Nio-Aktie: Gelingt endlich der Durchbruch?

Mit einem Kursplus von über 8% startet die Nio-Aktie (WKN: A2N4PC) stark in die neue Handelswoche und kann damit ihren jüngsten Aufwärtstrend fortsetzen. Seitdem das Papier des chinesischen E-Autoherstellers Ende Mai auf ein Allzeithoch gefallen war, präsentiert es sich wieder in guter Verfassung. In den letzten sechs Wochen legte die Nio-Aktie um über +40% zu. Gibt es denn gute Nachrichten?

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Nio vorgestellt
Nio ist ein 2014 gegründetes chinesisches Elektroauto-Startup mit Sitz in Shanghai. Der Autobauer fokussiert sich derzeit auf die Herstellung von E-Autos der Mittel- und Oberklasse. Besonderheit von Nio ist das Angebot von Batteriewechselstationen, an denen Nio-Fahrer ihre Akkus innerhalb von Minuten automatisch tauschen lassen können. Der Konzern ist derzeit an der Börse mit ca. 17 Milliarden US$ bewertet.

Kurbeln neue Modelle den Absatz an?

Am Wochenende hat Nio seine Absatzzahlen für das zweite Quartal bekanntgegeben und sie lesen sich recht gut. Im zweiten Quartal lieferte der E-Autobauer etwa 23.500 Fahrzeuge an seine Kunden aus, was im Rahmen der Erwartungen lag. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies zwar einem Rückgang von rund 6%, aber im gesamten ersten Halbjahr konnte Nio seine Auslieferungen auf insgesamt ca. 54.500 Fahrzeuge steigern – ein Plus von etwa 7% gegenüber dem Vorjahr.

Der Absatzrückgang im zweiten Quartal lässt sich mit der derzeitigen Umbruchsituation bei Nio erklären. Ende April begann das Unternehmen mit dem Hochfahren der Produktion für den EC7, ein fünfsitziges Coupe-SUV. Im Mai brachte der Autohersteller den neuen ES6, ein Familien-SUV, auf den chinesischen Markt. Zudem wurden im Juni die Auslieferungen des ET5 Touring und des neuen ES8-SUV hochgefahren.

Im Gesamtjahr peilt Nio den Absatz von rund 245.000 Fahrzeugen an. Das bedeutet, dass der Autobauer seinen Absatz in den kommenden Monaten drastisch auf ca. 32.000 Autos pro Monat steigern muss.

Jede Menge Widerstände

Die Nio-Aktie befindet sich seit Ende Mai in einem Aufwärtstrend. In den kommenden Wochen erwarten den Autowert jedoch zahlreiche Widerstände in der Kurs-Zone zwischen 10 und 13 US$.

Vieles spricht gegen die Aktie

Die Jahresziele von Nio sind meiner Meinung nach sehr ambitioniert. Erst die kommenden Monate werden zeigen, wie gut die neuen Fahrzeuge vom Markt angenommen werden.

Hinzu kommt, dass der chinesische Autobauer noch weit vom Erreichen der Gewinnschwelle entfernt ist. Außerdem verbrennt Nio angesichts seiner Wachstumspläne und seiner teuren Batteriewechselstationen Monat für Monat sehr viel Geld.

Größere E-Autohersteller wie BYD und Tesla sind finanziell deutlich solider aufgestellt. Ob Nios Strategie mit Batteriewechselstationen aufgeht, muss sich international noch zeigen. Die Nio-Aktie ist meines Erachtens nach ein ziemlich riskantes Investment.

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