Morphosys-Aktie: Was kommt noch aus der Wundertüte?
Die Morphosys-Aktie (WKN: 663200) sorgt durch wilde Kurssprünge für Gesprächsstoff. Am Freitag rauscht der Titel um fast -16% auf 32 € in die Tiefe, nachdem er von Montag bis Donnerstag um rund +40% von 30 € auf knapp 42 € zugelegt hatte. Wie kommen diese Kapriolen zustande? Und was kommt aus der Wundertüte noch heraus?
ℹ️ Morphosys vorgestellt
- Morphosys mit Sitz in Planegg bei München wurde 1992 gegründet.
- Das Biopharma-Unternehmen erforscht und entwickelt Wirkstoffe zur Behandlung von Krebs.
- Es ist im SDAX und TecDAX gelistet und derzeit an der Börse mit 1,25 Milliarden € bewertet.
Auf dem falschen Fuß erwischt
Auch am Freitag suchen Anleger vergeblich nach Nachrichten, die den Kursrutsch der Morphosys-Aktie erklären könnten. Es gibt schlicht keine. Anfang der Woche hatte der Titel eine beeindruckende Rallye gestartet, deren Hintergründe wir in diesem Artikel beleuchtet haben. Diese ist zur Stunde fast schon wieder Makulatur. Viele Anleger dürften damit auf dem falschen Fuß erwischt worden sein.
Ganz offensichtlich ist die Morphosys-Aktie seit längerer Zeit zum Spielball von großen Spekulanten geworden. Jene Shortseller treiben das Papier erst mit Leerverkäufen in den Keller, um dann kurz darauf mit Rückkäufen ihre Profite zu sichern.
Leerverkäufer am Werk
So listet der Bundesanzeiger aktuell drei große Short-Positionen auf mit Netto-Leerverkaufspositionen von insgesamt über 4%. Darunter befinden sich bekannte Spekulanten wie Marshall Wace und Citadel Advisors. Insgesamt sollen nach diesen Angaben Stand heute sogar 5,15% der ausstehenden Aktien leerverkauft sein. Demzufolge steigen die Short-Positionen aktuell wieder an.
Wer als Normalanleger hier kassieren will, muss erstens Nerven wie Drahtseile und zweitens sehr viel Glück haben. Denn die Aktionen der großen Shortseller sind schlicht unvorhersehbar.
Pelabresib-Zulassung entscheidend
Ernsthafte (Biotech-)Investoren sind daher wohl besser damit beraten, sich auf die fundamentalen Daten zu fokussieren. Hier steht ein entscheidendes Event an, nämlich die Entscheidung der Zulassungsbehörden in den USA und in Europa, ob der Medikamentenkandidat Pelabresib zur Behandlung der Myelofibrose zugelassen wird. Der entsprechende Zulassungsantrag seitens Morphosys soll im Sommer gestellt werden.
Angesichts der Tatsache, dass das Unternehmen aktuell mit einem Börsenwert von 1,25 Milliarden € bedacht wird, dürfte klar sein, dass nach der rasanten Kursentwicklung des vergangenen Jahres mit mehr als +130% bereits ein Großteil des möglichen Potenzials bei einer Zulassung eingepreist ist. Das dürfte auch die Hauptmotivation der Shortseller sein, hier dauerhaft aktiv zu werden.
Am Widerstand abgeprallt
Charttechnisch hat die Morphosys-Aktie vergangenen Dienstag ein neues 12-Monatshoch erklommen, ist aber dann an der starken Widerstandszone von 40 bis 42 € abgeprallt und seitdem auf dem Rückzug.
Aufgrund der extrem hohen Volatilität ist das Papier kaum einzuschätzen.
Ab an die Seitenlinie
Aus meiner Sicht kann man Anlegern nur empfehlen, sich an die Seitenlinie zu bewegen, wenn sie da nicht schon sind. Die wilden Kurssprünge lassen ein vernünftiges Investment derzeit einfach nicht zu.
Da das Aufwärtspotenzial bereits ausgeschöpft scheint, könnten besonders Mutige sich den Leerverkäufen anschließen und selber einen Short wagen. Allerdings ist diese Spekulation natürlich hochriskant und sollte allenfalls mit kleinen Summen erfolgen.
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