OMV-Aktie: Wie sind die Vorabzahlen zu deuten?

Die Aktie des österreichischen Energiekonzerns OMV (WKN: 874341) hat in den vergangenen Monaten ihren Kursrückgang im ersten Halbjahr teilweise ausgeglichen. Das Minus seit Januar beträgt nur noch knapp 10%. Wie sind hier die weiteren Kursaussichten des österreichischen Petrokonzerns?

omv.com

ℹ️ OMV vorgestellt

OMV ist ein integrierter Öl- und Gaskonzern in Österreich, der seine Produkte fördert, weiterverarbeitet und verkauft – und zwar in drei Segmenten: Energy, Fuels & Feedstock sowie Chemicals & Materials. Neben dem Hauptsitz in Wien unterhält der Konzern weltweit Produktionsstätten. Die Marktbewertung liegt bei 14,2 Milliarden €.

Transformation schreitet voran

Wie alle Energie-basierten Öl- und Gaskonzerne liegt auch bei OMV die Zukunft im Rückzug von fossilen Brennstoffen. Nach eigenen Angaben wird sich der Konzern zu einer führenden Anbieterin von innovativen nachhaltigen Kraftstoffen, Chemikalien und Materialien wandeln. Dabei soll auch die Rolle der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft ein zentraler Baustein sein.

Neben dem Wandel bei den Energieträgern ist zurzeit auch eine Zusammenlegung der Chemiesparte Borealis mit dem Chemiekonzern Borouge im Gespräch. Bisher bestehen Überkreuzverbindungen zwischen den Chemiekonzerne und ihren Hauptaktionären OMV sowie dem Staatsfonds Adnoc von Abu Dhabi. Sollte es zu einem Zusammenschluss kommen, würde ein Chemiekonzern mit einer Marktbewertung von rund 30 Milliarden US$ entstehen.

Trading-Update mitgeteilt

In einem ersten Schritt zum dritten Quartal wurde am 09. Oktober ein Trading-Update veröffentlicht. Die eigentlichen Quartalswerte werden am 31. Oktober bekannt gegeben.

Insgesamt ist daraus ersichtlich, dass die abgesetzten Mengen weiter rückläufig sind. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sind sowohl Mengen als auch die Absatzpreise deutlich niedriger. Damals herrschte aufgrund des Ukraine-Kriegs eine Sondersituation. Angesichts dieses Berichts dürften die Zahlen für das dritte Quartal ebenfalls niedriger ausfallen.

Halbjahreszahlen schwächer ausgefallen

Aus dem Halbjahresbericht vom 28. Juli war bereits ein negativer Trend erkennbar: Der Umsatz in den ersten sechs Monaten reduzierte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 32,1 Milliarden € auf 20,6 Milliarden €. Das operative Ergebnis vor Steuern schrumpfte von 6,8 Milliarden € auf 2,7 Milliarden € zusammen. Auch beim Periodenergebnis trat eine entsprechende Reduzierung auf knapp 1 Milliarde € ein.

Der Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum ist allerdings nur bedingt aussagefähig, interessanter ist ein Vergleich auf Quartalsebene im laufenden Geschäftsjahr. In den beiden ersten Quartalen ist sowohl auf der Umsatzseite als auch beim operativen Gewinn eingetreten ein Rückgang eingetreten. Es wird daher spannend, wie die Zahlen für das dritte Quartal ausfallen.

Analysten uneinig

In den letzten Einschätzungen der Analysehäuser zeichnet sich kein klares Bild ab. Alpha Value etwa ist mit dem Zielkurs von 58,80 € am zuversichtlichsten. Mit ihrer Einschätzung von einem fairen Kurs von 40 € hält Morgan Stanley die Aktie derzeit für überbewertet. Die Mehrzahl der Einschätzungen liegt zwischen 45 und 52 €.

Geringes Potenzial vorhanden

Ich stimmte eher den Marktexperten zu, deren fairer Kurs für die OMV-Aktie bei rund 45 € liegt. Aufgrund des derzeitigen Rückgangs bei den Absatzpreisen dürfte das dritte Quartal keine signifikante Verbesserung der Ertragslage bieten.

Ebenfalls fiel der letzte Kursanstieg rund +11 % hoch aus, was zu einer Kurskorrektur führen könnte. Positiv ist die Dividendenrendite zu beurteilen, wie aktuell bei 6,5% liegt.

Mein Fazit: Die Aktie eignet sich aufgrund der hohen Dividendenrendite gut als Depotbeimischung. Das Kurspotenzial dürfte aber begrenzt sein.

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