Microsoft-Aktie: Was die Quartalszahlen bedeuten

Die Microsoft-Aktie (WKN: 870747) ist nachbörslich zunächst deutlich auf 251,51 US$ gestiegen, aber dann bei 239,60 US$ im Minus aus dem US-Handel gegangen. Anleger fragen sich, wie sie die Quartalszahlen des Unternehmens interpretieren sollen. Könnte der Startschuss für eine neue Rallye fallen?

Microsoft gehört zu den größten Unternehmen der Welt und wurde einst mit Windows und den Office-Produkten zum Software-Gigant. Inzwischen steht das Unternehmen mit Hauptsitz in Redmond im US-Bundesstaat Washington durch die X-Box und Minecraft auch fest im Gaming Sektor. An der Börse wird das Unternehmen aktuell mit 1,8 Billionen US$ bewertet.

Gemischte Zahlen

Am Dienstagabend feierten die Aktionäre nach Börsenschluss zunächst die Quartalszahlen des Tech-Giganten Microsoft, obwohl diese auf den ersten Blick eher gemischt wirkten. So meldete man um 22.05 Uhr deutscher Zeit ein EPS von 2,31 US$ (2,30 US$ erwartet) und einen um 400 Millionen US$ unter den Erwartungen liegenden Umsatz von 52,7 Milliarden US$.

Starkes Wachstum der Cloud

Doch trotzdem hoben die Investoren das Papier anfangs nachbörslich in die Höhe. Dies hatte Microsoft vor allem dem starken Wachstum der eigenen Cloud zu verdanken. Hier wuchs der Umsatz auf 21,5 Milliarden US$, was einer Steigerung von 18% im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht.

Es bleiben einige Sorgen

Trotz der Feierlaune kommen aber auch einige neue Sorgen bei dem Konzern auf. So verlor der Sektor „More Personal Computing“ etwa 19% an Umsatz im Hinblick auf das Vergleichsquartal. Zu diesem Sektor gehört nicht nur das Software-Programm Windows, sondern auch andere Produkte wie die X-Box.

Gerade diese schlechten Ergebnisse beweisen, wie dringend Microsoft die Übernahme von Activision Blizzard nötig hat, um in diesem Bereich keine Marktanteile zu verlieren. Allerdings scheinen sich die Regulatoren durch die Allianz aus Alphabet, Nvidia und Sony auf den Deal eingeschossen zu haben.

AI-Deal als neuer Wachstumstreiber

Wesentlich mehr Hoffnung macht dabei ein möglicher neuer Deal von Microsoft im Bereich der künstlichen Intelligenz. Hier hat das Unternehmen in dieser Woche eine 10 Milliarden US$ schwere Beteiligung am AI Service ChatGPT angekündigt, den das Unternehmen auch in die eigenen Cloud-Dienste integrieren will.

Ein solcher Deal könnte laut Meinung einiger Marktbeobachter ein neuer Meilenstein für die Wachstumsstory von Microsoft sein, die sich in der Vergangenheit bekanntlich schon mehrmals neu erfunden haben.

Auftakt für eine neue Rallye?

Reichen diese News allerdings aus, um die Rallye bei Microsoft wieder richtig in Gang zu bringen? Vorerst wohl kaum.

Anleger sollten nicht vergessen, dass zum einen noch andere große Big-Tech Ergebnisse warten und zum anderen Microsoft in dieser Woche angekündigt hat, aufgrund von Sparmaßnahmen und der makroökonomischen Lage mehr als 10.000 Stellen zu streichen.

Dementsprechend vorsichtig dürften auch die Investoren agieren und erst die Entwicklungen der nächsten Wochen abwarten, bis sich ein Set-up ergibt, um die Hochs aus dem November wieder ins Visier zu nehmen.

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