Netflix-Aktie: UBS drückt Sorgen aus

Nach einem furiosen Jahresstart hat sich die Aktie von Netflix (WKN: 552484) in eine deutliche Konsolidierung begeben. Doch ob sie aus der aktuellen Abwärtsbewegung wieder herauskommt, ist fraglich – zumindest die Schweizer Investmentbank UBS hat ihre Zweifel.

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ℹ️ Netflix vorgestellt

Mit über 230 Millionen Kunden ist Netflix der weltgrößte Streaming-Anbieter für Filme und Serien. Das 1997 gegründete Unternehmen hat seinen Sitz im kalifornischen Los Gatos. Mit einem aktuellen Börsenwert von rund 194 Milliarden US$ gehört Netflix zu den 60 wertvollsten Unternehmen der Welt.

UBS hat Bedenken

In einer kürzlich veröffentlichten Studie hat die Schweizer Investmentbank UBS ihre Sorgen an einer weiter prosperierenden Unterhaltungsindustrie im zweiten Halbjahr geäußert. Insbesondere der Bereich Streaming und die Marktführer Disney und Netflix sollen darunter leiden.

In einem Kommentar bemängelte UBS-Analyst John Hodulik dabei vor allem das fast nicht mehr vorhandene Nutzerwachstum, was aus einer geringeren Ausgabenbereitschaft der Konsumenten und Preiserhöhungen resultiere. Im Gegenzug biete Netflix aufgrund gekürzter Budgets aber nicht genügend Content an, um User zu generieren, wobei weitere Sparmaßnahmen den Streaming-Dienst zwar zu mehr Profitabilität, aber zu rückläufigem Wachstum führen würden.

Da gleichzeitig schwache Werbeeinnahmen auf die Umsätze des werbefinanzierten Modells von Netflix drücken, könnte sich, laut der UBS, hier eine ungute Mischung für Netflix aus Sparzwang und Nutzerschwund ergeben.

Druck von allen Seiten

Zudem kommt von allen Seiten aktuell weiterer Druck auf Netflix. Vor allem Gespräche zwischen dem Marktführer Disney und dem Konkurrenten Amazon, bei denen es nicht nur um den Streaming-Service ESPN gehen könnte, sind starke Warnsignale. Auch ein in vielen Ländern sinkendes Konsumklima spielt negativ in diese Stimmung.

Das große Problem der Netflix-Aktie ist dabei, dass die Bewertung von KGV 35 ohne Wachstum nicht gerechtfertigt werden kann. Folge einer langfristigen Stagnation beim Umsatz wäre also eine unangenehme Bewertungsanpassung.

Trotzdem Finger weg

Und auch ganz kurzfristig sieht es für die Netflix-Aktie nicht allzu gut aus. Nachdem man die 50-Tage-Linie nach unten durchschritten hat, verwandelt sich die Konsolidierung immer mehr in einen Abwärtstrend. Jedoch verlief ein Test von Widerständen nahe der 100-Tage-Linie bisher erfolgreich.

Je nachdem, durch welchen Widerstand die Aktie zuerst bricht – nach oben oder nach unten –, wird sie ihren weiteren Kursverlauf finden. Allerdings deutet aktuell und vor dem Hintergrund der momentanen Nachrichtenlage vieles auf ein Szenario für die Bären hin, das auch eine gute Ausgangsposition für einen Short-Trade ermöglichen könnte.

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