Nordex: Bringen diese Fakten die Aktie voran?
Binnen eines Monats hat die Nordex-Aktie (WKN: A0D655) um -18% nachgegeben und notiert nur noch bei 11,75 €. Der Windanlagenbauer meldet am Donnerstagmorgen seinen Auftragseingang im ersten Quartal – kann das dem Papier auf die Sprünge helfen?
Der Hamburger Hersteller Nordex entwickelt und produziert Onshore-Windenergieanlagen, also Turbinen an Land. Insgesamt installierte das Unternehmen bislang eine Leistung von 44 Gigawatt in über 40 Märkten. Außerdem ist Nordex in der Planung von Windparks bis hin zu deren schlüsselfertiger Errichtung aktiv. An der Börse ist das Unternehmen aktuell mit 2,51 Milliarden € bewertet.
Aktie in der Korrekturphase
Nach einem steilen Aufwärtstrend von Mitte Oktober 2022 bis März 2023, der die Nordex-Aktie von 7 € auf 16 € führte, ist der Titel in eine Korrekturphase übergegangen.
Der Grund liegt auf der Hand: Die Geschäftsergebnisse des Unternehmens und insbesondere der Ende März mit den endgültigen Zahlen vorgelegte Ausblick aufs laufende Jahr sind am Markt nicht gut angekommen.
Höhere Verkaufspreise
Kann der kurze Überblick der Hamburger über die Aufträge im ersten Quartal eine Trendwende herbeiführen? Nordex meldet für die Zeit von Januar bis Ende März Auftragseingänge über 177 Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 1.021 Megawatt (MW). Das ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als 1.165 MW verzeichnet wurden, ein leichter Rückgang.
Auf der Gegenseite ist allerdings ein durchschnittlich höherer Verkaufspreis erzielt worden. Er betrug in Euro je Megawatt Leistung (ASP) 0,90 Millionen € je Megawatt und lag somit deutlich über dem Vorjahresquartal (0,78 Millionen €/MW).
Solide Auftragslage im Kernmarkt Europa
Der Windanlagenbauer erhielt Bestellungen aus acht Ländern, die alle in Europa liegen. Die größten Einzelmärkte waren dabei Estland, Deutschland und Litauen.
Nordex-Chef José Luis Blanco kommentiert:
Im ersten Quartal des Jahres haben wir einen soliden Auftragseingang in unserem Kernmarkt Europa erhalten und stießen dabei vor allem im Baltikum auf eine gute Nachfrage. Das freut mich sehr, denn es zeigt, dass unsere Turbinen in verschiedenen geographischen Gebieten einen Beitrag zur sauberen Energieerzeugung liefern können.
Hier liegt das Problem
Indes war die Auftragslage in der Vergangenheit nicht das Problem des Windanlagen-Herstellers, sondern die mangelnde Profitabilität. Das lässt sich daran ablesen, dass in 2022 der Umsatz auf 5,7 Milliarden € gesteigert, beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) jedoch ein Minus von 244,3 Millionen € eingefahren wurde.
Durchschnittlich höhere Verkaufspreise im ersten Quartal könnten darauf hindeuten, dass sich die vom Markt argwöhnisch beäugte EBITDA-Marge verbessern könnte. Sie lag im vergangenen Jahr bei -4,3%. Für 2023 prognostiziert Nordex eine EBITDA-Marge zwischen -2% und +3%.
Aktie kein Kauf
In meinen Augen ist die solide Auftragslage im ersten Quartal leider kein Grund, um die Aktie zu kaufen, und dürfte den Kurs auch nicht beflügeln. Ich bleibe bei meiner Meinung, dass der Titel bei einem Börsenwert von 2,51 Milliarden € zu teuer ist.
Erst wenn sich auf der Kostenseite etwas tun sollte, könnte man über einen Kauf nachdenken. Denn das würde einen deutlichen Fingerzeig geben, dass sich das Unternehmen auf den Weg zur nachhaltigen Profitabilität macht.
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