Nuvation Bio: Das versteckt sich in den Quartalszahlen!

03.11.23

Langweilig wird es bei dieser Aktie nicht! Nur wenige Tage nach meinem Sonderreport zu Nuvation Bio (WKN: A2QPAG) ging es heiß her auf dem Parkett und der Titel handelte die größten Stückzahlen in seiner Unternehmensgeschichte. Was steckt dahinter? Und was hat das Unternehmen in seinen Quartalszahlen versteckt?

ℹ️ Nuvation Bio vorgestellt

Das amerikanische Biotech-Unternehmen unter der Führung von CEO-Legende David Hung geriet nach dem Börsengang 2021 nach ersten enttäuschenden klinischen Entwicklungen unter die Räder und wurde anschließend vom Markt vergessen. Noch immer arbeitet einer der erfolgreichsten Gründer-CEOs der Branche zusammen mit Investorenlegende, Großinvestor und Aufsichtsratsmitglied Oleg Nodelman an innovativen Krebsmedikamenten.

Wo kommt das riesige Handelsvolumen her?

Das in den letzten Tagen und auch Wochen vorherrschende Handelsvolumen ist sehr auffällig:

Nuvation Kurzfristchart

Insbesondere im Langfristchart wird ersichtlich, welche enorme Umverteilung an Aktien gerade stattgefunden hat:

Nuvation Langfristchart

Was soll das plötzlich? Wer wirft in kürzester Zeit gute 30 Millionen Aktien weg, noch dazu unter jenen Kursen, die Insider gerade zum Kauf genutzt haben? Es gibt eine simple Erklärung: Noch gibt es einige Fonds und gerade ETFs, die Aktien von Nuvation halten. CEO Hung und der gerade noch kaufende Nodelman scheiden zudem als Verkäufer ebenfalls aus. Das steuerliche Jahr für Investmentfonds in den USA endet am 30. Oktober. Möchte man dort steuerliche Verluste geltend machen, müssen die Papiere also vorher verkauft werden.

Am Ende des Tages kann man es nie zu 100% wissen – aber es gibt nicht viele Anleger mit einer solchen Position, und aus steuerlichen Gründen verkaufende Fonds sind die mit Abstand plausibelste Erklärung, die durch das Timing exakt Ende Oktober verstärkt wird. Für mich ein positives Signal: Anleger, für die der Kalender wichtiger ist als die Fundamentaldaten der Firma, sind damit erstmal raus. Sehr schön.

Wir dürften die Tage einige SEC-Filings sehen, die womöglich neue Eigentümer mit großen Aktienpositionen anzeigen könnten, falls einige Käufer meldepflichtige Schwellen überschritten haben. Sollten das erneut Insider oder andere starke Biotech-Adressen sein, ist mit einer zusätzlichen Unterstützung der Erholung zu rechnen.

Was gibt es noch?

Wer die gestrige Quartalsmitteilung von Nuvation liest, mag gelangweilt sein. Alles beim Alten, wie es aussieht. Oder nicht? Nach einigen Jahren an der Börse lernt man, jedes Wort einer Pressemitteilung umzudrehen, mit alten Versionen zu vergleichen und sich stets zu fragen, warum genau jene Wörter gewählt wurden, die es in die PR geschafft haben. Und siehe da:

Nuvation Textaenderung

Patienten werden nicht mehr für die Studien rekrutiert, sondern nur noch behandelt! Solch eine Änderung passiert niemals zufällig. Üblicherweise ist die vollständige Rekrutierung von Studien ein Meilenstein, den Biotech-Firmen laut herausposaunen und feiern. Warum geschieht das hier nicht? Möchte man den aktuellen Käufern Gelegenheit geben, die derzeit offensichtlich günstigen Kurse noch möglichst lange zu nutzen?

Da Nuvation auf absehbare Zeit kein Geld benötigt, haben sie es schlicht nicht nötig, die Masse auf sich aufmerksam zu machen, solange intern noch Aktien gekauft werden (was ja gerade für zig Millionen nachweislich passiert ist). Jetzt ist damit zu rechnen, dass das Management in den kommenden Wochen die Katze irgendwann aus dem Sack lässt und zu gegebener Zeit auch ein Timing für Studienergebnisse bekannt gibt. Meiner Meinung nach wird der Markt dann spätestens zu diesem Zeitpunkt die horrende Fehlbewertung korrigieren.

Die Änderung in der Sprache wurde übrigens sowohl in der Unternehmenspräsentation als auch im offiziellen Dokument zum Quartalsbericht für die Aufsichtsbehörde SEC umgesetzt. Ein Zufall oder Versehen kann also definitiv ausgeschlossen werden:

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Eine Unsicherheit war für mich immer das Timing, weil Nuvation eher dünn kommuniziert. Das Management konzentriert sich auf die klinische Arbeit und braucht nicht permanent die Werbetrommel für Kapital zu rühren. Wer der Firma eng folgt, kriegt die entsprechenden Signale schließlich mit! Studiendaten binnen 9 bis 15 Monaten sind nun deutlich wahrscheinlicher geworden als gestern. Und ich fühle mich in meiner bullishen Meinung nur gestärkt. Trotz der gut +25% Rendite von jüngsten Schnäppchenkursen bleibe ich investiert!

Spannendes Signal aus der Immunologie

Interessant sind ebenfalls die Entwicklungen rund um eine gänzlich andere Firma. Vyne Therapetics (US-Symbol: VYNE) hat letzte Woche mit einem Medikament aus der gleichen Wirkstoffklasse (ein selektiver BET-Hemmer) beachtliche Ergebnisse in der Immunologie produziert. Obwohl das Unternehmen finanziell mit dem Rücken zur Wand stand, gelang eine starke Kapitalerhöhung. Im aktuellen Bärenmarkt im Biotech-Sektor ist das beachtlich! Die Aktie notiert immer noch deutlich über dem Niveau der Kapitalaufnahme.

Das sind sehr gute Vorzeichen. Würde Nuvation nach seiner eigenen Phase-1-Studie ähnlich bewertet werden (was angesichts der um Welten besseren Finanzlage mit einem um Welten besseren Team konservativ ist), müsste die Aktie um 2,65 US$ notieren und wäre wohl immer noch günstig!

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Interessenkonflikt: Autor, Herausgeber und Mitarbeiter halten Aktien des besprochenen Unternehmens Nuvation Bio. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber und Mitarbeiter beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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