Nike-Aktie: Ist der neue DFB-Ausrüster ein Kauf?
Nike steht dieser Tage im Rampenlicht der deutschen Medien. Der 800-Millionen-Deal als neuer Ausrüstung des DFB hat hohe Welle in Politik und Gesellschaft geschlagen. Aber ist er auch gut für die Nike-Aktie (WKN: 866993)?
ℹ️ Nike vorgestellt
- Nike mit Sitz in Beaverton im US-Bundesstaat Oregon ist der weltweit führende Hersteller von Sportartikeln.
- Der Erfolg des 1964 gegründeten Unternehmens basiert auf seinen Sportschuhen. Heutzutage vermarktet Nike darüber hinaus ein sehr breites Sortiment an Sport- und Freizeitbekleidung, Sport-Accessoires sowie Uhren und Fitness-Trackern.
- Der Sportartikelkonzern verkauft seine Ware sowohl über den Groß- und Einzelhandel als auch über eigene Brand-Stores und einen Online-Shop.
- Nike ist Mitglied in den US-Leitindizes Dow Jones Industrial und S&P 500.
- Mit einem Börsenwert von rund 142 Milliarden US$ gehört Nike zu den 100 wertvollsten Unternehmen der Welt.
Große mediale Aufregung
Selten hat ein Vertrag zwischen einem Privatunternehmen und einem eingetragenen Verein für so viel medialen Rummel gesorgt wie der letzte Woche bekanntgegebene Deal zwischen dem US-Sportartikelhersteller Nike und dem Deutschen Fußballbund. Ab 2027 werden die Amerikaner offizieller Ausrüster des DFB und beenden damit die jahrzehntelange Partnerschaft des DFB mit Adidas. In wenigen Jahren werden die deutschen Nationalspieler somit mit dem Nike-Swoosh auf dem Trikot anstelle der drei Adidas-Streifen auf dem Platz auflaufen.
Man kann dem DFB die Entscheidung nicht übelnehmen, schließlich überweist Nike dem Fußballbund 100 Millionen Euro pro Jahr für das Recht, sein Logo auf den Trikots zu präsentieren. Das Konkurrenzangebot von Adidas war offenbar nicht annähernd so hoch.
Ob sich das hohe „Eintrittsgeld“ auch für Nike auszahlt, wird erst die Zukunft weisen. Man kann aber davon ausgehen, dass Nike in den kommenden Jahren alles daran setzen wird, die deutsche Nationalmannschaft als globale Marke zu etablieren.
Kein anderer Konzern hat so viel Erfahrung in der Etablierung globaler Marken wie Nike. Seit Jahrzehnten schafft es der US-Sportartikelkonzern, Einzelsportler und Mannschaften zu weltweiten Superstars aufzubauen.
Neue Umsatzquellen müssen her
Nike ist auf neue Umsatzquellen wie den DFB angewiesen, denn das Geschäft des weltgrößten Sportartikelkonzerns schwächelt. Im letzten Geschäftsquartal, das Ende Februar endete, erzielte Nike zwar noch ein leichtes Umsatzwachstum auf 12,4 Milliarden US$.
Doch das Management warnte Anleger vor wenigen Tagen, dass der Umsatz im ersten Halbjahr des kommenden Geschäftsjahres 2024/25 um einen niedrigen einstelligen Prozentbereich zurückgehen könnte. Für das Gesamtjahr 2024/25 erwartet Nike allerdings ein Umsatzwachstum.
Wie die meisten Modeunternehmen bekommt auch Nike die Kaufzurückhaltung von Kunden in den USA, China und Europa zu spüren. Angesichts der hohen Inflation setzen viele Konsumenten vor allem im Bereich Mode und Freizeit den Sparstift an.
Auf dem Weg zum 12-Monatstief
Nach jahrelangen Kurssteigerungen zeigte die Nike-Aktie 2022 und 2023 eine äußerst schwache Performance an der Börse. Auch 2024 gelang dem Dow Jones-Wert bis dato noch keine Kurssteigerung. Die Nike-Aktie steuert gegenwärtig auf ihr im September letzten Jahres aufgestelltes 12-Monatstief bei ca. 90 US$ zu. Dieses Tief muss halten, um einen weiteren Kursverfall aufzuhalten.
Jetzt zugreifen
Obwohl sich die Nike-Aktie sowohl auf Jahres- als auch auf 3-Jahressicht deutlich schlechter als der Vergleichsindex Dow Jones entwickelt hat, ist das Papier des globalen Sportartikelgiganten für mich immer noch eine Kaufempfehlung. Nike wächst fast jedes Jahr wie ein Uhrwerk und ist eines der profitabelsten Unternehmen seiner Branche.
Der Dow Jones-Titel besitzt eine weltweite Beliebtheit und eine Markenstärke, von denen andere Unternehmen nur träumen können. Der Deal mit dem DFB wird in meinen Augen erheblich dazu beitragen, die Popularität von Nike auch bei deutschen Fußballfans und anderen Konsumenten zu steigern.
Die renommierte US-Investmentbank Goldman Sachs hat zwar kürzlich ihr Kursziel für die Nike-Aktie von 135 auf 120 US$ gesenkt. Damit sehen die Investmentbanker aber immer noch fast +30% Aufwärtspotenzial für den Sporttitel.
Ich glaube, dass Anleger die Nike-Aktie derzeit zu einem guten Kurs kaufen können. Sie notiert aktuell in der Nähe ihres 3-Jahrestiefs, wird meiner Einschätzung nach aber ihren langfristigen Aufwärtstrend in Zukunft fortsetzen. Anleger mit ein wenig Geduld schlagen jetzt zu.
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