Mutares: Sondereffekt wegen Steyr Motors verpufft – was nun?

Die Mutares-Aktie verbessert sich am Dienstag zum Handelsbeginn um +6,6%. Mittlerweile ist der Anstieg wieder auf 1,8% zurückgegangen, aktuell notiert sie bei 31 €. Zuletzt fiel sie durch den starken Anstieg auf 46 € sowie den ebenso starken Rückgang auf rund 28 € auf. Was ist zukünftig zu erwarten?

Jahresabschluss verschoben

Die für den 28. April vorgesehene Veröffentlichung des Jahresabschlusses für 2024 wurde auf den 20. Mai verschoben. Ursache hierfür ist, dass die Prüfungsgesellschaft wegen ausstehender Prüfungs- und Dokumentationspflichten noch tätig ist.

Das Unternehmen teilte daraufhin die vorläufigen Jahreszahlen mit. Demnach verbesserte sich der Konzernumsatz von 4,7 auf 5,2 Milliarden €. Der Jahresüberschuss lag bei 108,3 Millionen €. Bei der Holding erhöhte sich der Umsatz geringfügig von 102 auf 108 Millionen €. Das operative EBITDA reduzierte sich deutlich von 757 auf 117 Millionen €.

Durch die vielen Käufe und Verkäufe von Beteiligungen ist ein Vorjahresvergleich wenig aussagefähig. Dies gilt insbesondere für die Ertragslage der Holding.

Dennoch sind die vorläufigen Jahreszahlen zufriedenstellend. Eine endgültige Aussage kann erst nach Bekanntgabe der testierten Jahreszahlen erfolgen.

Guter Jahresauftakt

Die Bekanntgabe der Zahlen für das erste Quartal wurde auf den 29. April vorgezogen. Insgesamt konnten sowohl der Umsatz als auch das Ergebnis deutlich gesteigert werden.

Der Konzernumsatz verbesserte sich um 13% auf 1,5 Milliarden €. Das operative EBITDA sprang von 66,1 auf 380 Millionen €. Unterm Strich verblieb ein Nettoergebnis von 248 Millionen € – ein Jahr zuvor wurde ein Verlust von 55 Millionen € erzielt.

Bei der Holding blieb der Umsatz mit 26,2 Millionen € leicht unter dem Vorjahreswert von 29,3 Millionen €. Das Nettoergebnis sank von 51,3 auf 29,5 Millionen €. Im Vorjahresquartal führte der Verkauf von Frigoscandia zu höheren Erträgen.

Insgesamt sind die Quartalszahlen als gut zu bezeichnen.

Positiver Ausblick

Für das laufende Geschäftsjahr gibt das Unternehmen sich zuversichtlich. So sind wieder mehrere Exits und weitere Unternehmenskäufe geplant. Die größte Veränderung gab es bei der Beteiligung an Steyr Motors. Hier sank der Anteil von 70,9 auf 40%. Dies führte zu Einnahmen von 74 Millionen €.

Für 2025 wird ein Konzernumsatz von 6,5 bis 7,5 Milliarden € erwartet. Beim Jahresüberschuss stehen 130 bis 160 Millionen € auf dem Zettel.

Bis 2028 soll ein Konzernumsatz von 10 Milliarden € erreicht werden sowie ein Jahresüberschuss von 200 Millionen €.

Potenzial begrenzt

Der starke Ausschlag im Zuge des Pushs der Steyr-Aktie sollte nicht beachtet werden. Der starke Kursanstieg war nur kurzfristig, mittlerweile steht sie wieder bei 45 €. Wichtiger ist die Ertragslage.

Hier wird zwar mit einem Anstieg gerechnet, aufgrund der vorgesehenen Transaktionen ist der tatsächliche Wert jedoch ungewiss. Die vielen Transaktionen machen direkte Vergleiche unmöglich.

Aus meiner Sicht liegt der faire Kurs bei 36 € – das entspricht einem Potenzial von +10%. Allerdings dürfte der Kursverlauf weiterhin volatil bleiben. Hauck Aufhäuser ist mit einem Zielkurs von 47 € deutlich zuversichtlicher.

Was für die Aktie spricht, ist die gute Dividendenrendite von aktuell 6,1%. Passend dazu: In unserem exklusiven Report „Dividenden Top-Picks 2025“ werden zehn Aktien vorgestellt, die das Zeug dazu haben, die Basis für ein solides passives Einkommen zu bilden.

Mein Fazit: Anleger, die hier investieren, müssen die hohen Kursschwankungen aushalten können.