Microsoft-Aktie: Nach dem Rücksetzer zugreifen?
Die Microsoft-Aktie (WKN: 870747) hat gestern nachbörslich -6,65% auf 234 US$ eingebüßt. Obwohl der Software-Gigant die Erlöse gesteigert hat, passen die vorgelegten Quartalszahlen den Anlegern nicht. Geht es für das Papier jetzt wieder eine Etage tiefer?
Die im Jahr 1975 gegründete Microsoft Corporation ist ein internationaler Hard- und Softwareentwickler und ein Technologieunternehmen mit Hauptsitz in Redmond, einer Stadt im Großraum Seattle im US-Bundesstaat Washington. Für 2021 wurde die Zahl der weltweit Beschäftigten mit 181.000 angegeben. Aktuell wird das Unternehmen mit etwa 1,87 Billionen US$ an der Börse bewertet.
Wie fast alle Tech-Werte steht auch die Microsoft-Aktie in diesem Jahr nicht besonders gut da. Ein Wertverlust von -32% nach der nachbörslichen Rutsche gestern entzückt keinen Anleger. Insofern wurden die neuen Geschäftszahlen mit Spannung erwartet.
Umsatz übertrifft Erwartungen
Eigentlich sollte man jetzt meinen, die Welt beim Computer-Riesen Microsoft sei in Ordnung. Denn der hat von Juli bis September seinen Umsatz um 11% auf 50,1 Milliarden US$ gesteigert – und damit die Erwartungen des Marktes sogar leicht übertroffen.
Auch beim Betriebsergebnis gibt es wenig zu meckern, es stieg um +6% auf 21,5 Milliarden US$. Wo liegt also der Hase im Pfeffer? Beim Nettogewinn, denn der ist im Vergleich zum Vorjahr um -14% auf 17,6 Milliarden US$ gesunken. Der verwässerte Gewinn je Aktie betrug nur noch 2,35 US$ und ging somit um 13% zurück. Zum Vergleich: Vor einem Jahr waren es noch 2,71 US$ je Aktie.
Cloud-Geschäfts wächst, aber weniger schnell
Worauf Investoren stets besonders bei den Quartalsergebnissen achten, ist das wachstumsorientierte Cloud-Geschäft des Konzerns mit Anwendungen und Speicherplatz im Internet. Auch diesmal war dieser Bereich wieder der größte Umsatztreiber von Microsoft, hier wurden Erlöse von 25,7 Milliarden US$ erzielt, das sind +24% mehr als im Vorjahresquartal.
Allerdings gibt es auch hier einen negativen Aspekt: Die Azure-Plattform, also das Aushängeschild der Cloud-Sparte, hat „nur“ noch um +34% zugelegt, das sind 5% weniger als im vorherigen Quartal. Diese Tendenz schmeckt den Investoren nicht.
Chairman und CEO Satya Nadella kommentiert:
In einer Welt mit zunehmendem Gegenwind ist die digitale Technologie der ultimative Rückenwind. In diesem Umfeld konzentrieren wir uns darauf, unseren Kunden dabei zu helfen, mit weniger mehr zu erreichen, während wir in langfristige Wachstumsbereiche investieren und unsere Kostenstruktur diszipliniert verwalten.
Starker US-Dollar belastet weiter
Den Konzern belastet weiterhin der starke US-Dollar, der die Auslandseinnahmen schmälert. Was diese Währungseffekte bedeuten, sei nur an einem Beispiel verdeutlicht: Das Betriebsergebnis stieg um +6% – bei konstanten Wechselkursen wären es laut Microsoft +15% gewesen.
Auch Tech-Giganten leiden
Letzten Endes zeigen die Zahlen auf, dass natürlich auch die erfolgsverwöhnten Tech-Giganten den wirtschaftlichen Abschwung zu spüren bekommen. In Zeiten hoher Inflation und konjunktureller Sorgen schaffen sie die hohen Wachstumsraten der Vergangenheit nicht mehr.
Kein Wunder also, dass die Microsoft-Aktie in diesem Jahr bereits mächtig an Wert verloren hat und der Kurs sich wieder dem 52-Wochen-Tief nähert, das bei 219,13 US$ liegt.
Kauf bietet sich nicht an
Meiner Meinung nach sollten Anleger ihre Papiere ruhig verwahren, denn keine Rezession dauert ewig. Ein Neu- oder Nachkauf bietet sich jedoch aktuell meiner Meinung nach nicht an. Immerhin ist das Unternehmen noch mit 1,87 Billionen US$ und einem KGV von 26 bewertet. Letzteres ist zwar nicht unbedingt der Maßstab bei einem Wachstumswert, aber gerade das Wachstum hat sich ja verlangsamt.
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