Nokia-Aktie: Der nächste Tiefschlag für Anleger
Mit einem Minus von fast 7% gehört die Nokia-Aktie (WKN: 870737) am Dienstagmorgen zu den größten Verlierern an den europäischen Aktienmärkten. Das Papier des finnischen Netzwerkausrüsters fällt dadurch auf ein neues 3-Jahrestief. Was drückt den Kurs der Nokia-Aktie so stark nach unten?
ℹ️ Nokia vorgestellt
Nokia Oyj ist ein finnischer Telekommunikationskonzern, der Netzwerkausrüstung für den Einsatz im Festnetz, im Mobilfunk und in der Cloud produziert. Weltbekannt wurde Nokia Ende der 1990er-/Anfang der 2000er-Jahre als größter Hersteller von Mobiltelefonen. Nachdem der Konzern den Trend zu Smartphones mit Touchscreen verschlafen hatte, wandelte er sich zu einem Netzwerkausrüster. Nokia ist Mitglied im europäischen Leitindex Euro Stoxx 50 und an der Börse 15,3 Milliarden € wert.
Ein wichtiger Kunde geht verloren
Auslöser des starken Kursverlustes waren schlechte Nachrichten aus den USA. Der US-Telekomriese AT&T gab bekannt, dem schwedischen Wettbewerber Ericsson den Vorzug bei einem wichtigen Auftrag zu geben. Ericsson wird AT&T in den kommenden fünf Jahren mit Hardware und Dienstleistungen im Wert von 14 Milliarden US$ beliefern.
Für Nokia ist das ein herber Rückschlag. Bislang bestellte AT&T seine Netzwerkausrüstung zu rund zwei Drittel bei Ericsson und zu einem Drittel bei Nokia. Der neue Deal macht klar, dass der US-Telekomkonzern sich offenbar von Nokia abwendet. AT&T ist ein bedeutender Kunde von Nokia, der 5 bis 8% des Umsatzes im Bereich Mobile Networks ausmacht.
Bis 2026 plant AT&T, 70% seines Mobilfunk-Traffics über offene Plattformen laufen zu lassen. Mit dem Auftrag will der US-Konzern die Modernisierung seines Netzwerks beschleunigen. Ericsson hatte sich im Vorfeld bereit erklärt, seine Software für die Systeme anderer Anbieter zu öffnen.
Als Reaktion auf den Auftrag gab Nokia eine Gewinnwarnung heraus. Die Finnen räumten ein, dass sie ihre Margenziele im betroffenen Geschäftsbereich nicht mehr wie geplant erreichen können. Das Erzielen einer zweistelligen operativen Marge werde sich laut Aussage des Managements nun um bis zu zwei Jahre verzögern.
Ein Trauerspiel von einem Chart
Das Chartbild der Nokia-Aktie ist ein einziges Trauerspiel. Seit fast zwei Jahren befindet sich das Papier in einem mehr oder weniger kontinuierlichen Abwärtstrend. Das 10-Jahrestief vom März 2020 ist nur noch rund 15% vom aktuellen Kurs entfernt.
Wenn sich die Nokia-Aktie nicht bald stabilisiert, scheint ein neues Mehrjahrestief unausweichlich.
Die Wachstumsdynamik fehlt
Ich rate Anlegern trotz des niedrigen Kursniveaus derzeit von einem Kauf der Nokia-Aktie ab. Das Unternehmen hat keine Wachstumsdynamik, die einen Kursaufschwung auslösen könnte. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von unter 5 ist die Nokia-Aktie zwar recht günstig bewertet, aber die Börse scheint seit geraumer Zeit nicht mehr an den Titel zu glauben.
In der kommenden Woche wird der finnische Konzern ein Investoren-Meeting in seiner Zentrale in Espoo abhalten. In diesem Rahmen werden Anleger möglicherweise mehr erfahren, wie es mit Nokia weitergehen soll.
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