Nikola-Aktie: Für immer ein Pennystock?

Das Desaster der Nikola-Aktie (WKN: A2P4A9) nimmt einfach kein Ende. Seit fast zwei Jahren befindet sich der Titel des US-amerikanischen Elektro-Lkw-Herstellers im freien Fall. Seit ihrem Rekordstand bei fast 95 US$ hat die Aktie mehr als -99% ihres Werts verloren und ist mit einer Notierung von etwa 0,59 US$ zum Pennystock verkommen. Dürfen Anleger noch darauf hoffen, dass die Nikola-Aktie jemals wieder über die 1 US$-Marke steigt?

Nikola vorgestellt
Nikola mit Sitz in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona ist ein Hersteller von Elektro-Lkw. Diese werden sowohl batterieelektrisch als auch über Wasserstoff-Brennstoffzellen angetrieben. Das Unternehmen ist an der US-Technologiebörse Nasdaq notiert und verfügt über eine Marktkapitalisierung von ca. 420 Millionen US$.

Wie lange reicht das Geld?

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Dieser Allgemeinplatz gilt selbstverständlich auch an der Börse. Aber Nikola macht es Anlegern alles andere als leicht, an dieser Hoffnung festzuhalten.

Zwar hat der E-Lkw-Bauer in den letzten Monaten bewiesen, dass er tatsächlich in der Lage ist, funktionierende batterieelektrische Lastwagen zu bauen. Dies war in der Vergangenheit lange bezweifelt worden. Und auch die Produktion von wasserstoffbetriebenen Lkw soll kommenden Monat beginnen.

Doch Nikola plagen seit längerem Geldsorgen. Der Bestand an liquiden Mitteln ist zum Ende des ersten Quartals auf etwa 200 Millionen US$ geschrumpft. Einschließlich anderer Geldquellen verfügt der Lkw-Hersteller derzeit über rund 800 Millionen US$ an freiem Kapital.

Bankanalysten sehen die Cash-burn-Rate von Nikola jedoch bei ca. 150 Millionen US$ pro Quartal. Das bedeutet, dass die Finanzierung des Unternehmens nur noch für knapp über ein Jahr gesichert ist.

Angesichts der Tatsache, dass Nikola wahrscheinlich erst 2027 über einen positiven Free-Cash-Flow verfügen wird, muss sich der Lkw-Bauer in den kommenden Monaten neue Kapitalquellen erschließen.

Ist der Boden bei 0,50 US$ gefunden?

In den vergangenen Tagen ist die Nikola-Aktie nur einmal kurz unter die Marke von 0,50 US$ gesunken. Sollte diese Marke in den kommenden Tagen fallen, dürfte sich der freie Fall der Aktie fortsetzen. Eine Bodenbildung ist vorerst noch nicht absehbar.

Der Wettbewerb schläft nicht

Lange Zeit schien es so, als habe Nikola einen First-Mover-Vorteil in der Entwicklung und Herstellung von elektrisch betriebenen Lkw. Doch der Wettbewerb ist den Amerikanern dicht auf den Fersen. Nachdem die batterieelektrischen Semi-Trucks von Tesla bereits seit einigen Wochen auf den Straßen der USA unterwegs sind, stellten in den letzten Tagen mit Hyundai und den Branchenriesen Daimler Truck und Paccar gleich drei Lkw-Hersteller ihre Brennstoffzellen-Modelle vor.

Nicht ins fallende Messer greifen

Für die Nikola-Aktie bedeutet das nichts Gutes. Die Herstellung von Lkw ist enorm kapitalintensiv. Gegen die milliardenschweren Truckhersteller dürfte das kleine Startup mit seinen begrenzten Mitteln kaum eine Chance haben.

Anleger sollten meiner Meinung nach auch weiterhin nicht in dieses fallende Messer greifen.

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