Moderna: Das steckt hinter dem +16%-Kurssprung
Mit einem Plus von fast 16% auf 186,49 US$ ist Moderna (WKN: A2N9D9) am Mittwoch mit Abstand der größte Tagesgewinner im Nasdaq 100. Anleger feierten die überraschend starken Quartalszahlen und eine Maßnahme des Konzerns, die den Shareholder-Value bald spürbar erhöhen dürfte. Hat die Biotech-Aktie nach der jüngsten Erholungsrallye in einem herausfordernden Börsenumfeld noch Luft nach oben?
Moderna ist ein in Cambridge im US-Bundestaat Massachusetts ansässiges Biotech-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von mRNA-basierten Arzneimitteln konzentriert. Bekanntheit erlangte der Wirkstoffhersteller durch seinen Covid-19-Impfstoff. Zusammen mit BioNTech/Pfizer beherrscht der US-Konzern derzeit den Markt für Corona-Vakzine. In der Produktentwicklung befinden sich außerdem Impfstoffe und Therapeutika gegen Krebs und andere schwere Krankheiten. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von 74 Milliarden US$.
Aktie schießt hoch dank starker Zahlen und neuem Aktienrückkaufprogramm
Die Moderna-Aktie schoss am Mittwoch um knapp +16% auf 186,49 US$ hoch und war damit mit Abstand der größte Tagesgewinner im Nasdaq 100. Das Papier profitierte sowohl von überraschend guten Quartalszahlen als auch von der Ankündigung eines neuen Aktienrückkaufprogramms.
So verdient der US-Konzern mit seinem Corona-Impfstoff weiterhin glänzend: Zwar ließen höhere Ausgaben und Belastungen im Zusammenhang mit abgelaufenen Impfdosen den Nettogewinn im zweiten Vierteljahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund ein Fünftel auf 2,2 Milliarden US$ sinken, während der Umsatz um +9% auf 4,7 Milliarden US$ anstieg. Die Zahlen übertrafen jedoch deutlich die Erwartungen der Analysten.
Was bei den Anlegern naturgemäß ebenfalls gut ankam, war die Ankündigung eines 3 Milliarden US$ schweren Aktienrückkaufprogramms.
Seine Absatzprognose für Covid-Vakzine für das laufende Jahr lässt Moderna derweil unverändert bei rund 21 Milliarden US$ – obwohl die US-Regierung für die anstehende Impfkampagne im Herbst erst kürzlich Omikron-Dosen im Wert von 1,7 Milliarden US$ bestellt hat.
Als Grund dafür nennt der Nasdaq-Konzern wegen mangelnder Nachfrage reduzierte Bestellungen aus der COVAX-Initiative – ein Programm der Weltgesundheitsorganisation, das darauf abzielt, die ärmsten Regionen der Welt mit Covid-19-Impfstoff zu versorgen.
Darüber hinaus prognostiziert das Unternehmen für das vierte Quartal einen stärkeren Umsatz als im vorangegangenen Dreimonatszeitraum, was auf die verstärkte Herstellung seiner neuen Produkte zurückzuführen sei.
Weiterhin reichlich Kurspotenzial
Seit Anfang Juni befindet sich die Moderna-Aktie wieder eindeutig im Aufwind: Vom Sommertief aus kletterte der Titel um fast +60% aufwärts. Mit neuen Zulassungserweiterungen und Großbestellungen hat sich in den vergangenen Wochen immer deutlicher abgezeichnet, dass bei den nächsten Corona-Impfkampagnen im Herbst und Winter die großen mRNA-Spezialisten wieder das Rennen machen. Schlechte Nachrichten also für Nachzügler wie Valneva, Novavax und CureVac.
In der zweiten Jahreshälfte wird Moderna aufgrund der Verbreitung von Omikron-Untervarianten und dem Fokus der großen Zulassungsbehörden in den USA und Europa auf angepasste und multivalente Booster-Vakzine deutlich mehr von seinen Produkten verkaufen. Auch im kommenden Jahr dürfte die Nachfrage nach den mRNA-Impfstoffen des Unternehmens robust bleiben.
Trotz der jüngsten Kursgewinne sehe ich bei dem Biotech-Papier weiterhin Aufwärtspotenzial. Ein Vergleich der Finanz-Multiples mit der Konkurrenz zeigt, dass der Titel weiterhin unterbewertet ist: Mit einem KGV unter 5 liegt der mRNA-Spezialist rund 40% unter dem Branchendurchschnitt. Der EV/EBITDA (3,2) ist beim US-Konzern sogar nur etwa halb so hoch wie der Mittelwert der Peer-Gruppe. Fundamentale Bewertungsmodelle kommen auf Basis dieser Kennzahlen für die Aktie auf einen fairen Wert deutlich über 300 US$.
Fazit: Nachrichten im Blick behalten
Aus meiner Sicht ist die Moderna-Aktie derzeit ein fast uneingeschränkte Kaufempfehlung. Höhere Kursrisiken bestehen jedoch nun hinsichtlich der Frage, ob der US-Konzern seine laufenden Impfstoffprogramme gegen andere Atemwegserkrankungen zum Abschluss bringen kann.
Aufgrund neuer strategischer Partnerschaften mit der australischen und kanadischen Regierung sind diese Aktivitäten des Unternehmens nun stärker überwacht, sodass die Aktie in Abhängigkeit diesbezüglichen Nachrichten stärker schwanken könnte. Wir werden Anleger daher nun regelmäßig mit Updates zu dem Unternehmen versorgen.
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