Nel: Neue Giga-Fabrik soll es richten - Aktie dreht auf
Die Aktie der bekannten Wasserstoff-Branchengröße aus Norwegen, Nel ASA (WKN: A0B733), zählt am Montag in einem schwachen Gesamtmarkt zu den wenigen Werten mit grünen Vorzeichen. Nel prognostiziert nach wie vor eine positive Unternehmensentwicklung, auch dank Industrieschwergewichten wie Royal Durch Shell (WKN: A0D94M).
Gleichzeitig soll das Produktionspotenzial aggressiv hochgefahren werden. So plant Nel, in absehbarer Zeit mindestens 1 Gigawatt (GW) alkalische Elektrolyseure pro Jahr zu produzieren. Ein Quantensprung, denn bisher ist Nel im Stande, 40 Megawatt (MW) am Standort Notodden zu produzieren. Das Management bastelt weiter kräftig an der Wachstumsstory.
Auftragsbuch platzt aus allen Nähten
Das Auftragsbuch von Nel platzt aus allen Nähten: Kunden bestellten im zweiten Quartal so viele Anlagen wie noch nie zuvor. Darunter eine Großbestellung durch Shell für zusätzliche H2-Stationen zum Einsatz in Kalifornien. Von KOGAS-Tech aus Südkorea erhielten die Norweger gar einen Auftrag über 8 Millionen Euro für sechs Tankstellen. Laut Nel soll ein Teil des Auftragseingangs bereits in der laufenden zweiten Jahreshälfte bearbeitet werden.
Im Zusammenhang mit der Nikola-Partnerschaft wies Nel darauf hin, dass die Kooperation beider Unternehmen in Bezug auf den abzusehenden Roll-Out der Tankstellen-Infrastruktur ins Detail gehe. Dabei könne es nach Nel-Angaben noch "einige Zeit" bis zur Unterzeichnung der Kauforders dauern. Lesen Sie in unserem großen Update, welch enge Partnerschaft Nel mit dem Tesla-Rivalen Nikola Motors verbindet.
Q2-Zahlen: Licht und Schatten
Der Vorfall an der H2-Tankstelle in Kjørbo nahe Oslo im Juni kostete Nel ungeplante Rückstellungen von rund 3,5 Millionen Euro (entspricht 35 Mio. NOK). Diese belasteten das Q2-Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von -7,3 Millionen Euro (72,6 Mio. NOK). Nel verwies im Rahmen der Präsentation der Quartalszahlen nochmals auf die Sicherheitsstandards und die Einhaltung der Anforderungen.
Ambitionierte Expansionspläne
Nel beliefert seine Kunden mit sog H2-Stationen, also Tankstellen für Wasserstoff-kompatible Fahrzeuge, andererseits errichtet es "commercial scale"-Anlagen zur Massenproduktion von alkalischen Elektrolyseuren.
Hier will Nel sein Produktionspotenzial, wie kürzlich bekannt gegeben, auf über 1 GW pro Jahr ausbauen. Dazu hat sich das Unternehmen ein 15.000-Quadratmeter-Grundstück im Industriepark Herøya gesichert. Bisher ist Nel im Stande, 40 MW am Standort Notodden zu produzieren. Gleichzeitig will der Wasserstoff-Player die Produktionskapazitäten in Notodden auf 360 MW/Jahr nach oben fahren.