Nemetschek-Aktie auf Kurs – das sollten Anleger beachten

Mit Kursaufschlägen von mehr als +40% zählen die Papiere von Nemetschek (WKN: 645290) in diesem Jahr bislang zu den besten Performern im MDAX und im TecDAX. Nach einer erfolgreichen Bodenbildung im vierten Quartal des vergangenen Jahres orientiert sich die Aktie seit der zweiten Novemberhälfte wieder klar in Aufwärtsrichtung. Das Zahlenwerk zum ersten Quartal, das Ende April präsentiert wurde, hat der Aktie einen weiteren Schub gegeben, auch wenn der Kurs in der Folge wieder etwas zurückkam. Geht die Erholung nun weiter?

Die Nemetschek Group hat ihren Sitz in München. Der im Jahr 1963 von Prof. Georg Nemetschek gegründete Bausoftware-Konzern bietet intelligente Software-Lösungen für den gesamten Lebenszyklus von Bau- und Infrastrukturprojekten an. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte die Gesellschaft mit rund 3.600 Mitarbeitern und Experten einen Umsatz von 801,8 Millionen €. Um Wechselkurse bereinigt lag das Plus bei über +12%.

Solider Start ins neue Jahr

Auch ins neue Jahr ist man überraschend schwungvoll gestartet. Wie das Unternehmen Ende April mitteilte, stiegen die Erlöse im Berichtszeitraum um 6,5% auf 204,6 Millionen €. Wechselkursbereinigt lag das Plus bei 5,5%. Analysten hatten im Vorfeld weniger auf dem Zettel gehabt.

Ergebnisseitig gab es jedoch einen Dämpfer, da der operative Gewinn (EBITDA) um 12,7% auf 61 Millionen € sank. Bereinigt um Währungseffekte lag das Minus bei knapp 10,8%. Unter dem Strich verblieben 36,3 Millionen € in den Büchern und damit knapp 15% weniger als ein Jahr zuvor. Befürchtet wurde allerdings ein noch stärkerer Rückgang.

Übergangsjahr 2023 –  Transformation ist in vollem Gange

Insgesamt hat Nemetschek einen guten Start ins neue Jahr hingelegt eingedenk der Tatsache, dass 2023 als Übergangsjahr angesehen wird. Der Konzern vollzieht derzeit eine große Transformation seiner zahlreichen Marken, weg vom Lizenzgeschäft und hin zu Abo-Modellen. Mittel- bis langfristig verspricht die Umstellung verlässlichere Umsätze und höhere Gewinne. Daher stellen auch andere Softwarefirmen ihre Geschäfte um.

CEO Yves Padrines erläutert:

Durch die fokussierte Umstellung auf Subskription und SaaS-Modelle in diesem Jahr ermöglichen wir es, mittel- und langfristig deutlich höhere Umsatzerlöse über die gesamte Dauer einer Kundenbeziehung zu generieren.

Zusätzlich seien diese Erlöse nicht nur besser planbar, sondern auch über Konjunkturzyklen hinweg weniger schwankungsanfällig, sagt der Manager weiter. Man schaffe damit die Voraussetzungen, um von dem enormen Potenzial der wachsenden Märkte, sowohl im Bau- als auch im Mediengeschäft, bestmöglich zu profitieren.

Die Kursstory ist intakt

Trotz der Umstellung stellt das Unternehmen auch in diesem Jahr ein attraktives Wachstum in Aussicht. Im Rahmen der Quartalsbilanz wurden die Jahresziele bekräftigt, die ein währungsbereinigtes Umsatzplus von 4 bis 6% und eine operative Marge (EBITDA) in einer Größenordnung von 28 bis 30% vorsehen. Im vergangenen Jahr lag die Marge noch bei 32%. Bereits im kommenden Jahr sollen die Umsätze wieder zweistellig zulegen und die EBITDA-Marge einen Wert von über +30% erreichen.

Für die Nemetschek-Aktie ergeben sich damit gute Perspektiven. Alles in allem sehe ich in der Aktie eine langfristig sehr interessante Wachstumsstory. Gelingt es, den Widerstand bei 74,34/74,54 € zu durchbrechen, wäre auch aus charttechnischer Sicht viel Raum nach oben.

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