Novavax: Chancen auf einen nachhaltigen Rebound?

23.08.22

Novavax-Anlegern (WKN: A2PKMZ) sitzt der Komplettabsturz der Aktie nach dem miserablen Finanz-Update vor 14 Tagen noch in den Knochen. Am Montag hat der Wirkstoffentwickler nun gemeldet, dass in den USA die Impfungen mit seinem Corona-Vakzin auch bei Jugendlichen beginnen können. In den vergangenen fünf Handelstagen ging es für den Titel dennoch wieder um mehr als -17% abwärts auf 35,47 US$. Wie stehen die Aussichten auf eine Erholungsrallye?

Novavax ist ein US-amerikanisches Pharma-Unternehmen, dessen Covid-19-Impfstoff namens Nuvaxovid seit Ende Februar in der EU erhältlich ist; im Juli folgte die Notzulassung des Mittels für Erwachsene in den USA. Anders als etwa bei den Konkurrenten Moderna und BioNTech/Pfizer basiert das Vakzin der US-Firma auf einem klassischen Wirkmechanismus. An der Börse kommt das Unternehmen derzeit auf einen Wert von 2,7 Milliarden US$.

CDC gibt Covid-Impfstoff für Jugendliche frei

Die Centers for Desease Control und Prevention (CDC), quasi das US-Pendant des Robert Koch-Instituts in Deutschland, haben am Montag den Covid-19-Impfstoff von Novavax für die Grundimmunisierung bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren befürwortet.

Die Empfehlung der Behörde folgt einer Notfallzulassung des Impfstoffs, die die US Food and Drug Administration (FDA) bereits vergangenen Freitag für diese Altersgruppe erteilt hat. Da nun auch die CDC grünes Licht gegeben hat, können die Impfungen der Jugendlichen beginnen.

Der erhoffte Erfolg bei Impfskeptikern bleibt aus

Die US-Gesundheitsbehörden hatten das proteinbasierte Vakzin von Novavax im Juli in ihr Corona-Sortiment aufgenommen in der Hoffnung, die Akzeptanz der Schutzspritze bei dem Teil der Bevölkerung herzustellen, der den mRNA-Präparaten von BioNTech/Pfizer und Moderna skeptisch gegenübersteht.

Ähnlich wie in Deutschland hat sich das Mittel bislang jedoch als Flop herausgestellt: Jüngsten Regierungsdaten zufolge wurden in den Vereinigten Staaten bisher nur knapp 12.000 Novavax-Impfdosen verabreicht.

Anleger entsetzt von eingedampfter Umsatzprognose

Vor zwei Wochen hatte der Wirkstoffentwickler miserable Quartalszahlen vorgelegt, die die Aktie nachbörslich um über ein Drittel abstürzen ließen. Besonders eine halbierte Umsatzprognose für das Gesamtjahr ließ Anleger erschaudern.

Das Unternehmen hatte zudem erklärt, dass Nuvaxovid schlicht zu spät auf dem Markt gekommen sei und man in diesem Jahr keine weiteren Verkäufe seines Covid-Vakzins in den USA erwarte. Dabei verwies der Pharmahersteller auf die schwächere Nachfrage angesichts eines weltweiten Überangebots an Impfstoffen.

SD-Reaktion hat die Probleme kommen sehen

In der sharedeals-Redaktion waren wir keineswegs überrascht von dem Absturz der Novavax-Aktie. Probleme mit dem indischen Auftragsfertiger, Verzögerungen bei der US-Zulassung und mangelnde Akzeptanz auf Schlüsselmärkten wie Europa haben das Desaster bereits erahnen lassen.

Wir hatten daher frühzeitig gewarnt, dass die Aufwärtsdynamik des Titels Mitte Juni mit Skepsis zu sehen sei, und kurz darauf erklärt, dass die Übersättigung der Märkte mit mRNA-Präparaten einen kommerziellen Erfolg des Novavax-Serums sehr unwahrscheinlich mache.

Einnahmen fast ausschließlich an Corona gebunden

Derzeit sind die Produkteinnahmen des US-Konzerns fast ausschließlich an die Corona-Pandemie gebunden. Dabei standen die einstigen Hoffnungsträger-Programme des Pharmaentwicklers, Therapien gegen das respiratorische Synzytial-Virus (RSV) und die NanoFlu-Impfstoff gegen die saisonale Grippe, Firmenangaben nach kurz vor dem Durchbruch.

Eigenartigerweise wurden die RSV-Therapien in den vergangenen beiden Finanz-Updates noch nicht einmal erwähnt. Das NanoFlu-Programm scheint hingegen in einen neuen Corona-Kombinationsimpfstoff integriert worden zu sein, dessen klinische Studien nächstes Jahr in die dritte Phase eintreten sollen.

Deutlich bessere Alternativen im Biotech-Sektor

Der jüngste Kursrutsch der Novavax-Aktie hat einige Börsianer dazu veranlasst, „günstig“ einzusteigen. Wir können nur weiterhin betonen, sich vor solchen Sirenengesängen zu hüten, da das Unternehmen starke fundamentale Defizite aufweist.

Es gibt zudem keine offensichtlichen kurzfristigen Kurskatalysatoren – im Gegensatz zu den Biotech-Werten im exklusiven No Brainer Club. Hier werden den Mitgliedern regelmäßig Aktien vorgestellt mit einem deutlich besseren Chance-Risiko-Profil als beim Corona-Nachzügler Novavax.

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