Nel ASA-Aktie: Sie macht keine Freude mehr
Die Nel ASA-Aktie (WKN: A0B733) bereitet Anlegern schon seit Monaten keine Freude mehr. Seit Jahresbeginn ist das Papier des norwegischen Wasserstoffunternehmens mit fast 50% im Minus und auch am gestrigen Donnerstag ging es mit dem Kurs der Aktie um -5% bergab. Die Nel ASA-Aktie notiert nun wieder fast auf ihrem erst vor wenigen Tagen aufgestellten Jahrestief, das zugleich auch ein 3-Jahrestief ist. Was drückt den Aktienkurs der Norweger so stark nach unten?
ℹ️ Nel ASA vorgestellt
Nel ASA bietet Lösungen für die Herstellung, Speicherung und Verteilung von aus elektrischer Energie gewonnenem Wasserstoff an. Kerngeschäft des norwegischen Unternehmens mit Sitz in Oslo ist die Produktion von Elektrolyseuren zur Gewinnung von Wasserstoff. Das Unternehmen ist derzeit ca. 1,2 Milliarden € wert.
Eine massive Herabstufung
Der Kursverlust vom Donnerstag ist einmal mehr auf eine äußerst negative Analysteneinschätzung zurückzuführen. Die britische Investmentbank Barclays stufte die Nel ASA-Aktie von „Übergewichten“ auf „Neutral“ herab.
Wesentlich deutlicher fiel jedoch die Korrektur des Kursziels aus. Sah Barclays den fairen Wert der Nel ASA-Aktie bislang bei 2,16 €, liegt die neue Einschätzung bei lediglich 0,70 €.
Zwar bleibe Wasserstoff laut Barclays ein entscheidender Faktor in der Verringerung der weltweiten Treibhausgasemissionen. Aber die börsennotierten Elektrolyse-Spezialisten, darunter Nel ASA, seien nicht diejenigen Unternehmen, die von diesem Trend am stärksten profitieren werden.
Ständig neue Mehrjahrestiefs
Das Chartbild der Nel ASA-Aktie ist ein einziges Trauerspiel. Seit Anfang Februar befindet sich der Wasserstofftitel in einem glasklaren Abwärtskanal. Auch in der Mehrjahresperspektive zeigt sich ein deutlicher Negativtrend. Der ständige Fall des Aktienkurses auf neue Mehrjahrestiefs ist ein Alarmsignal. Die Nel ASA-Aktie scheint ihren Boden noch nicht gefunden zu haben.
Zu viele negative Faktoren
Die Nel ASA-Aktie ist für mich derzeit keine Kaufempfehlung. Zu viele Faktoren belasten den Kurs der Norweger. Die hohen Leitzinsen wirken sich nachteilig aus. Der Newsflow ist nicht positiv genug. Und zu selten vermeldet Nel ASA nennenswerte Großaufträge.
Der Hype der Wasserstoffbranche gehört längst der Vergangenheit an und die Player der Branche sind auf dem Boden der Realität angekommen. Anleger sind nicht mehr bereit, absurd hohe Bewertungen für Unternehmen zu bezahlen, deren Wachstumsraten enttäuschen und deren Gewinnschwelle an einem unbekannten Datum in der Zukunft liegt.
Hinzu kommt, dass der zukünftige Kapitalbedarf von Nel ASA zur Umsetzung seines Geschäftsmodells und seiner Investitionspläne immer noch kaum abschätzbar ist. Für Anleger bedeutet dies das ständige Risiko, von Kapitalerhöhungen überrascht zu werden.
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