Novavax-Aktie: Hedgefonds macht jetzt mächtig Druck

Novavax

Nach einem kurzen Zwischenhoch im Februar herrscht bei der Novavax-Aktie (WKN: A2PKMZ) wieder Tristesse, setzt sich doch der Abwärtstrend fort. Seit Jahresbeginn hat der Nasdaq-Titel um -18% auf 4,12 US$ eingebüßt. Ein US-Hedgefonds will den Kursverfall nicht länger hinnehmen und macht Druck. Hilft das der Aktie?

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ℹ️ Novavax vorgestellt

  • Novavax ist ein US-Pharma-Unternehmen, dessen einziges kommerzialisiertes Produkt sein Covid-19-Impfstoff ist.
  • Anders als etwa bei den Konkurrenten Moderna und BioNTech basiert das Vakzin der US-Firma auf einem klassischen Protein-Wirkmechanismus.
  • An der Börse ist Novavax derzeit rund 576,6 Millionen US$ wert.

Scharfe Kritik

Wie die Financial Times am Montag berichtet hat, gibt der aktivistische US-Hedgefonds Shah Capital bei Novavax Gas. Er hält immerhin 6,7% der Anteile des Unternehmens. Die Investoren hätten sich schriftlich an den Vorstand von Novavax gewandt und auf die Einsetzung von zwei neuen, unabhängigen Direktoren gedrängt. Namensvorschläge hätten sie auch gleich geliefert: Suresh Katta und Venkat Peri, bislang Chefs anderer Biotech-Firmen sind, sollten laut Times für die unabhängigen Aufsichtsratsposten nominiert werden.

Damit nicht genug, hält es der Hedgefonds offenbar für angebracht, dass der Impfstoffhersteller seine Verkaufsstrategie überdenkt, um nicht zu sagen ändert. Himanshu Shah, geschäftsführender Gesellschafter von Shah Capital, wählte gegenüber der Zeitung deutliche Worte und sprach von „Versagen“ der Unternehmensführung bei dem Versuch, um Marktanteile bei den Covid-19-Impfungen zu konkurrieren. Das Marketing sei altmodisch und veraltet. Novavax-CEO John C. Jacobs dürften dabei die Ohren geklingelt haben.

Shah Capital fordert, in Sachen Covid-19 solle sich der Impfstoffhersteller mehr darauf fokussieren, ältere Menschen anzusprechen, die unter Nebenwirkungen bei den bekannten mRNA-Vakzinen von BioNTech/Pfizer und Moderna litten. Novavax solle ferner Lizenzpartnerschaften eingehen, um die Finanzierung der Wiederaufnahme klinischer Studien zu anderen Impfstoffen gegen Grippe, das Respiratorische Synzytialvirus und die H5N1-Vogelgrippe zu sichern.

Novavax spart Kosten

Angesichts der zuletzt vorgelegten schwachen Zahlen des Unternehmens überrascht die Forderung des Hedgefonds, mittels Lizenzdeals Geld in die Kasse zu holen, wenig. Novavax hatte für das vierte Quartal einen Verlust von 1,44 US$ je Aktie eingefahren, erheblich mehr als die erwarteten 0,45 US$.

Auch der Umsatz lag im vierten Quartal mit 291 Millionen US$ und im Gesamtjahr 2023 mit knapp 1 Milliarde US$ unter dem, was Analysten auf dem Zettel hatten. Der Ausblick auf 2024 überzeugte ebenso wenig. Novavax prognostiziert einen Umsatz zwischen 800 Millionen und 1 Milliarde US$.

Immerhin wurden bereits Maßnahmen zur Kostensenkung ergriffen. So soll der Personalbestand um 30% sinken.

Aktie im Abwärtstrend

Das Chartbild der Novavax-Aktie verheißt nichts Gutes, sie befindet sich im Abwärtstrend. Kurz- und langfristig ist der Trend fallend, mittelfristig neutral. Unterstützungen warten bei 3,93 US$ und bei 3,76 US$, dann käme schon das 12-Monatstief bei 3,53 US$ in Sicht.

Um ein bisschen Hoffnung zu wecken, müsste zunächst einmal die 20-Tage-Linie bei 4,59 US$ überwunden werden. Ein starker Widerstand wartet bei 4,85 US$

Aus meiner Sicht ist es gut, dass der Hedgefonds Shah Capital eingreift. Anscheinend ist ihm der Geduldsfaden gerissen. Novavax hätte schon vor langer Zeit angesichts immer wiederkehrender operativer Schwächen von wichtigen Investoren mehr in die Mangel genommen werden müssen.

Zu einer Kaufempfehlung kann ich mich dennoch nicht durchringen. Der Novavax-Vorstand hat in der Vergangenheit einfach zu viel Vertrauen verspielt. Und weder charttechnisch noch fundamental spricht hier meiner Meinung nach etwas für einen Einstieg. Es gibt erheblich bessere Renditechancen im Biotech-Sektor.

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