allem das Russland-Geschäft. Dieses schrumpfte - großteils währungsbedingt - im letzten Halbjahr um über 10%.

Trotz des weiterhin instabilen Umfelds erwartet Metro für das Geschäftsjahr 2018/19 ein Wachstum des Gesamtumsatzes zwischen 1 und 3%.

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