Northland nach dem Schock: Aktie jetzt günstig?

Marc Rendenbach
30.04.13

northland_logoNorthland Resources (WKN: A1C0GV) bleibt weiterhin ein ganz heißes Thema in der Börsenszene. Nachdem SD-Leser im Februar schon 100% auf Ansage erzielten, schockte der kommende Eisenerz-Megaproduzent seine Aktionäre gestern mit einer Meldung, wonach das Unternehmen zwar offensichtlich endgültig gerettet und für die Zukunft fit gemacht wurde, bestehende Anteilseigner jedoch eine massive Verwässerung in Kauf nehmen müssen. Demnach werden derzeitige Shareholder nach Abschluss der Restrukturierung nur noch insgesamt 5,14% des voll verwässerten Eigenkapitals repräsentieren. Der Markt reagiert geschockt und schickt die Aktie bis auf 0,059 Euro in die Tiefe - ein Minus von rund 50% innerhalb von zwei Handelstagen. Doch ein genauerer Blick in die Sachlage lässt hoffen.

Durch die nun getroffene Vereinbarung können bis zu 370 Millionen Dollar Schulden gegenüber den Anleihegläubigern abgelöst und durch Eigenkapital ersetzt werden. Darüber hinaus scheint jetzt der Weg frei für die Ausgabe einer neue Anleihe in ähnlicher Höhe. Hierdurch soll die langfristige Finanzierung Northlands sichergestellt und die Volllast-Produktion in 2014 erreicht werden. Schon im Juli dieses Jahres will das Unternehmen das Insolvenzverfahren hinter sich gelassen haben. Gehen wir von einer vollständig durchgeführten Verwässerung aus, würde Northland bei einem Kurs von 6 Cent über eine Marktkapitalisierung von 583 Millionen Euro verfügen. Dies ist nicht viel mehr als das zum Jahresende 2012 bilanzierte Eigenkapital in Höhe von 625 Millionen Dollar und beinhaltet zudem schon die Ablösung der erwähnten Schulden im Wert von 370 Millionen Dollar, was zu einer weiteren Erhöhung des Eigenkapitals führt.

Die Beseitigung aller Unsicherheiten bezüglich der Finanzierung des Produktionsstarts in der Kaunisvaara-Mine sowie die Aussicht auf Milliardenumsätze und langfristige Erträge sollten die Northland-Aktie nach den ersten Schock-Verkäufen also schnell wieder interessant machen. Die großen Gewinner sind jedoch einmal mehr auf Seiten der Gläubiger zu finden.

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