OMV-Aktie: Aufbruch in eine neue Ära

Die OMV-Aktie konnte den Kurseinbruch seit November letzten Jahres wieder vollkommen ausgleichen. Am Dienstag verliert sie leicht und steht aktuell bei 39 €. Lohnt sich hier jetzt der Einstieg?

2024 durchwachsen

Der Kursverlauf im letzten Jahr verlief eher mäßig. Nach einem starken Anstieg bis Mitte Mai auf rund 47 € erfolgte dann ein Kurseinbruch. Ursache hierfür waren schlechtere Quartalszahlen.

Das zweite Halbjahr war durch eine hohe Volatilität in der Range von 36 bis 40 € geprägt.

Durchwachsene Quartalszahlen

Die am 14. Januar vorgestellten Produktions- und Preiszahlen zeigen insgesamt keine positive Überraschung. Die genauen Geschäftszahlen werden am 4. Februar veröffentlicht. Der Ölverkauf liegt auf dem Niveau der Vorquartale, jedoch deutlich unter dem Vorjahreszeitraum. Der Verkaufspreis mit 72,60 US$ pro Barrel liegt unter dem Niveau der Vorquartale und des Vorjahreszeitraums. Beim Erdgas ist die Absatzmenge leicht gesunken, der Verkaufspreis jedoch gestiegen.

Auch das Chemiegeschäft verlief durchwachsen. Hier macht sich die schwache Konjunktur bemerkbar. Beim Ergebnisseite ist ein Rückgang im mittleren zweistelligen Millionenbereich im Vergleich zum Vorquartal zu erwarten.

Aus dem Schadensersatzanspruch gegenüber Gazprom wird mit einer einmaligen Zahlung von 210 Millionen € gerechnet.

Insgesamt dürften die genauen Geschäftszahlen auf Vorquartalsniveau liegen. Dies war aufgrund der aktuellen Konjunkturlage zu erwarten.

Die neue OMV

Der Übergang zu einer neuen Gesellschaft deutete sich schon länger an. Der Schwerpunkt der Energieerzeugung verlagert sich von Öl und Gas hin zu nachhaltigen Energien. Das Ende der Kooperation mit der russischen Gazprom ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg der Transformation.

Sichtbares Kennzeichen für die größte Transformation ist die neugestaltete Internetseite des Konzerns. Hier werden die neuen zukünftigen Geschäftsfelder der Zukunft vorgestellt. Aus den Erträgen und dem Cashflow des bisherigen Öl- und Gasgeschäftes wird der Konzernumbau finanziert.

Die zukünftigen Kernfelder sind nachhaltig Kraftstoffe und Energien sowie nachhaltige Chemikalien. Das Gewinnen wiederverwertbarer Rohstoffe aus dem Recycling nimmt dabei eine wichtige Rolle ein. Das bisherige Öl- und Gasgeschäft wird sukzessive zurückgefahren.

Begrenztes Potenzial

Noch überwiegt das Geschäft mit der fossilen Energie und beeinflusst im Wesentlichen den zukünftigen Kursverlauf. Die gemeldeten Zahlen zeigen keine positiven Überraschungen. Daher ist weiterhin mit einer Seitwärtsbewegung in einer Range von 36 bis 41 € zu rechnen.

Anders sieht es aus, wenn die neue Strategie an Fahrt gewinnt. Dann dürften höhere Kurse wahrscheinlich sein. Das ist jedoch noch Zukunftsmusik.

Die Analysten sehen die Kursentwicklung ähnlich. BNP Paribas mit 36 € und die Bank Pekao mit 39,46 € halten die Aktie für fair bewertet. Die Berenberg Bank mit ihrem Zielkurs von 43 € sowie die UBS mit 47 € sind etwas zuversichtlicher.

Was weiterhin für die Aktie spricht, ist die hohe Dividendenrendite. Sollte sie mit 5,05 € konstant bleiben, entspricht dies einer aktuellen Rendite von 12,9%. Mein Fazit: Die Aktie eignet sich hervorragend für renditebewusste Anleger mit einem längeren Anlagehorizont.

Für risikobewusste Rohstoff-Anleger gibt es derweil eine hochinteressante Chance auf dem Gasmarkt. Ein neuer Akteur hat kürzlich das Börsenparkett betreten, bei dem Experten enormes Potenzial sehen für Investoren und Europas Energiesicherheit. Alle Details zu dieser Rohstoffchance gibt es in diesem Report.