Nemetschek: Alles super, doch leider...

Sascha
28.07.21

Bereits gestern Abend, allerdings kurz nach Börsenschluss in Deutschland, hat Nemetschek (WKN: 645290) vorläufige Q2-Zahlen veröffentlicht und darauf basierend die eigenen Geschäftsprognosen erhöht. Dies ist natürlich grundsätzlich eine positive Nachricht, aber...

Bei Nemetschek handelt es sich um einen Anbieter von Software für Architekten und Ingenieure aus der Bauindustrie. Das Unternehmen entwickelt und vertreibt also Softwarelösungen für die Planung, das Design, das Bauen sowie die Nutzung von Bauwerken und Immobilien. Es verfügt eigenen Angaben zufolge über mehr als sechs Millionen Kunden in mehr als 140 Ländern.

Vorläufige Q2-Zahlen und Prognoseanhebung

Laut der offiziellen Ad hoc-Meldung hat das Unternehmen in seinen zweiten Geschäftsquartal einen Quartalsumsatz von 165,9 Millionen € (+17,2% respektive währungsbereinigt +21,5%) sowie ein EBITDA von 56,3 Millionen € (+38,3% beziehungsweise währungsbereinigt +43,3%) erzielt. Dies entspricht einer EBITDA-Marge von 34,0% (nach 28,8% im vergleichbaren Vorjahreszeitraum).

Auf dieser Basis erhöht das Management um CEO Dr. Axel Kaufmann daher nun die unternehmenseigenen Geschäftsprognosen für das laufende Geschäftsjahr 2021. So soll das währungsbereinigte Umsatzwachstum nun zwischen 12% und 14% (zuvor: hohes einstelliges prozentuales Umsatzwachstum) liegen. Zugleich erwartet man die EBITDA-Marge nun zwischen 30% und 32% anstatt wie bisher nur zwischen 27% und 29%.

Zwei Probleme gibt es

Das liest sich alles super und ist es auch. Doch wir haben zwei Probleme. Zum einen ist die fundamentale Bewertung der Aktie extrem hoch, zum anderen schafft sie es bis dato nicht, ein charttechnisches Kaufsignal zu generieren. Im Klartext: Auf Basis der neuen Geschäftsprognosen dürfte Nemetschek in 2021 einen Jahresumsatz von knapp 675 Millionen € bei einem EBITDA von knapp 210 Millionen € einfahren. Demgegenüber steht jedoch eine Marktkapitalisierung in Höhe von knapp 8,4 Milliarden €.

Somit weist die Aktie ein KUV von rund 12,5 sowie ein KGV von fast 60 auf. Das ist selbst angesichts des rasanten Umsatz- und Gewinnwachstums sehr teuer. Kein Wunder, dass die Aktie es trotz Prognoseerhöhung einfach nicht schafft, neue Allzeithochs oberhalb von 75 € zu generieren. Erst dann gäbe es hier ein Kaufsignal mit Kursziel 90 €. Bis es dazu kommt, ist die Aktie leider nur eine, wenn auch sehr gute, Halteposition!

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