OMV-Aktie: Jetzt in das Dividendenjuwel investieren?

Die Aktie des österreichischen Energiekonzerns OMV (WKN: 874341) ist zuletzt wieder deutlich gesunken – am Dienstag steht sie aktuell bei knapp 39 €. Der starke Kursanstieg in den ersten drei Monaten ist wieder vollständig hinfällig geworden. Das Positive bei dem Rückgang ist, dass somit auch die Dividendenrendite stark angestiegen ist. Winkt hier eine gute Einstiegschance?

Dividendenrendite stark gestiegen

Für die beiden letzten Geschäftsjahre zahlte das Unternehmen eine hohe Dividende. Neben der regulären Dividende von 2,95 € wurden Sonderdividenden von 2,25 € und 2,10 € gezahlt. Sollte für das laufende Geschäftsjahr die gleiche Gesamtdividende von 5,05 € gezahlt werden, entspricht das bei dem jetzigen Kursniveau einer Rendite von knapp 13%. Für renditeorientierte Anleger ist das ein sehr guter Zeitpunkt zum Einstieg.

In dem Strategiepapier bis 2030 wird ausdrücklich auf eine progressive Dividendenpolitik verwiesen, dabei liegt der Schwerpunkt auf der Zahlung von Sonderdividenden. Eine gute Basis für hohe Sonderzahlungen ist, dass beim operativen Gewinn eine Erhöhung von 6 auf 6,5 Milliarden € bis 2030 angekündigt wurde.

Strategie 2030 teilweise schon umgesetzt

Mit der Strategie 2030 wird der Energie- und Chemiekonzern vollständig umgebaut. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Stärkung des Chemiesektors sowie dem Ausbau der erneuerbaren Energien. Aber auch das bisher ertragreiche Öl- und Gasgeschäft wird weiterhin ein zentraler Baustein im Gesamtkonzern bleiben.

Von den jährlichen Investitionen von 3,8 Milliarden € sollen 40 bis 50% in erneuerbare Energien fließen. Dabei will OMV führender europäischer Hersteller von erneuerbaren Kraftstoffen und chemischen Rohstoffen (Fuels und Feedstock) werden.

Beim Gassegment soll eine regionale Diversifizierung erfolgen. Die Abhängigkeit vom russischen Lieferanten Gazprom wird dabei deutlich reduziert und durch den Ausbau rumänischer Gasfelder ersetzt. Darüber hinaus soll die Geothermie weiter ausgebaut werden.

Bisher wurde vieles von dem angestrebten Umbau bereits in die Wege geleitet. Die Chemietochter Borealis nahm eine neue Polyethylen-Anlage in den USA in Betrieb. Hierdurch wurde die Recyclingkapazität verdoppelt.

Das ultraschnelle E-Ladenetz bei den Tankstellen wurde massiv ausgebaut. Die Produktions- und Absatzmengen bei nachhaltigem Flugkraftstoff sind deutlich gestiegen.

Insgesamt ist das Unternehmen auf einem guten Weg, diesen Transformationsprozess erfolgreich zu gestalten.

Alfred Stern, Vorstandsvorsitzender und CEO der OMV AG, kommentiert diesen Prozess so:

Dank der Stärke unseres integrierten Geschäftsmodells hat OMV unter Beweis gestellt, dass wir unsere strategischen Ziele auch in außergewöhnlichen Zeiten erreichen. So treiben wir die größte Transformation in der Geschichte des Unternehmens voran.

Potenzial vorhanden

Der Rückgang sollte als Chance betrachtet werden. Hierdurch bieten sich wieder günstigere Einstiegschancen in die aussichtsreiche Aktie. Meiner Meinung nach besteht hier ein hohes Potenzial, den fairen Wert sehe ich mittelfristig bei 50 €. Das entspricht einer Upside von +28%.

Die Analysten sind mehrheitlich sehr optimistisch gestimmt. Die Erste Group mit 52,50 € führt die Liste an. Das Gros der Einschätzungen liegt zwischen 45 und 50 €. Lediglich Exane BNP Paribas mit 38 € hält die Aktie derzeit für fair bewertet.

Die Gespräche mit Adnoc laufen weiterhin. In diesem Artikel bin ich auf die geplanten Maßnahmen eingegangen. Auch wenn hier keine Einigung erzielt wird, ist OMV hervorragend aufgestellt. Bei einem Scheitern kann es kurzfristig zu einem stärkeren Kursrückgang kommen. Sollte eine gute Einigung erzielt werden, ist mit starken Kursanstiegen zu rechnen.

Mein Fazit: Neben einer guten Dividendenrendite besteht hier auch ein erhebliches Kurspotenzial.