Nvidia-Aktie: US-Regierung wird zum Problem
Seit Tagen erlebt die bisher gefeierte Nvidia-Aktie (WKN: 918422) einen massiven Abverkauf wie der gesamte Chip-Sektor. Was steckt hinter der heftigen Kursreaktion? Kann sich der Titel wieder berappeln?
ℹ️ Nvidia vorgestellt
Die Nvidia Corporation ist einer der weltweit größten Hersteller von Grafikkarten und Chipsätzen für Anwendungen in Computern, Spielkonsolen und Rechenzentren. Das in Santa Clara im US-Bundesstaat Kalifornien beheimatete Unternehmen hat einen aktuellen Börsenwert von ca. 1,11 Billionen US$ und rangiert damit auf Platz 6 der wertvollsten Unternehmen der Welt.
Stärkere Exportkontrollen
Rund -10% hat die Aktie des Chipdesigners Nvidia in den vergangenen fünf Handelstagen verloren – und das allein aufgrund schlechter Nachrichten aus dem Weißen Haus. Denn die Biden-Administration macht den Halbleiter-Sektor zum Leidtragenden des Handelskrieges gegen China.
So beabsichtigt die US-Regierung, die Exportkontrollen auszuweiten und die Ausfuhr weiterer Chips ins Reich der Mitte zu untersagen. Besonders hart trifft das Nvidia, da diese mit einer neuen Generation von KI-Chips zuvor noch in der Lage gewesen waren, die Beschränkungen zu umgehen und die heiß nachgefragten Halbleiter nach China zu liefern.
Dementsprechend steht Nvidia & Co. ein Umsatzeinbruch ins Haus, der auch Analysten Sorgen macht.
Analysten zeigen Pessimismus
So senkte etwa die Citibank ihre Erwartungen für das Unternehmen und dadurch auch das Kursziel von 630 US$ auf 575 US$ ab. Selbiges galt für den Analysten Joseph Moore von JPMorgan. Dieser reduzierte sein Zwölfmonatsziel für den Wert auf 600 US$ und schrieb:
Während Exportkontrollen angesichts der jüngsten Presseberichte allgemein erwartet wurden, liegt dies unserer Meinung nach am drakonischeren Ende der Erwartungen, und der Ausverkauf der Aktie … scheint gerechtfertigt zu sein.
Dementsprechend dürfte bei Nvidia durch den Abverkauf endlich eine Konsolidierung eingeleitet worden sein. So durchbrach die Aktie in den vergangenen Tagen die 50- und 100-Tage-Linie und dürfte sich jetzt auf die Suche nach einem neuen, günstigeren Bewertungsniveau machen.
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Allerdings dürften es wohl kaum Schnäppchenjäger sein, die nach der Abwärtsbewegung bei dem Wert zuschlagen, denn Nvidia bleibt weiterhin mit einem KGV von 40 gepreist. Außerdem sind neben den Risiken durch die Kontrollen der US-Regierung immer noch die Probleme rund um die schwächelnde Nachfrage im Halbleitermarkt präsent.
Aus diesem Grund sollten Anleger sich vorerst von der Aktie fernhalten, bis diese wieder auf ein annehmbares Bewertungsniveau zurückgekehrt ist. Vorher bleibt ein Investment nämlich eine sehr risikobehaftete Spekulation.
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