Novavax-Aktie: Könnte das zum Todesstoß werden?
Die Leerverkäufer der Novavax-Aktie (WKN: A2PKMZ) reiben sich wieder einmal die Hände, nachdem die Financal Times am Wochenende über Komplikationen im EU-Zulassungsverfahren für das aktualisierte Covid-19-Vakzin berichtet hat. Lohnt es sich für Anleger dagegenzuhalten?
ℹ️ Novavax vorgestellt
Novavax ist ein US-amerikanisches Pharma-Unternehmen, dessen einziges kommerzialisiertes Produkt sein Covid-19-Impfstoff ist. Anders als etwa bei den Konkurrenten Moderna und BioNTech basiert das Vakzin der US-Firma auf einem klassischen Protein-Wirkmechanismus. An der Börse ist Novavax derzeit rund 650 Millionen US$ wert.
EMA-Entscheidung vertagt
Jeder kennt wohl einen Menschen, der schon in der Schule seine Hausarbeiten auf den letzten Drücker abgegeben hat und sich um Rechnungen und Steuererklärungen erst dann kümmert, wenn die ersten Mahnungen reinflattern. In der überschaubaren Gruppe von Corona-Impfstoffentwicklern gibt es ebenfalls ein Unternehmen, an dem dieses Nachzügler-Etikett haftet – und es macht seinem Ruf wieder einmal aller Ehre.
So berichtet die London Financial Times (FT) am Sonntag, dass die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) ihre Entscheidung über die Marktzulassung des überarbeiteten Covid-19-Impfstoffs von Novavax verschoben hat.
Der Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA hatte sich bei seiner Tagung vom 9. bis 12. Oktober mit der Sache befasst. Statt die Europa-Lizenz nun in der Tasche zu haben, muss sich der US-Hersteller wieder einmal nachsitzen. Dem FT-Bericht zufolge wurde der Wirkstoffentwickler von der EU-Dienststelle um weitere Informationen gebeten. Weiteren Angaben nach hat das Unternehmen bereits mit der Erklärung reagiert, die zusätzlichen Fragen zügig zu beantworten.
Horrende Short-Quote
Ein vertrautes Bild: Während die großen mRNA-Spezialisten ihre angepassten Booster-Dosen weltweit bereits millionenfach verspritzen, hinkt Novavax mit dem Eintritt auf einem wichtigen Markt einmal mehr hinterher.
Aktionäre des US-Herstellers werden sich am Montag von der erneuten Hiobsbotschaft voraussichtlich nicht begeistert zeigen, während sich die Shortseller, die mehr als die Hälfte der Anteile kontrollieren, ins Fäustchen lachen können.
Viele von ihnen wetten schon seit geraumer Zeit darauf, dass es mit Novavax vor die Hunde gehen wird, und haben ihre Einsätze im Frühjahr nochmal erhöht, nachdem das Management die Fortführung der Geschäfte im kommenden Jahr selbst als „ungewiss“ bezeichnet hat.
Seitdem hat sich die Aktie des Wirkstoffentwicklers, die zu Corona-Hochzeiten zeitweise für über 300 US$ bewertet wurde, zwar in einem Kanal zwischen 6 und 9 US$ stabilisiert. Nun droht jedoch der Absturz unter die Unterstützunglinie.
Viel zu viel Unsicherheit
Wer nicht gerade mit dem Biotech-Titel kurzfristig traden will, um von einem vorübergehenden Short-Squeeze-Potenzial zu profitieren, sollte sich von den Papieren fernhalten. Angesichts des geringen Kassenbestands, hoher Verluste, einer unsicheren Pipeline-Performance und der vielen kleinen Rückschläge ist es unwahrscheinlich, dass für Novavax-Aktionäre jemals überdurchschnittliche Renditen zu holen sein werden.
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