Morphosys-Aktie: Mehr Geld muss her

Nach massiven Kursgewinnen in den letzten Tagen verlor die Morphosys-Aktie (WKN: 663200) am Donnerstagmorgen fast -4% und war damit das Schlusslicht im TecDAX-Index. Ist der Biotech-Titel zu stark gestiegen oder gibt es andere Gründe für den Kursverlust?

ℹ️ Morphosys vorgestellt

Morphosys ist ein 1992 gegründetes Biopharma-Unternehmen mit Sitz in Planegg bei München. Die Firma hat ihren Schwerpunkt in der Erforschung und Entwicklung von Wirkstoffen zur Behandlung von Krebs. Das im SDAX und TecDAX gelistete Unternehmen besitzt derzeit eine Marktkapitalisierung von ca. 1,14 Milliarden €.

Eine Kapitalerhöhung zur rechten Zeit

Grund für den Kursrückgang am Donnerstag war die Bekanntgabe einer Kapitalerhöhung des deutschen Biotech-Unternehmens am Mittwochabend. Morphosys hat 3,4 Millionen Aktien bei institutionellen Anlegern zu einem Preis von 30 € pro Aktie platziert. Der Bruttoerlöse der Kapitalmaßnahme beträgt somit rund 103 Millionen €. Die neuen Aktien werden ab dem 19. Dezember in den Handel kommen.

Morphosys benötigt frisches Kapital, in erster Linie für die Markteinführung seines Hoffnungsträger-Medikaments Pelabresib und die Beschleunigung der Entwicklung weiterer Wirkstoffe in der Pipeline. Für das kommende Geschäftsjahr bezifferte das Unternehmen den Liquiditätsbedarf nach zusätzlich geplanten Sparmaßnahmen auf rund 250 Millionen €.

Für die Kapitalerhöhung hat sich das Morphosys-Management einen exzellenten Zeitpunkt ausgesucht. Der Kurs der Morphosys-Aktie ist in den letzten Monaten angesichts der großen Fantasie rund um Pelabresib stark gestiegen.

Auf einem neuen Jahreshoch

Die Morphosys-Aktie stieg Anfang der Woche auf ein neues Jahres- und zugleich 12-Monatshoch. Der starke Aufwärtstrend der letzten drei Handelswochen ist immer noch intakt. Beim aktuellen Kursniveau von 33 € befindet sich der TecDAX-Titel in einer größeren Widerstandszone, die es nun zu überwinden gilt.

Ist die Fantasie eingepreist?

Das Morphosys-Management hat das Schicksal seines Unternehmens mit dem Blockbuster-Potenzial von Pelabresib verknüpft und die Wette scheint aufzugehen. Nach anfänglich umstrittenen Studiendaten hat sich inzwischen die Mehrheitsmeinung durchgesetzt, dass Pelabresib keine Probleme bei der Zulassung haben dürfte. Morphosys wird den Zulassungsantrag voraussichtlich Mitte 2024 bei den zuständigen Behörden in den USA und Europa einreichen.

Laut Aussage von Dr. Jean-Paul Kress, dem Vorstandsvorsitzenden von Morphosys, bietet aber auch die Onkologie-Pipeline des Unternehmens vielversprechende Möglichkeiten zur Wertschöpfung. Das Biotech-Unternehmen muss in den kommenden Jahren dringend Nachfolgeprodukte von Pelabresib auf den Markt bringen.

Ich rate Anlegern, derzeit mit einem Investment in die Morphosys-Aktie zu warten. Meiner Meinung nach ist eine zügige Zulassung und das große Potenzial von Pelabresib bereits in den Aktienkurs eingepreist. Ich sehe deshalb momentan kein allzu großes Upside mehr in der Aktie.

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