Osram: Übernahme-Krimi spitzt sich zu
Dramatische Wende im Übernahme-Krimi um Osram-Aktien (WKN: LED400): Der österreichische Sensor-Anbieter ams (WKN: A118Z8) bietet für Osram - aber nur ein paar Stunden lang und zieht sein Angebot wieder zurück. Nachbörslich erfuhr die Osram-Aktie am Montag nach Bekanntwerden des Angebots großes Kaufinteresse und sprang auf 35,10 Euro. Heute pendelt sie sich bei 33 Euro ein.
ams offerierte Osram-Aktionären in seinem unverbindlichen Angebot 38,50 Euro pro Anteilsschein. Den Anfang im Wettbieten um den Leuchtmittelhersteller aus München machten am 3. Juli Bain Capital und The Carlyle Group, die gemeinsam ein verbindliches Übernahmeangebot zu 35 Euro pro Aktie einreichten (wir berichteten). Das Osram-Management unterstützte damals die Offerte der US-Finanzinvestoren.
ams begründet plötzlichen Rückzieher
ams teilte am frühen Dienstagmorgen seine Entscheidung mit, keine Übernahmeabsichten bezüglich Osram mehr zu verfolgen. Der Anbieter von High-Performance-Sensor-Lösungen sei zwar in Gesprächen mit Osram gewesen. Nach einer Evaluierung habe man jedoch die Erkenntnis erlangt, dass "keine ausreichende Grundlage für ein Fortführen der Gespräche" bestehe.
Die Österreicher wollten die 3,7 Milliarden Euro teure Offerte via einem zeitlich begrenzten Bankdarlehen in Höhe von 4,2 Milliarden Euro finanzieren, das wiederum durch eine Kapitalerhöhung im Anschluss in Höhe von 1,7 Milliarden CHF gedeckt worden wäre.
Sowohl die Osram-Aktie als auch die von ams sind im Zuge der Nachrichtenlage schnellen Kurswechseln ausgesetzt. Für Osram-Aktionäre ist die Nachricht des Rückzugs von ams schade. Mit der Übernahmeofferte von Bain und Carlyle liegen die Karten weiter auf dem Tisch. Mögliche weitere Interessenten an Osram gibt es offensichtlich und die dürften im Fall der Fälle ein höheres Angebot als 35 Euro je Aktie vorlegen, um die Gunst der Aktionäre auf ihre Seite zu ziehen.