Nebenwerte-Roundup: Hypoport & SNP

Hypoport legte Ende März seinen Geschäftsbericht für 2018 vor und gewährt darin spannende Einblicke in die Wachstumsstrategie, die greift und sich nach und nach in steigenden Gewinnen bemerkbar macht. Die Hypoport-Aktie (WKN: 549336) notiert bei 179 Euro in Nähe zum Allzeithoch bei 204,00 Euro vom September 2018. SNP (WKN: 720370) arbeitet am Turnaround. 

Das gelingt zusehends erfolgreich: Die SNP-Aktie legte seit Ende Februar in einem Monat über +40% zu. SNP - wie Hypoport ein Unternehmen mit digitaler Expertise -  bestätigte am Freitag noch einmal den "guten Start" ins Jahr, den die Firma Ende Januar in Aussicht gestellt hatte. Ab jetzt zählt nur noch 2019. Der Aktienkurs läuft bereits voraus.

Hypoport: Solche Gewinntreiber hätte jedes Unternehmen gerne

Gemäß dem neuen Geschäftsbericht steigerte Hypoport 2018 seine Umsätze um 36% auf 266 Millionen Euro von 195 Millionen Euro in 2017. Das EBIT wuchs etwas langsamer um 26% auf 29,3 Millionen Euro von 23,3 Millionen Euro im Vorjahr. Unter dem Strich bleibt dem Konzern für 2018 ein Nachsteuergewinn von 22,5 Millionen Euro nach 18,4 Millionen Euro in 2017 (+22%). Das entspricht einem Ergebnis von 3,66 Euro pro Hypoport-Aktie.

Hypoport ist in erster Linie ein Immobilienfinanzierer, der seine digitale Expertise nun auf den Bereich Versicherungen ausdehnt.

Die neue Versicherungsplattform trägt für 2018 bereits 30,4 Millionen Euro zum Umsatz bei, wenngleich das EBIT mit -2,7 Millionen Euro noch negativ ausfällt. Bemerkenswert ist, dass der Umsatz in diesem Segment verdoppelt wurde. Auch das EBIT weist große Wachstumsraten auf. Hypoport-Chef Slabke bezeichnet das als "Anlaufverluste". 2018 musste Hypoport die gekauften Softwaredienstleister in den Konzern integrieren. Und damit wären wir bei einem weiteren spannenden Aspekt.

Die Vermögenswerte der Gesellschaft verdoppelten sich zum 31. Dezember 2018 gegenüber dem Vorjahr auf 306 Millionen Euro. Vor allem die Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten stiegen an. Das ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass der Konzern 2018 ungewöhnlich hohe 86 Millionen Euro investierte.

Hypoport sieht sich als "Technologieführer" und konnte 2018 überproportional von dem auf Gesamtebene leicht wachsenden Volumen bei der privaten Immobilienfinanzierung wie auch im Versicherungsgeschäft profitieren.

Die Ergebnisse für das erste Quartal legt Immobilienfinanzierer Hypoport am 13. Mai vor. Quelle: unsplash.com

Auf der für den Konzern zentralen digitalen Europace-Plattform, mittels der Immobilienfinanzierungen/Ratenkredite etc. an private Endkunden vermittelt werden, profitierte Hypoport vor allem von der verhältnismäßig stark gesteigerten Nutzung durch  institutionelle Akteure wie Sparkassen, genossenschaftliche Banken und unabhängige Finanzierungsberater.

Für 2019 plant Hypoport erneut mit einem Umsatzrekord zwischen 310 und 340 Millionen Euro bei einem EBIT in Höhe von 32 bis 40 Millionen Euro.

SNP: Turnaround-Chance läuft an

SNP konzentriert sich nach eigenen Angaben "auf die Transformation von unternehmenskritischen und höchst sensiblen Daten in ERP-Systemen". Übersetzt heißt das: SNP assistiert Unternehmen, indem es deren SAP-basierte IT-Landschaften durch einen automatisierten Prozess an die jeweiligen Bedingungen des Geschäftsmodells benutzerfreundlich anpasst.

Gemäß dem Motto "Wachstum über Profitabilität" verhagelte es SNP 2018 die Bilanz- und Gewinnzahlen. Ebenso wie bei Hypoport lag und liegt der Fokus von SNP auf der Integration der übernommenen Unternehmen. Die Zahlen sollen ab 2019 wieder besser werden, wenn es nach dem Vorstand geht.

Nach 131 Millionen Euro in 2018 will SNP nun bis zu 150 Millionen Euro Umsatz im laufenden Jahr erzielen und das bei einer EBIT-Marge im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Für 2018 wies man noch ein leicht negatives EBIT aus.

Das Wichtigste: Die Sparbemühungen machen sich bemerkbar. Investoren finden ein freundlicheres Umfeld vor. Insofern sehen auch wir hier weiteres Aufwärtspotential.

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