Nikola-Aktie -23%: Schon wieder alles verpufft?
Die Nikola-Aktie (WKN: A2P4A9) setzte am Montag ihre katastrophale Kursentwicklung der letzten drei Wochen fort. An der US-Technologiebörse Nasdaq rauschte der Titel des Elektro-Lkw-Herstellers um -23% in die Tiefe. Seit Monatsbeginn hat sich der Kurs der Nikola-Aktie damit mehr als halbiert. Welche Gründe stecken hinter dem Kurssturz?
ℹ️ Nikola vorgestellt
Nikola mit Sitz in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona ist ein Hersteller von Elektro-Lkw und bietet sowohl batterieelektrisch als auch über Wasserstoff-Brennstoffzellen angetriebene Modelle. Das Unternehmen ist an der US-Technologiebörse Nasdaq notiert und wird an der Börse aktuell mit von ca. 1,18 Milliarden US$ bewertet.
Drei große Baustellen
Es gibt gleich drei Gründe, die den jüngsten Kursrückgang der Nikola-Aktie erklären: Kapitalmaßnahmen, Personalwechsel und ein Unfall. Aber der Reihe nach:
Nikola benötigt frisches Kapital und gibt zu diesem Zweck Wandelanleihen im Wert von bis zu 325 Millionen US$ aus. In seiner letzten Hauptversammlung hatte sich der Vorstand grünes Licht für weitere Kapitalmaßnahmen eingeholt und setzt diese nun in die Tat um.
Grundsätzlich ist an der Kapitalbeschaffung nichts auszusetzen, sie gehört schließlich zur normalen Geschäftsentwicklung eines Start-ups. An der Börse kam die Nachricht trotzdem nicht gut an.
Darüber hinaus verliert Nikola einen weiteren Top-Manager. Carey Mendes, Leiter der Energiesparte, wird das Unternehmen verlassen. Gründe für den Rückzug von Mendes wurden nicht genannt. Nach dem Abgang von CEO Michael Lohscheller Anfang August ist dies der zweite Manager-Wechsel innerhalb kurzer Zeit bei Nikola.
Und nicht zuletzt musste der Verkauf des batterieelektrischen Lkw-Modells Tre aufgrund eines Batteriebrandes kürzlich gestoppt werden. Die bereits ausgelieferten Tre-Modelle werden zurückgerufen und einem Upgrade unterzogen.
Charttechnisch massiv angeschlagen
Die Nikola-Aktie ist charttechnisch massiv angeschlagen. Die Aktie hat einen Großteil ihrer Juli-Gewinne im August wieder abgegeben. Zwischen 1,30 und 1,50 US$ liegt eine wichtige Unterstützungszone für das Nasdaq-Papier. Sollte es diese Zone nach unten durchbrechen, droht ein weiterer Absturz auf 1,10 US$.
Es brennt an allen Ecken und Enden
Bei Nikola brennt es derzeit an allen Ecken und Enden. Das Unternehmen hat mit mehreren Baustellen zu kämpfen: Eine hohe Cash-burn-Rate, Unruhe im Management und technische Probleme.
Entscheidend ist für mich jedoch die Marktsituation. Nikola ist in einem sehr kapitalintensiven Markt mit starken und etablierten Wettbewerbern tätig. Meiner Meinung nach ist bis heute völlig unklar, ob der Newcomer mittel- bis langfristig über die finanziellen Ressourcen verfügt, um sich in diesem Markt bzw. gegen diesen Wettbewerb durchzusetzen.
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