Nvidia-Aktie: Da sind die 1.000 Euro! Wahnsinn oder Vernunft?

Die Nvidia-Aktie (WKN: 918422) ist mal wieder nicht stoppen. Nachdem das Papier der Chipkonzerns bereits vergangene Woche die magische 1.000-US$-Marke überwunden hat, schafft es am Montagmorgen auch den Sprung über die Schwelle von 1.000 Euro. Ist das schon Wahnsinn oder hat es noch mit Vernunft zu tun?

Mal wieder besser als erwartet

Nvidia hat vergangene Woche ein weiteres Mal alle Erwartungen getoppt. Der Chipkonzern steigerte im letzten Quartal seinen Umsatz um 262% gegenüber dem Vorjahr auf 26,0 Milliarden US$. Der Nettogewinn legte um atemberaubende 600% auf 14,9 Milliarden US$ zu.

Dass die Quartalszahlen gut ausfallen würden, war bereits erwartet worden. Doch auch die Prognose des Unternehmens sprengte alle Erwartungen. Für das laufende Quartal erwartet der Tech-Gigant einen Umsatz von rund 28 Milliarden US$. Das sind gut 1,4 Milliarden US$ mehr als Analysten auf dem Zettel hatten.

Ganz große Worte

Vielleicht noch wichtiger für die Kursentwicklung der Nvidia-Aktie sind die Zukunftspläne und -visionen von Konzernchef Huang. Aufgrund des unglaublichen Erfolges seines Unternehmens genießt er inzwischen einen ähnlichen Kultstatus wie einst Bill Gates und Steve Jobs.

Huang ist der Meinung, dass Künstliche Intelligenz in Zukunft fast alle Inhalte generieren wird, die heute noch aus Datenbanken abgerufen werden. Der Vorteil von KI gegenüber Datenbanken liegt laut Huang darin, dass sie nur ein einziges Mal angelernt werden muss. Dementsprechend prophezeit der Nvidia-Chef eine Zukunft gigantischer Rechenzentren, die er als „KI-Fabriken“ bezeichnet.

Die Transformation der Datenwelt von Datenbanken zu Künstlicher Intelligenz ist laut Huang nichts weniger als eine „neue industrielle Revolution“. Kein Wunder, dass Anlegern bei diesen hochtrabenden Worten das Wasser im Munde zusammenläuft.

Die nächsten Allzeithochs

Das Chartbild der Nvidia-Aktie ist in jeglicher Hinsicht hervorragend. Sowohl kurz- als auch mittelfristig befindet sich der Nasdaq-Titel in einem intakten Aufwärtstrend. In den letzten Tagen wurde mehrfach ein neues Allzeithoch aufgestellt. Es dürften nicht die letzten Höchststände gewesen sein.

Wird die Prophezeiung wahr?

Ich bin seit langer Zeit ein riesengroßer Fan der Nvidia-Aktie und habe bereits vor Monaten den Sprung über die 1.000-Euro-Marke prophezeit. Zudem habe ich in einer meiner letzten Analysen der Nvidia-Aktie die Prophezeiung gewagt, dass der Tech-Konzern eines Tages Microsoft und Apple als wertvollstes Unternehmen der Welt ablösen wird.

So wie sich der Börsenwert von Nvidia in den letzten Wochen und Monaten entwickelt hat, ist diese Prophezeiung inzwischen gar nicht mehr so gewagt. Mit einem geschätzten Marktanteil von 80% kontrolliert der Tech-Gigant den Markt für KI-Spezialprozessoren.

Nun setzt der Konzern alles daran, seine noch verbliebenen Wettbewerber technologisch abzuhängen. Erst vor wenigen Monaten stellte Nvidia mit dem „Blackwell“ die neueste Serie seiner Prozessoren vor. Nvidia-Chef Huang ließ im Rahmen der Quartalszahlenvorstellung ausrichten, dass sein Unternehmen jedes Jahr eine neue Prozessorgeneration auf den Markt bringen will. Nvidias Wettbewerber werden Vollgas geben müssen, um bei diesem Entwicklungstempo noch mithalten zu können.

Anfang Juni wird Nvidia einen Aktiensplit im Verhältnis 1:10 durchführen. Das wird die Nvidia-Aktie auch für Kleinanleger wieder interessanter machen.

Kein Wahnsinn, sondern Vernunft

Ich glaube, dass der Höhenflug des Chipkonzerns noch lange nicht zu Ende ist. Der Auftragsfertiger TSMC, der auch Nvidia-Chips herstellt, spricht von einer „unersättlichen Nachfrage“. Ich gehe davon aus, dass dieser unstillbare Hunger nach KI-Chips in den kommenden Jahren weitergeht.

Derzeit werden die Karten für eine neue industrielle Revolution gemischt. Und diese Revolution kann ohne Nvidia nicht stattfinden. Mit Wahnsinn hat die Kursentwicklung der Nvidia-Aktie somit nichts zu tun. Es ist pure Vernunft.

Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Nvidia. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.