Nike-Aktie: Das 5-Jahrestief in Sichtweite

Kein Trendsetter mehr

Die Kursentwicklung der Nike-Aktie (WKN: 866993) treibt Anlegern seit Monaten den Angstschweiß auf die Stirn. Nachdem der größte Sportartikelhersteller der Welt die Börse Ende Juni mit einem Kurssturz von 20% schockiert hatte, ging es in Tagen danach weiter in den Kurskeller. Inzwischen notiert die Nike-Aktie nur noch hauchdünn über ihrem 5-Jahrestief aus dem Jahr 2020. Warum ist der ikonische Sportartikelkonzern so tief gefallen?

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Wieso profitiert Nike nicht von diesen Ereignissen?

Eigentlich könnten die Zeiten für Nike kaum besser sein. Mit der Fußball-Europameisterschaft, den Olympischen Sommerspielen und der Copa America finden in diesem Jahr gleich drei Sportgroßereignisse statt, die den Umsatz des US-Konzerns nach oben treiben sollten. Schließlich kommen Konsumenten an den täglichen Bildern von Sportlern in Nike-Outfits kaum vorbei.

Doch Nike scheint die Zeichen der Zeit zu spät erkannt zu haben. Im Gegensatz zu anderen Sportartikelkonzernen schafft es der Branchenprimus nicht mehr, Wachstum zu generieren. Nachdem der Konzernumsatz bereits im Schlussquartal des letzten Geschäftsjahres um 2% gesunken war, ging der Umsatz im Auftaktquartal des neuen GJ 2024/25 um satte 10% zurück.

Vor diesem dramatischen Hintergrund sah sich das Nike-Management gezwungen, eine miserable Prognose für das gesamte Geschäftsjahr abzugeben. Der Sportartikelgigant rechnet 2024/25 mit einem Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich. Ein Schock für die Börse.

Neue Wettbewerb am Start

Nike sieht sich gegenwärtig mit gleich zwei massiven Problemen konfrontiert. Zum einen lahmt die Konjunktur in den wichtigsten Weltmärkten immer noch, was sich auf negativ auf den Umsatz des Sportartikelkonzerns auswirkt. Zum anderen hat Nike aber auch das Aufkommen neuer Trends und vor allem neuer Wettbewerber verschlafen.

Da ist beispielswese der kanadische Sportbekleidungshersteller Lululemon, der sich immer stärker von einem Yoga- und Laufschuh-Anbieter zu einem Lifestyle-Unternehmen entwickelt. Im für Nike so wichtigen Segment der Laufschuhe sind mit On aus der Schweiz und Hoka aus den USA, das zum Deckers-Konzern gehört, zwei stark wachsende Konkurrenten entstanden. Besonders On nimmt Nike im Bereich der Freizeitsneaker Marktanteile ab.

Ein desaströses Chartbild

Das Chartbild der Nike-Aktie ist desaströs. Seit Ende vergangenen Jahres befindet sich der Dow Jones-Titel in einem massiven Abwärtskanal und ist inzwischen auf ein neues 3-Jahrestief gefallen.

Das 5-Jahrestief von 2020 liegt nur noch rund 7% unter dem aktuellen Kurs. Sollte es durchbrochen werden, dürfte die Nike-Aktie weiter nach unten durchgereicht werden.

Hat Nike sein Trend-Gespür verloren?

Einige Weltuntergangspropheten stimmten in den letzten Wochen bereits den Abgesang von Nike an. Dafür ist es in meinen Augen viel zu früh. Ganz im Gegenteil. Ich sehe nach wie vor gute Gründe, in die Nike-Aktie zu investieren.

Der US-Konzern ist nicht der einzige Sportartikelhersteller, der eine Schwächephase erlebt. Auch Adidas, die weltweite Nummer 2 der Branche, hatte in den letzten Jahren mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen.

Ich bin der festen Überzeugung, dass das Knowhow der Amerikaner für die weltweiten Sportmärkte immer noch so groß ist, dass sie in den kommenden Jahren ein Comeback feiern werden. Wenn ein Konzern in den letzten Jahren und Jahrzehnten ein hervorragendes Gespür für Verbrauchertrends und Marketing bewiesen hat, dann ist es Nike. So ein Gespür geht meiner Meinung nach nicht von heute auf morgen verloren.

Der Riese taumelt

Hinzu kommt die starke finanzielle Lage des Sportartikelkonzerns. Anleger fokussieren sich dieser Tage extrem auf die Umsatzentwicklung von Nike und vergessen dabei die Ergebnisentwicklung. Die Wahrheit ist, dass die Amerikaner im letzten Quartal trotz eines Umsatzrückgangs ihren Gewinn auf 1,5 Milliarden US$ gesteigert haben. Der Konzern hat somit nicht wie Adidas in der Vergangenheit das Problem, in die roten Zahlen zu rutschen.

Ich rate Anlegern, den massiven Kurssturz der Nike-Aktie als langfristige Einstiegsgelegenheit zu sehen. Ein Kursrückgang von -60% innerhalb von zweieinhalb Jahren ist in meinen Augen übertrieben. Der Riese taumelt ein wenig, ist aber noch lange nicht am Boden.

ℹ️ Nike vorgestellt

  • Nike mit Sitz in Beaverton im US-Bundesstaat Oregon ist der weltweit führende Hersteller von Sportartikeln.
  • Der Erfolg des 1964 gegründeten Unternehmens basiert auf seinen Sportschuhen. Heutzutage vermarktet Nike darüber hinaus ein sehr breites Sortiment an Sport- und Freizeitbekleidung, Sport-Accessoires sowie Uhren und Fitness-Trackern.
  • Der Sportartikelkonzern verkauft seine Ware sowohl über den Groß- und Einzelhandel als auch über eigene Brand-Stores und einen Online-Shop.
  • Nike ist Mitglied in den US-Leitindizes Dow Jones Industrial und S&P 500 und ca. 109 Milliarden US$ wert.

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