NanoRepro-Aktie: Schlimmer geht's nimmer!
Hoch gelobt, tief gefallen: Die Aktie von NanoRepro-Aktie (WKN: 657710) stürzt um -11% auf ein neues Allzeittief ab und notiert nur noch bei 2,60 €. Auslöser ist der heute vorgelegte, desaströse Halbjahresbericht des Unternehmens. Gibt es noch irgendein Zeichen der Hoffnung für Anleger?
Die NanoRepro AG mit Sitz in Marburg hat über 25 verschiedene Schnelltests im Portfolio, darunter HIV-, Darmkrebsvorsorge-, Schwangerschafts-, Fruchtbarkeitsbestimmungs- sowie unterschiedliche Allergie-Tests. In erster Linie ist das Unternehmen jedoch bekannt für die Herstellung von Corona-Antigen-Schelltests.
Im Hype kostete eine Aktie 17 €
Es ist gerade einmal eineinhalb Jahre her, da erfuhr die NanoRepro-Aktie einen regelrechten Hype. Das Unternehmen profitierte zur Hochzeit der Corona-Pandemie von seinen entsprechenden Schnelltests, das Papier schoss Anfang März 2021 bis auf 17 € hoch. Inzwischen redet kaum noch jemand über Corona, die Gesellschaft und mit ihr die Anteilseigner sind auf dem harten Boden der Realität gelandet.
Umsatz und Gewinn brechen ein
Und diese Realität zeigt sich heute in den Geschäftsergebnissen des ersten sechs Monate, die man eigentlich nur mit einem Wort beschreiben kann: erbärmlich. Gerade einmal 25,9 Millionen € Umsatz konnten erzielt werden.
Das Ergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern (EBITDA) beläuft sich auf knapp 0,3 Millionen €. Es ist außerordentlich belastet durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen auf Forderungen über 5 Millionen €.
Massiver Preis- und Nachfrageverfall
Warum sind der Umsatz und der Gewinn so drastisch eingebrochen? Das Unternehmen nennt als Gründe zyklische Entwicklungen sowie einen „massiven Preis- und Nachfrageverfall im Covid-19-Geschäft“.
Zu allem Überdruss kassieren die Marburger ihre Prognose für das laufende Geschäftsjahr ein. Erwartet wurden zuvor ein Umsatz zwischen 100 und 150 Millionen € sowie ein EBITDA zwischen 25 und 37 Millionen €.
Die Begründung lautet:
Angesichts der anhaltend unklaren Covid-19-Infektionslage, einer weiterhin höchst volatilen Nachfrage- und Preisentwicklung im Markt der SARS-CoV-2 Antigen-Schnelltests und kurzfristig möglicher Anpassungen von Testvorgaben in den unterschiedlichen europäischen Ländern lässt sich das Geschäftsvolumen mit Covid-19-Antigen-Schnelltests nicht hinreichend abschätzen.
Schnelltests waren der Hauptumsatztreiber
Diese Schnelltests waren bislang der Hauptumsatztreiber des Unternehmens. Mit anderen Worten: Es bleibt so gut wie nichts mehr übrig.
Entsprechend lässt das Unternehmen verlauten, man wolle die sich bietenden Corona-Chancen bestmöglich nutzen, arbeite jedoch „parallel an der strategischen Ausrichtung in den Segmenten Zuhause-Test, Nahrungsergänzungsmittel und CGM, um sich nachhaltig erfolgreich für die Zeit nach der Covid-19-Pandemie aufzustellen“.
Aktie unbedingt meiden
Aus meiner Sicht ist selbst bei einer aktuellen Börsenbewertung des Unternehmens von nur noch 33,5 Millionen € die Sache eigentlich klar: Anleger sollten diese Aktie unbedingt meiden, und wer noch nicht ausgestiegen ist, der sollte dies schnellstmöglich in Erwägung ziehen.
Warum? Weil es zur Zeit kein funktionierendes Geschäftsmodell gibt, aufgrund dessen sich ein Kauf der Aktie rechtfertigen ließe!
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