Nio: Können diese Maßnahmen den Aktienkurs stützen?
Die Nio-Aktie (WKN: A2N4PB) ist nun wieder auf das Niveau abgerutscht, auf dem sie das Jahr begonnen hat: bei 10 US$. Die zwischenzeitlichen Kursgewinne von knapp +30% sind damit futsch, und nun droht auch noch ein Preiskrieg auf Chinas E-Auto-Markt die Margen des Herstellers zu belasten. Können die eingeleiteten Gegenmaßnahmen den Kurs der Nio-Aktie stützen?
Mit einer ungewöhnlichen Marketing-Strategie und dem Alleinstellungsmerkmal des Batterie-Tausch-Prinzips hat Nio sich im chinesischen E-Auto-Premium-Segment in wenigen Jahren eindrucksvoll etabliert. Doch nun hat es der Hersteller offenbar auch auf den Budget-Markt abgesehen.
So plant das Start-up eine Fabrik für den Bau von niedrigpreisigen Elektrofahrzeugen, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag unter Berufung auf drei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das Werk soll demnach in Chuzhou in der östlichen Provinz Anhui entstehen, aber weder das Unternehmen noch die Stadtverwaltung haben die Berichte bislang kommentiert.
75% mehr Battery-Swap-Stations bis Ende 2023
Kurze Zeit später gab es dann doch eine offizielle Botschaft von Nio auf dem chinesischen Mikro-Blogging-Dienst Weibo, allerdings ohne Bezug auf das Budget-Auto-Gerücht. Der Luxus-SUV-Hersteller meldete stattdessen, noch in diesem Jahr 1.000 neue Battery-Swap-Stationen in China erreichten zu wollen – 400 an Autobahnraststätten und 600 in städtischen Gebieten.
Damit würde die Gesamtzahl von Nios Tauschstationen in den kommenden zehn Monaten um mehr als drei Viertel auf rund 2.300 ansteigen. Das wäre ein deutlich schnelleres Wachstum, als es das Unternehmen bislang vorgesehen hatte.
Teure Expansions-Strategie
Wie die Chinesen schon zuvor bekanntgegeben hatten, sollen bald auch möglichst viele Europäer in den Genuss des vollautomatischen Batterietausch-Dienstes kommen, der alles in allem nicht mehr als drei Minuten beansprucht. So sind bis zum Jahreswechsel auf dem Kontinent 120 Anlagen geplant, bis 2025 sollen es mindestens 1.000 werden.
Begleitet wird Nios internationale Expansion von einer aggressiven Marketing-Strategie, die in der Branche ihres Gleichen sucht. So propagiert das Unternehmen seinen Premium-Automobil-Lifestyle bereits in rund 400 Nio Houses in knapp 150 Städten weltweit. Dabei handelt es sich nicht etwa um einfache Showrooms, sondern um wahre Erlebniswelten für die wachsende Community.
Das Ganze lässt sich Nio einiges kosten: So haben die Chinesen in den abgelaufenen zwölf Monaten etwa ein Fünftel ihres Umsatzes für Marketing, Forschung & Entwicklung ausgegeben. Zum Vergleich: Bei Tesla waren es gerade einmal 4%.
Dennoch hat der große US-Rivale auf dem chinesischen Markt jüngst eine Preiskrieg angestachelt, der für Nio theoretisch zum Problem werden könnte. Schließlich leiden die operativen Margen des E-Auto-Herstellers bereits jetzt unter der eigenen Ausgabenpolitik. Der Eintritt ins Niedrigpreis-Segment könnte nun Teil einer gemischten Gegen-Strategie des Unternehmens sein.
Chance-Risiko-Verhältnis stimmt
Mit der wirtschaftlichen Öffnung Chinas zum Jahresauftakt scheinen die Konsumlaune und die Lieferketten im Land wiederhergestellt zu sein, sodass sich das Nio-Management zu einer starken Q1-Verkaufsprognose von 43.000 Fahrzeugen ermutigt sieht – das wäre gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Plus von über 40%.
Angesichts dieser Aussichten und der jüngsten Kursdelle der Nio-Aktie scheint mir die Gelegenheit für risikoaffine Anleger günstig, vor den anstehenden Jahresabschlusszahlen am 1. März einzusteigen.
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