MTU: Das Dividenden-Desaster hat sich lange angekündigt!
Der Coronavirus hat erste direkte Auswirkungen auf die Bilanz von Unternehmen. Wie MTU Aero Engines (WKN: A0D9PT) heute kurz nach 9 Uhr mitteilte, habe der Vorstand einen geänderten Gewinnverwendungsvorschlag an die Hauptversammlung beschlossen. Dies werde angesichts der „jüngsten Entwicklung der weltweiten Corona-Pandemie“ notwendig.
Aktionäre hatten sich gemäß der Ankündigung vor wenigen Wochen eigentlich auf eine Dividende von 3,40 Euro je Aktie gefreut. Nun der Rückzieher! Deutschlands führender Triebwerkhersteller teilt heute mit, dass „basierend auf den Entwicklungen in den nächsten Wochen und den daraus abzuleitenden Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung“ vom Vorstand eine Entscheidung getroffen werde bezüglich der Gewinnverwendung. Die ursprünglich für 7. Mai terminierte Hauptversammlung wird nach hinten verschoben.
MTU rüstet mit seinen Triebwerken unter anderem Flugzeugmodelle von Boeing und Airbus aus. Toller Nebeneffekt: Umweltschonend ist die neue Getriebegeneration auch im Sinne der Einsparung von Ressourcen. Dabei geht es um die Größenordnung von Dutzenden Millionen Litern Kerosin im Vergleich zu Vorgängermodellen.
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MTU steigerte von 2017 auf 2018 seinen Umsatz von 3,9 auf 4,57 Milliarden Euro. 2019 war dann ein erneutes Rekordjahr mit einem Umsatzanstieg auf 4,63 Milliarden Euro. Die hohe Bewertung der Aktie liegt wohl auch darin begründet, dass MTU laut eigenen Angaben „am Anfang eines langen Lebenszyklus'“ seines Besteller-Triebwerks stehe. So sieht sich MTU „auf dem besten Weg“, mit seinen sogenannten Getriebefans der PW1000G-Familie den Markt für Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge zu beherrschen.
Aktie nach wie vor kein Schnäppchen
Qualitäts-Triebwerke werden auch weiterhin gebraucht. Allerdings finde ich die MTU-Aktie nach einer ersten Sichtung der relevanten bilanziellen Kennzahlen vor dem Hintergrund einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung keinesfalls günstig. Anleger bewerten den Konzern noch immer mit rund 7 Milliarden Euro. Der hohe Auftragsbestand verschafft dem Unternehmen etwas Luft. Gewiefte Anleger warten noch tiefere Kurse ab!
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