Mologen: +38% mit bitterem Beigeschmack
Die Mologen-Aktie (WKN: A2LQ90) schießt heute in der Spitze +38% ins Plus und das gänzlich ohne News. Nachdem das Papier des Antikrebsforschers in den vergangenen Wochen stark verloren hatte, könnte es sich um eine Erholungsrallye handeln.
Im Mittelpunkt steht weiter die aktuelle Platzierung. Bisher hat sich Mologen noch nicht offiziell zum erfolgreichen Abschluss geäußert. Altaktionäre waren aufgerufen, bis gestern ihre Bezugsrechte für neue Aktien zu je 2,10 Euro auszuüben. Mologen hatte im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung auf einen Finanzbedarf von "mindestens 4 Millionen Euro" verwiesen, der es der Gesellschaft nach eigener Einschätzung erlauben würde, von den Wirtschaftsprüfern einen "uneingeschränkten Bestätigungsvermerk" für den Jahresabschluss 2018 zu erhalten.
Mit dem neuen CEO holt sich Mologen einen alten Bekannten an Bord
Mit Dr. Stefan Manth hat Mologen einen neuen Vorstandsvorsitzenden gefunden, wie der Biotechforscher am 27. März mitteilte. Manth wird die Position von Dr. Ignacio Faus übernehmen, der seit 1. August 2018 im Amt war.
Die Expertise des neuen CEO werden sicherlich auch Kritiker kaum absprechen. Manth gilt mit über 35 Jahren Erfahrung als ausgewiesener Fachmann für den Bereich Onkologie. U.a. war er über Jahrzehnte in der Roche-Gruppe (Roche Pharma und Chugai) tätig, einem weltweit anerkannten Marktführer in diesem Gebiet.
Dennoch hat die Ernennung ein "Geschmäckle". Denn Manth ist seit 2014 stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Mologen. Dies könnte sich erneut als "kluger Schachzug" des Aufsichtsratsvorsitzenden Oliver Krautscheid herausstellen, der damit vor allem seine Interessen stärken dürfte. Manth wird sein Amt nach Abschluss der derzeit laufenden Kapitalmaßnahme antreten und mit dem Medizinchef Matthias Baumann das Unternehmen leiten. Der Aufsichtsratsvorsitzende kommentiert:
Wir freuen uns sehr, dass sich Stefan Manth für die Aufgabe als CEO der Mologen zur Verfügung stellt. Im Team mit unserem CMO ist er eine echte Idealbesetzung.
Manth soll nach Angaben auch die Finanzgeschäfte verantworten. Das Ziel von Manth wird es sein, den "pharmazeutischen Wert kommerziell zu heben". Mologen rechnet weiterhin für das laufende Jahr mit wichtigen Daten zum Hauptwirkstoff Lefitolimod zur Behandlung gegen Darmkrebs.
Die aktuelle Kursaction macht den Eindruck einer Erholungsrallye. Unabhängig vom medizinischen und kommerziellen Wert der Medikamentenkandidaten rechnen wir kurzfristig mit weiteren Kursschwankungen.