Novavax: Schock für Anleger – nächste Verzögerungen?
Für die ohnehin angeschlagene Aktie von Novavax (WKN: A2PKMZ) hagelte es gestern Abend die nächste Hiobsbotschaft: Das US-Magazin Politico berichtete, dass das Unternehmen den Produktionsprozess nicht unter Kontrolle bekommt. Das Papier stürzte nachbörslich -26% auf 118,85 US$ ab.
Novavax ist ein in Gaithersburg, Maryland, ansässiges Biotechunternehmen, das Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten wie Grippe oder Ebola entwickelt. Die Studien zum proteinbasierten Wirkstoff gegen das Coronavirus waren erfolgreich – so konnte eine Wirksamkeit von 93,2% gegen eine Ansteckung gezeigt werden, sodass Novavax nun Zulassungen in mehreren Erdteilen anstrebt.
Seit Monaten stocken jetzt schon die Pläne, eine Verzögerung jagt die andere. Eigentlich war der Erfolg schon mit den positiven UK-Daten des proteinbasierten Impfstoffes im Januar 2021 fast sicher. Doch danach passierte einfach nahezu nichts! Die Zulassungsanträge bei FDA und EMA sind immer noch nicht abgeschlossen.
Unkonkrete Guidance – und diese noch verpasst
Mit konkreten Zeiträumen zu Zulassungen hielt sich das Unternehmen stets bedeckt, musste aber selbst lose Andeutungen immer weiter verschieben. Politico will nun den Grund aufgedeckt haben: Der produzierte Impfstoff erreicht nicht die erwartete Reinheit. Es ist unklar, ob das „nur“ die eigene Produktion der Firma in den USA betrifft.
Denn einen signifikanten Teil der 1,8 Milliarden Dosen, die jährlich produziert werden sollen, stellt Novavax nicht selbst her. Das Serum Institute of India, Takeda oder Fujifilm ergänzen das sehr dünne Know-how der Firma. Stellt sich heraus, dass die Probleme überwiegend nur die eigene US-Produktion betreffen, wäre die Aktie ein echtes Schnäppchen.
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Wo Rauch ist...
...ist auch Feuer! Novavax handelte schon immer mit bedeutendem Discount gegenüber den großen Corona-Profiteuren. Auch ich war anfangs bullish, bis ständige Verzögerungen und die Vermeidung konkreter Guidance zu Zulassungsanträgen das Bild zu sehr trübten. Vor der Pandemie stand Novavax mit dem Rücken zur Wand: Trotz 1,6 Milliarden US$ Investment aus der „Operation Warp Speed“ scheinen die Probleme systematischer und personeller statt finanzieller Natur zu sein.
Trotzdem interessante Wette?
Der Markt quittiert den Pressebericht mit einem nachbörslichen Minus von knapp -26%. Damit wird die Aktie nur noch mit knapp 9 Milliarden US$ bewertet. Bekommen die schlagkräftigen Partner die Produktion unter Kontrolle, ist das Papier angesichts der angepeilten bis zu 1,8 Milliarden Impfdosen pro Jahr äußerst günstig – selbst mit großzügigem Abschlag auf diese Produktion. Doch die roten Flaggen enden nicht:
CEO erst letzte Woche mit Verkäufen
Anfang Oktober verkaufte unter anderem der CEO eigene Aktien im Wert von knapp 16 Millionen US$ in zwei Transaktionen (hier und hier). Auch andere Insider verkauften fröhlich mit. Eine kurzfristige Lösung der Probleme ist möglicherweise doch nicht in Sicht. Ich rate zur Vorsicht. Die Aktie soll sich erst einmal „auskotzen“.
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