Neothetics: Nächste Woche ist Crunchtime!

Marc Rendenbach
26.12.17

Alles wie erwartet: Neothetics (WKN: A12FSG) nimmt im Vorfeld des anstehenden Mergers mit der auch von Investorenseite hochkarätig besetzten Biotechschmiede Evofem zunehmend Fahrt auf. Knallt es Anfang 2018 erst so richtig?

"Bis Januar winken hohe Kursgewinne", schrieben wir vor zwei Monaten in Bezug auf die Neothetics-Aktie. Einmal mehr scheint sich eine SD-Ansage als Volltreffer zu erweisen, denn die Aktie steht schon jetzt fast +50% höher. Blickt man auf unsere anderen "Merger-Plays" im Biotech-Sektor, könnte der Spaß aber erst noch so richtig losgehen. Wir verraten, welche Umstände für eine weitere Kursrallye sprechen könnten.

Mehrfach erlebt: +1.000% nach Merger

Im vergangenen Jahr berichteten wir als einziges deutsches Medium über den Merger zwischen den Biotechfirmen Synta Pharmaceuticals und Madrigal Pharmaceuticals. Rund eineinhalb Jahre später notiert der Wert des fusionierten Unternehmens in Zuge klinischer Fortschritte mehr als 1.000% höher. Möglicherweise steht auch hier eine Übernahme an, wie wir sie im letzten Jahr auch bei unserem damaligen Tipp Tobira Therapeutics gesehen hatten.  Nach einem Takeover durch den Pharmakonzern Allergan konnte sich der Wert der Tobira-Aktie ebenfalls mehr als verzehnfachen. Auch hier gab es nur ein Jahr zuvor einen Merger, im Rahmen dessen sich Tobira mit Regado Biosciences zusammengeschlossen hatte.

Die Madrigal-Aktie konnte seit dem Merger im vergangenen Jahr mittlerweile mehr als +1.000% an Wert hinzugewinnen. Quelle: ariva.de

Auch unsere weiteren Merger-Tipps wie Albireo Pharma (+300%), Inotek Pharmaceuticals (+200%), CombiMatrix (+200%) oder KalVista Pharmaceuticals (+100%) konnten im Zuge von Fusionen massiv zulegen - manchmal schon vor einer entsprechenden Transaktion, andere Male erst mit offiziellem Vollzug.

Die Phantasie: Marktführer in einem 35-Milliarden-Dollar-Markt - schon bald!

Wenn am 5. Januar der Merger durch Hauptversammlungsbeschluss endgültig über die Bühne geht, wird Neothetics unter dem neuen Namen Evofem den laut einer aktuellen Studie bald 35 Milliarden Dollar schweren Mega-Markt für Verhütungsmittel entern. Evofems "Amphora"-Gel wird von dem renommierten Wirtschaftsmagazin wie Inc.com als möglicherweise "größter Durchbruch bei der Geburtenkontrolle seit der 1960er Jahre" gehandelt. Mit einem Erfolg sei Evofem "auf dem Weg, eine Milliardenfirma zu werden". Das Besondere: Das hormonfreie Amphora hat als "Multipurpose Prevention Technology" (MPT) das Potenzial, zusätzlich vor einer Reihe von Geschlechtskrankheiten zu schützen und soll insbesondere auch Entwicklungsländer erobern. In der offiziellen Merger-Ankpündigung hieß es:

The merger will position the combined company with an opportunity to become a leading women's health company that develops and commercializes novel products.

Quelle: https://woodfordfunds.com/words/insights/wpct-october-2017/

Erste Phase 3 bereits positiv - Bestätigungsstudie läuft auf Hochtouren

Nach einer ersten positiven Phase-3-Studie, die für einen Zulassungantrag aufgrund eines Studienfehlers jedoch nicht ausreichend war, befindet sich das Verhütungsmittel seit dem Sommer in einer umfangreichen Bestätigungsstudie mit voraussichtlich rund 1.350 Patientinnen an über 100 Standorten in den USA. Im 4. Quartal 2018 wird der Studienabschluss erwartet, bevor im 2. Quartal 2019 der Zulassungsantrag eingereicht werden soll. Evofems Entwicklungsleitern Brandi Howard kommentierte wie folgt:

Wir denken, dass diese Studie unsere vorherigen Resultate bestätigen wird und zusätzlichen wissenschaftlichen Beweis liefert, um Amphoras derzeitiges Effektivitäts- und Sicherheitsprofil verstärken.

Wir halten eine erfolgreiche Bestätigungsstudie für mehr als 80% wahrscheinlich und rechnen mit einer Zulassung Amphoras spätestens bis Anfang 2020. Längerfristig interessierte Anleger sollten nicht den Fehler machen, zu viel Zeit ins Land verstreichen zu lassen und erst mit einer näherrückenden Kommerzialisierung zu investieren. Wie zuletzt auch bei unserem 200%-Volltreffer Palatin Technologies antizipiert der Markt in der Regel zukünftige Entwicklungen weit im Voraus und schickt Aktienkurse entsprechend in die Höhe. So ist es auch wenig verwunderlich, dass mit Invesco eine der größten Investmentgesellschaften der Welt unmittelbar nach Merger-Abschluss noch einmal 20 Millionen USD in das Unternehmen stecken will - zu einem Kurs von 2,07 USD je Aktie.

Das aktuelle Neothetics und zukünftige Evofem würde nach Transaktionsabschluss und der folgenden Invesco-Finanzierung sowie auf Basis des letzten Schlusskurses von 1,74 USD auf eine Bewertung von voraussichtlich knapp 185 Millionen USD kommen - fundamental gesehen zu wenig für ein MPT-Produkt in einem viele Milliarden schweren Markt, das seine Sicherheit und Effektivität bereits in einer ersten Phase-3-Studie nachgewiesen hat. Zudem erfährt Evofem herausragende institutionelle Unterstützung: Neben Invesco ist auch der britische Star-Fondsmanager Neil Woodford mit von der Partie.

Der Neothetics-Chart schreit förmlich nach einem kompletten Ausbruch. Quelle: ariva.de

Neothetics im Vergleich ein Schnäppchen

Zum Vergleich: Die oben erwähnten Tenbagger-Fälle Madrigal und Tobira kommen beziehungsweise kamen auf eine Marktkapitalisierung jenseits der Milliarden-Marke, obwohl es hier nicht mal einen Phase-3-Kandidaten in der Pipeline gibt. Inotek Pharmaceuticals würde Stand jetzt mit einer Bewertung von fast 400 Millionen USD in den angekündigten Merger mit Rocket Pharmaceuticals gehen, ebenfalls ohne Late-Stage-Asset. Palatin Technologies käme aktuell auf einen vollverwässerten Börsenwert von immer noch stark ausbaufähigen circa 200 Millionen USD, wäre damit aber auch teurer als das neue Evofem. Albireo Pharma liegt derweil bei angemessenen 240 Millionen USD Marktkapitalisierung.

Bei Neothetics stehen die Vorzeichen für eine weitere Kursrallye also günstig: Neben der fundamentalen Seite und der starken institutionellen Unterstützung deutet sich auch im Chartbild ein großer Ausbruch an. Die Aktie ist aufgrund des offensichtlich sehr bebschränkten Freefloats schon mit vergleichsweise wenig Handelsumsatz stark zu bewegen. Das kann bei kommenden News, insbesondere der neuen Aufmerksamkeit, die auf US-amerikanischer Seite mit dem Zusammenschluss und der Invesco-Finanzierung entstehen sollte, einen sehr positiven Kurseffekt mit sich bringen.

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Interessenkonflikt: Der Autor dieser Publikation hält zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Aktien der hier besprochenen Unternehmen Neothetics und Palatin Technologies und hat die Absicht, diese je nach Marktsituation – auch kurzfristig – zu veräußern und könnte dabei insbesondere von erhöhter Handelsliquidität profitieren. Hierdurch besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Bitte beachten Sie unseren vollständigen Haftungsausschluss und weitere Hinweise gemäß §34b Abs. 1 WpHG in Verbindung mit FinAnV (Deutschland) unter: sharedeals.de/haftungsausschluss.

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