Nike: Das bringt die Aktie weiter unter Druck
Die Nike-Aktie (WKN: 866993) könnte aufgrund der aktuellen Lage in den USA in einen Boykott geraten. Doch wie schlimm wäre das für die Modemarke, welche ohnehin auf massiven Kleidungsbeständen sitzt? Und geht es jetzt mit der Aktie noch viel weiter bergab?
Nike mit Hauptsitz in Beaverton im US-Bundesstaat Oregon ist der weltgrößte Sportartikel-Hersteller vor den beiden deutschen Herausforderern Adidas und Puma. Im Vordergrund der Geschäftsaktivitäten stehen Design, Entwicklung und Vertrieb von Sportausrüstung. Neben eigenen Brand-Stores und Online-Shop erfolgt der Absatz über den Groß- und Einzelhandel. Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell 163 Milliarden US$.
Bud Light Moment?
In der Vergangenheit hatte Nike mehrmals Ärger rund um politische Statements der Marke. So traf zum Beispiel die Affäre um den damaligen NFL-Star Colin Kaepernick die Marke schwer und auch eine Partnerschaft mit Trans-Influencer Dylan Mulvaney löste Kontroversen aus.
Allerdings erwarten einige Experten jetzt sogar, dass Nike ein ähnliches Schicksal wie Anheuser-Busch oder Target in den USA erleben könnte, die beide seit über einem Monat boykottiert werden und starke Umsatzeinbrüche zu verzeichnen haben. Anlass zur Sorge gibt dabei die Ankündigung einer „Gender inclusiv“-Modelinie für Kinder im Rahmen des Pride Months in den USA.
Operativ läuft es sehr schlecht
Ein Boykott wäre dabei sicherlich ein Stoß mitten in das Herz von Nike, denn der Konzern kämpft mit rückläufigen Umsätzen und hohen Lagerbeständen. Inzwischen geht man im Markt für Sportbekleidung von einem 10%-Rückgang der Verkäufe aus, der die Margen des Unternehmens heftig belastet.
Dazu kommt die Sorge um den chinesischen Markt. Dieser war seit Corona der schlechteste Absatzzweig von Nike gewesen, obwohl er vor 2020 einen wesentlichen Teil des Umsatzes ausmachte. Nun hatte man allerdings mit der Öffnung nach den Lockdowns wieder die Hoffnung auf eine Erholung gehabt. Der neue Ausbruch einer Corona-Welle im Reich der Mitte könnte diese Hoffnung allerdings zerplatzen lassen.
Der perfekte Sturm?
Folglich sollten sich Anleger also meiner Ansicht nach dringend von dem Papier fernhalten, bis die Aktie einen Boden ausgebildet und das makroökonomische Umfeld sich aufgehellt hat. Wer mutig ist, der kann hier sogar einen Short wagen und auf den perfekten Sturm hoffen.
Sollte Nike, die ohnehin gebeutelt sind durch die operative Situation, nämlich noch in einen Boykott geraten, dann dürfte auch die Unterstützung bei 100 US$ nicht mehr halten. In einem solchen Szenario und ohne weitere wesentliche Widerstände nach unten wäre eine Abwärtsbewegung der Aktie zumindest bis hin zu den Herbsttiefs 2022 bei 85 US$ möglich.
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