Nel Asa: Einstiger Highflyer landet auf Boden der Realität

Anhänger der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie, welche die Aktie von Nel Asa (WKN: A0B733) im Depot haben, sind seit Jahresbeginn kräftig durchgeschüttelt worden. Das Papier hat in diesem Zeitraum fast -22% verloren. Und die gestern vorgelegten Zahlen zum vierten Quartal verheißen nichts Gutes. Heute Morgen verliert der Titel auf Tradegate zunächst -4% auf 1,22 €, kommt aber aktuell auf 1,28 € zurück.

Nel Asa ist ein global operierendes, norwegisches Unternehmen, das Lösungen für die Herstellung von Wasserstoff aus elektrischer Energie sowie dessen Speicherung und Verteilung liefert. Nels H2-Produktionstechnologie wird bereits seit Jahren erfolgreich in der Praxis eingesetzt.

Rekordumsatz, aber höherer Verlust

Wir haben bereits Mitte August 2021 das Elend kommen sehen und Anleger davor gewarnt, dass bei einstigen Highflyern wie Nel Asa eine Blase zu platzen droht. Der Absturz der Aktie seit Jahresbeginn und der gestern vorgelegte Zahlenausweis bestätigen dies.

Demnach erzielte die Gesellschaft in ihrem vierten Fiskalquartal zwar einen Rekordumsatz von 248,1 Millionen Norwegischen Kronen (NOK) oder umgerechnet rund 24,5 Millionen € und verbesserte sich um 19 Millionen NOK oder +8% gegenüber dem Vorjahr. Doch sie ist von Profiten weit entfernt, offenbar weiter denn je. So vermeldet man ein negatives EBITDA von -167,7 Millionen NOK (Q4 2020: -96,2).

Damit wurden die durchschnittlichen Konsensschätzungen der Analysten deutlich verfehlt. Je Aktie belief sich das Minus auf -0,18 NOK, der Marktkonsens hatte -0,134 NOK erwartet.

CEO Jon André Løkke kommentiert die Zahlen so:

Das vierte Quartal schloss ein Jahr ab, das von unserer massiven Skalierung geprägt war, um unsere Führungsposition in einem schnell wachsenden Markt zu behaupten.

Unverdrossen sehen sich die Norweger gut aufgestellt und verweisen auf den Auftragsbestand, der um 25% gewachsen sei und im vierten Quartal auf einem Rekordniveau von etwa 1,2 Milliarden NOK gelegen habe. Und das Unternehmen verfüge über 2,7 Milliarden NOK in Barmitteln.

Pipeline wächst weiter

Die Pipeline potenzieller Aufträge wächst laut Unternehmen weiter und steht auf einem Rekordwert von mehr als 12 Milliarden US$. Die Pipeline repräsentiert mehr als 22 GW installierte Elektrolyseurkapazität und über 1.000 Projekte.

Dazu nochmal CEO Jon André Løkke:

Die Projekte werden deutlich größer, die Kunden werden diversifizierter und der geografische Markt wird breiter. Nel hat sich vergrößert, um bereit zu sein, diese beispiellose Pipeline aufzunehmen.

Nichtsdestotrotz ist Nel Asa an der Börse wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Mag sein, dass Wasserstoff-Anlagen in der Zukunft insbesondere aufgrund der politisch forcierten Energiewende noch aussichtsreich sein können, wie es Experten etwa der US-Investmentbank JP Morgan verheißen. Allerdings wenn überhaupt wohl nur für Anleger mit einem extrem langen Horizont.

Fazit: Finger weg von dieser Aktie

Aktuell muss man schlicht feststellen, dass bei solchen tiefroten Geschäftszahlen ein Börsenwert von immer noch rund 1,7 Milliarden € absolut unangebracht ist. Ein Investment wäre hochspekulativ. Meine Empfehlung lautet daher, die Finger von dieser Aktie zu lassen.

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