Nano One: «Kommerzielle Skalierung in der Schublade»

17.12.15

Als Anfang November Nano One Materials (WKN: A14QDY) erstmals auf sharedeals.de vorgestellt wurde, notierte die Aktie noch im Dornröschenschlaf. Heute liegt der Kurs bereits 45% über dem damaligen Vorstellungspreis und ist nicht zuletzt aufgrund einer erfolgreich abgeschlossenen Kommerzialisierungsstudie einem größeren Publikum bekannt geworden.

Wir haben die Chance genutzt, einmal mit Dan Blondal (CEO) und Dr. Stephen Campbell (wissenschaftlicher Leiter) über die Bedeutung der Studie und die nächsten Schritte des Unternehmens zu sprechen und dabei erfahren, dass schon bald eine Pilotanlage die Kommerzialisierung der Nano-One-Technologie vorantreiben soll.

Die kommerzielle Studie wurde gemeinsam mit den Industriepartnern BC Research Inc. (BCRI) und NORAM Engineering and Constructors Ltd. (NORAM) durchgeführt. Wer verbirgt sich hinter diesen Unternehmen und wie helfen diese Frühphasen-Unternehmen wie Nano One?

Nano One: BC Research und das Mutterunternehmen NORAM Engineering sind weltweit anerkannte Ingenieursunternehmen in den Bereichen, Elektrochemie und dem Einsatz von Nitraten und Schwefelsäure. Die Unternehmensgruppe ist darauf spezialisiert, Prozesse vom Labor, über eine Pilotanlage bis hin zur kommerziellen Anwendung zu skalieren und hat dies auf allen fünf Kontinenten in bedeutenden Projekten erfolgreich getan. Durch NORAM hat Nano One Zugang zu Ingenieuren, Chemikern und industriellem Know-how, welches unsere eigenen Kenntnisse über Materialien, Batterien und Elektrochemie ergänzt.

Wie wichtig ist der nun fertiggestellte Report und wie wichtig ist die Zusammenarbeit mit NORAM in diesem Zusammenhang?

Nano One:  Nano One profitiert von der Reputation, die BC Research in der Kommerzialisierung von Projekten aufgebaut hat. Darüber hinaus ist BC Research auch daran interessiert, Design- und Konstruktionsleistungen für Unternehmen zu erbringen, welche Nano One's Technologie lizenzieren wollen. Der Report beseitigt Unsicherheiten über die Skalierbarkeit der Technologie und stärkt das Vertrauen von potenziellen Lizenznehmern dahingehend, dass der von Nano One eingeschlagene Weg in Richtung Kommerzialisierung vorteilhaft und machbar ist.

Inwiefern zeigt der Report Kosteneinsparungen gegenüber der Verwendung von konventionellen Methoden zur Herstellung von Batteriematerial für Li-Ionen-Batterien?

Nano One: Unsere Technologie eliminiert einige kostenintensive Prozessschritte in der Synthese und nutzt Eingangsstoffe, die in größerer Menge zu günstigeren Kosten verfügbar sind. So ermöglicht unsere Technologie z.B. den Einsatz von Lithiumcarbonat, welches frühzeitig im Prozess zugesetzt wird. Dadurch werden Zwischenschritte wie Zerkleinern, Mahlen und mehrfaches Erhitzen des fertigen Produkts eliminiert.

Was sind nun die nächsten Schritte in Richung Kommerzialisierung?

Nano One: Mit einem Konzept zur kommerziellen Skalierung in der Schublade sind wir nun in der Lage, Wege in Richtung Kommerzialisierung mit potenziellen Lizenznehmern zu diskutieren. Gleichzeitig arbeiten wir daran, mit Fördermitteln, Geldgebern und strategischen Partnern unsere Technologie in einer Pilotanlage zu demonstrieren.

Nano Ones Prozess ist offensichtlich dafür geeignet, Material für Lithium-Batterien herzustellen. Wie vielseitig kann die Technologie eingesetzt werden, um ggf. auch andere Materialien herzustellen?

Nano One: Unser Prozess ist sehr flexibel und kann bei der Synthese von verschiedensten Metallen, Oxiden, Sulfaten und Phosphaten eingesetzt werden. Wir haben uns kurzfristig auf Lithium-Batterien fokussiert, weil es hier in naher Zukunft den Bedarf geben wird, das Kathoden-Material in der Batterie deutlich günstiger herzustellen.

Welche Details können über die geplante Pilot-Anlage heute schon bekanntgegeben werden?

Nano One: Der in der Studie verfasste Report sieht ein Design für eine kommerzielle Anlage mit einer Kapazität von 10 Tonnen pro Tag vor. BC Research und Nano One werden die Machbarkeit einer solchen Anlage auf einem Niveau von 10kg pro Tag mit einer Pilotanlage demonstrieren. Neben Erkenntnissen über die Performance von kritischen Prozesskomponenten können wir so auch größere Mengen für potenzielle Lizenznehmer herstellen.

Wie hoch sind die voraussichtlichen Kosten für die Pilot-Anlage und wie plant Nano One, diese zu finanzieren?

Nano One: Nano One hat die Kapitalkosten für die Pilot-Anlage auf rund 1 Mio. Kanadische Dollar geschätzt. Mit Betriebskosten, weiteren Aufwendungen für Engineering sowie Verwaltungskosten sollten die Kosten über 2-3 Jahre insgesamt 6 bis 8 Mio. Kanadische Dollar betragen. Wir planen, diesen Kapitalbedarf mit unseren Cash-Reserven, staatlichen Förderungen, strategischen Partnern und einer Finanzierung - sofern benötigt - zu decken.

Vielen Dank für das informative Interview.

Fazit: Der weitere Weg für Nano One Materials scheint klar gezeichnet. Im nächsten Schritt müssen nun die Gespräche mit potenziellen Lizenznehmern intensiviert werden, um diese eventuell schon in die Erstellung der Pilotanlage - auch finanziell - einzubinden. Alternativ dazu könnte der Bau der Pilotanlage auch schon mit staatlichen Fördergeldern begonnen werden. Ein namentlich genannter strategischer Partner bzw. eine Bewilligung von staatlichen Fördergeldern wären die nächsten möglichen Katalysatoren, die den Aktienkurs auf ein neues, höheres Bewertungsniveau treiben sollten. Bis dahin bleibt die Aktie trotz des gegenüber der Sharedeals-Erstvorstellung schon gestiegenen Kursniveaus weiterhin interessant.

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