Nikola-Aktie: Das ist der Sargnagel

Aktienzusammenlegung

Der Donnerstag war ein rabenschwarzer Tag für die Nikola-Aktie (WKN: A2P4A9). Zum Handelsende lag das Papier des Elektro-Lkw-Herstellers mit über 30 Prozent im Minus. Innerhalb der letzten zwölf Monate hat Nikola fast -80% seines Börsenwerts verloren. Hat das Unternehmen überhaupt noch eine Zukunft oder war der gestrige Tag der Sargnagel?

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Die letzte Rettung an der Börse

Auslöser des massiven Kurssturzes am Donnerstag war die Nachricht, dass das Nikola-Management am 25. Juni eine Aktienzusammenlegung im Verhältnis von 1:30 durchführen wird. Hintergrund dieser Entscheidung ist das drohende Delisting von der Nasdaq.

Voraussetzung für eine Listung an der US-Technologiebörse ist, dass der Aktienkurs dauerhaft über der Marke von 1 US$ liegt. Kurse darunter werden nur über einen bestimmten Zeitraum geduldet. Damit will die Nasdaq verhindern, dass sich die Börse zu einem „Ramsch-Marktplatz“ für Pennystocks entwickelt.

Für Unternehmen wie Nikola gibt es nur zwei Möglichkeiten, ihr Pennystock-Dasein zu beenden. Entweder sie überzeugen Anleger mit guten Nachrichten, die sie zum Kauf der Aktien bewegen und steigende Kurse auslösen, oder sie führen einen reverse stock split durch.

Dass sich Nikola nun für zweiten Weg entschieden hat, zeigt, dass das Unternehmen bis auf Weiteres nicht mit guten Nachrichten rechnet und sich nicht aus eigener Kraft aus dem Sumpf befreien kann. Gute Nachrichten sind bei Nikola sowieso Mangelware.

Hin und wieder berichtet das Unternehmen zwar über Verkäufe von batterieelektrisch oder Wasserstoff-betriebenen Lkws. Aber die Größenordnungen sind im Vergleich zu anderen Nutzfahrzeugbauern lächerlich.

Bald kein Pennystock mehr

Charttechnisch muss man zur Nikola-Aktie keine großen Worte mehr verlieren. Seit vier Jahren erlebt der Nasdaq-Wert eine beispiellose Talfahrt und seit Dezember letzten Jahres ist die Aktie ein Pennystock.

Der reverse stock split im Verhältnis 1:30 wird den Kurs der Nikola-Aktie zwar in Richtung 10 US$ anheben. Dieses Kursniveau dürfte aber nicht von Dauer sein.

Das Pferd ist längst tot

Ich habe schon lange mein Urteil über die Nikola-Aktie gefällt und sehe das Unternehmen seit vielen Monaten als totes Pferd. Ein Newcomer ist im Markt für schwere Nutzfahrzeuge absolut chancenlos.

Was BYD und Tesla im Pkw-Markt gelungen ist, lässt sich eben nicht so einfach bei Lkw kopieren. Mit Daimler Truck, Volvo, Paccar, Scania und einigen asiatischen Herstellern ist der Lkw-Markt ein globales Oligopol, das von einigen wenigen Milliardenkonzernen beherrscht wird.

Diese Hersteller genießen nicht nur das jahrelange Vertrauen ihrer Kunden, sondern sie haben auch die finanziellen Ressourcen, ihre Flotten auf neue Antriebsarten umzustellen. Vielleicht hat Nikola noch einen leichten technologischen Vorsprung gegenüber den Schwergewichten der Branche, aber Letztere sind dabei, ihren vermeintlichen Rückstand mit großer Geschwindigkeit wettzumachen. Nikola hat dieses Rennen schon lange verloren.

Die Zusammenlegung von Aktien ist der letzte Rettungsversuch des Nikola-Managements. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass er von Erfolg gekrönt sein wird. Das tote Pferd liegt schon längst im Sarg.

ℹ️ Nikola vorgestellt

  • Nikola mit Sitz in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona ist ein Hersteller von Elektro-Lkw.
  • Das Unternehmen entwickelt und produziert sowohl batterieelektrisch als auch über Wasserstoff-Brennstoffzellen angetriebene Modelle.
  • Nikola notiert an der US-Technologiebörse Nasdaq und ist aktuell ca. 450 Millionen US$ wert.

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