MTU, Beiersdorf, Covestro: DAX-Überblick
Der DAX (WKN: 846900) ist einfach nicht zu bremsen. Am Donnerstag gelang bereits das sechste Mal in Folge ein neues Rekordhoch. Das größte deutsche Börsenbarometer verabschiedete sich +0,76% höher mit 17.678 Punkten aus dem Handel. Im Fokus standen die Bilanzen von Beiersdorf, Covestro und MTU, die unterschiedliche Reaktionen hervorriefen.
Wie schon am Tag zuvor eröffneten die deutschen Standardwerte auf Rekordniveau. Eine Gegenbewegung führte in den ersten Handelsminuten zu einem Rücksetzer bis auf 17.620 Punkte. Hier lag zugleich das Tagestief. Somit blieb ein Gap zum Hoch vom Mittwoch bei 17.605 Punkten bestehen.
Noch in der ersten Handelsstunde brach der DAX erstmals über die 17.700-Punkte-Marke aus und stieg bis auf 17.711 Punkte. Das Hoch konnte nach Rücksetzern bis auf 17.660 und 17.650 Punkte kurz vor Eröffnung der Wall Street auf 17.742 Punkte geschraubt werden.
Starke Februarbilanz – Inflation weiter rückläufig
Für den DAX ging somit ein überaus starker Börsenmonat Februar zu Ende. Unter dem Strich stand ein Plus von +4,58%. Seit Jahresbeginn belaufen sich die Zuwächse damit auf +5,53%. Im Laufe des Tages wurden neue Inflationsdaten veröffentlicht, die dem Aufwärtsdrang der Anleger keinen Abbruch taten.
Während die Inflation in Frankreich auf den tiefsten Stand seit Herbst 2021 fiel, ging der Preisdruck auch hierzulande spürbar zurück. Nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes sank die Teuerungsrate im Monatsvergleich von 2,9% auf 2,5%. Dabei handelt es sich um das niedrigste Niveau seit Juni 2021. Eine deutliche Entspannung gab es bei den zuletzt so hohen Lebensmittelpreisen.
Mit weiter rückläufigen Inflationsraten tritt das Thema Zinssenkungen wieder stärker in den Fokus, auch wenn Bundesbank-Präsident Joachim Nagel davor warnt, zu früh mit dem Zinssenkungsprozess zu beginnen. In früheren Zinszyklen sei Abwarten die bessere Entscheidung gewesen, als zu früh zu handeln.
PCE-Preisindex sinkt auf 2,8% – US-Märkte ziehen an
Auch die US-Märkte zeigten sich zur Eröffnung freundlich und zogen trotz negativer vorbörslicher Indikationen an. Der von der US-Notenbank Fed viel beachtete PCE-Preisindex, der schwankungsanfällige Lebensmittel- und Energiekosten ausklammert, sank auf 2,8%. Diesen Wert hatten Ökonomen im Vorfeld auch erwartet.
Unterdessen sind die Einkommen der US-Haushalte zum Vormonat um 1,0% gestiegen. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,4% gerechnet. Die Konsumausgaben legten wie erwartet um 0,2% zu. Die neuen Preisdaten wurden am Markt positiv aufgenommen, die Zinserwartungen dürften sich hierdurch nicht geändert haben.
Außerdem ist die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche um 13.000 auf 215.000 angestiegen. Es war der erste Anstieg nach drei wöchentlichen Rückgängen in Folge. Experten waren von einem Anstieg auf 210.000 ausgegangen. Die Daten deuten weiterhin auf einen sehr robusten Arbeitsmarkt hin.
MTU, Covestro und Beiersdorf im Fokus
Zudem blickten Anleger gespannt auf die Bilanzen von MTU, Covestro und Beiersdorf. Der Triebwerkshersteller MTU ist wegen eines teuren Rückrufs erstmals in seiner 90-jährigen Geschichte in die roten Zahlen gerutscht. Operativ lief es dagegen rund: Ohne die Sonderbelastung wies der DAX-Konzern Rekordwerte aus. Die Aktie stieg um +1,55%.
Beim Chemiekonzern Covestro fiel der freie Barmittelzufluss höher aus als erwartet, was der Aktie ebenfalls zu Kursgewinnen verhalf. Dagegen enttäuschte bei Beiersdorf das Wachstum der Konsumsparte im Schlussquartal, sodass Anleger Gewinne mitnahmen. Die Aktie rutschte mit einem Minus von -3,74% ans DAX-Ende.
DAX von einem Rekordhoch zum Nächsten
Der DAX bleibt auf dem Vormarsch und erreichte nun bereits den sechsten Tag in Folge neue Rekordkurse. Mit dem Sprung über die 17.700-Punkte-Marke wurde ein weiteres Zwischenziel erreicht, auch wenn der Schlusskurs knapp darunter lag.
Damit ist der Weg frei für einen Anstieg zur nächsten 1.000er-Schwelle bei 18.000 Punkten. An den Märkten herrscht weiterhin gute Stimmung. Die Aussicht auf sinkende Zinsen im weiteren Jahresverlauf, überwiegend starke Firmenbilanzen und möglicherweise auch die Angst der Anleger auf der Strecke zu bleiben (FOMO) sorgen für anhaltende Kauflaune.
Wenngleich eine technische Korrektur angesichts der zunehmend überkauften Marktsituation immer wahrscheinlicher wird.
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