Nel ASA-Aktie: Zuschlagen oder in Deckung gehen?
Knapp eine Woche vor den Geschäftszahlen zum dritten Quartal, die für den 20. Oktober angekündigt sind, befürchten Anleger bei Nel ASA (WKN: A0B733) offenbar das Schlimmste. Seit zwei Monaten fällt das Papier praktisch wie ein Stein und markiert heute in Deutschland mit -5% bei 0,95 € ein neues 52-Wochen-Tief. Droht ein weiterer Abverkauf oder sind das Schnäppchenkurse?
Nel ASA ist ein global operierender Wasserstoff-Spezialist mit Sitz im norwegischen Oslo. Das Unternehmen ist unabhängig von speziellen Anwendungsbereichen des Gases und deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab – von der Produktion über den Vertrieb bis zu Tankstellen. An der Börse hat der Konzern aktuell einen Wert von umgerechnet 1,5 Milliarden €.
Aktie eignet sich gut zum Traden
Technologie- und Wachstumstitel haben es in diesem bislang für viele Anleger ernüchternden Börsenjahr besonders schwer. Aktionäre von Nel ASA können ein Lied davon singen, denn sie blicken auf einen Wertverlust von -42% seit Jahresbeginn.
Nur wer bei dieser hochvolatilen Aktie jeweils den richtigen Einstiegspunkt vor Aufschwungphasen erwischt, also erfolgreich getradet hat, kann zufrieden sein.
Spannende Technologie
Spannend ist der Wasserstoff-Player zweifellos. Er zieht immer wieder interessante Projekte an Land. Mitte September bekam er etwa einen Auftrag des US-Unternehmens LanzaJet für einen Elektrolyseur zur Herstellung von nachhaltigem Flugkraftstoff, quasi grünes Kerosin. Gesamtwert des Auftrags: rund 3 Millionen US$.
Zuletzt gaben die Norweger Anfang Oktober bekannt, dass sie vom US-Verteidigungsministerium Finanzmittel in Höhe von 5,6 Millionen US$ erhalten haben. Mit diesem Geld soll die Tochtergesellschaft Nel Hydrogen US kostengünstige Wasserstoffspeicher- und Resilienzanwendungen entwickeln. Das Projekt ist auf 19 Monate angelegt.
Forschungen verschlingen viel Geld
Das Kernproblem des Unternehmens ist aber ein anderes, und genau deshalb gehen Anleger auch vor den neuesten Geschäftszahlen in Deckung: Die Forschungen verschlingen viel Geld, das bei weitem noch nicht erwirtschaftet wird. Aufgrund des hohen Finanzbedarfs muss immer wieder der Kapitalmarkt angezapft werden, so dass Aktionäre verwässert werden.
Schauderhafte Quartalszahlen
Investoren erinnern sich schaudernd an die im August vorgelegten Quartalsergebnisse: Die Zahlen waren schlicht mies, die Konsensschätzungen wurden weit verfehlt. Operativ schwimmen die Norweger mächtig in den roten Zahlen.
Wer hier als Anleger an Bord ist, setzt eindeutig auf die Zukunftsfähigkeit der Wasserstoff-Technologie. Der breite Auftragsbestand von Nel ASA deutet darauf hin, dass es viel Potenzial gibt.
Unternehmen an der Börse kühn bewertet
Unterm Strich müssen aber die Geschäftsergebnisse irgendwann stimmen, und mit 1,5 Milliarden € ist das Unternehmen an der Börse weiterhin so kühn bewertet, dass es diese Lorbeeren erstmal rechtfertigen muss. Wasserstoff-Player leiden zudem besonders unter dem aktuellen Inflationsdruck und den steigenden Zinsen, weil sie auf Fremdkapital angewiesen sind.
Besser woanders schauen...
Ich persönlich würde daher bei dieser Aktie nicht zuschlagen, erst recht nicht vor den nächsten Quartalszahlen. Sondern den Blick eher auf Produzenten von konventionellen fossilen Energien richten, die von den hohen Energiepreisen profitieren.
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