Paion-Aktie: Niemand will sie mehr haben

Für die Paion-Aktie (WKN: A3E5EG) war der Freitag ein rabenschwarzer Tag. Um über -30% stürzte der Kurs des deutschen Specialty-Pharma-Unternehmens in die Tiefe. Seit langem zählt Paion schon zu den größten Underperformern auf dem deutschen Aktienmarkt. In den letzten drei Jahren hat das Unternehmen 90% seines Wertes verloren. Warum wollen Anleger nichts mehr von der Paion-Aktie wissen?

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ℹ️ Paion vorgestellt

Paion ist ein Specialty-Pharma-Unternehmen in den Bereichen Anästhesie und Intensivmedizin mit Sitz in Aachen. Das Unternehmen entwickelt und vermarktet Arzneimittel zur Behandlung von thrombotischen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Hauptprodukt ist Remimazolam, ein intravenös verabreichtes, ultrakurz wirkendes und gut steuerbares Benzodiazepin-Sedativum und -Anästhetikum. An der Börse wird Paion gegenwärtig mit ca. 17 Millionen € bewertet.

Die nächste Kapitalerhöhung

Die Antwort auf die eingangs gestellte Frage ist relativ einfach: Wie die meisten Biopharma-Unternehmen hat Paion einen nahezu unstillbaren Hunger nach frischem Kapital. Auslöser für den massiven Kurseinbruch am Freitag war dann auch die Ankündigung des Unternehmens, eine weitere Kapitalerhöhung durchzuführen.

An sich keine Überraschung für Anleger, aber das extrem niedrige Niveau des Bezugskurses erwischte viele von ihnen kalt. Demnach will das Unternehmen 4,8 Millionen neue Aktien zu einem Kurs von lediglich 1,90 € ausgeben, also deutlich unter dem Kursniveau der letzten Tage und Wochen.

Das frische Kapital will Paion in vielfältiger Weise nutzen, darunter den Ausbau seiner Infrastruktur, die Einführung des Medikaments Byfavo (Remimazolam) in Europa in der Indikation Allgemeinanästhesie, das Produktlebenzyklus-Management sowie die Erfüllung von Entwicklungsverpflichtungen. Aber auch Zins- und Tilgungsverpflichtungen aus einem Darlehensvertrag mit der Europäischen Investitionsbank zählen zu den Verwendungszwecken.

Die einzig positive Nachricht im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung ist, dass sich die Humanwell Healthcare-Gruppe und der Schweizer Investor Nice & Green bereit erklärt haben, nicht von Altaktionären bezogene Anteile im Wert von bis zu 6 bzw. 5 Millionen € zu erwerben. Einer erfolgreichen Durchführung der Kapitalerhöhung steht somit nichts im Wege.

Ein kontinuierlicher Abwärtstrend

Der Kurschart der Paion-Aktie gehört zweifellos zu den schlechtesten unter allen deutschen Aktien. In den vergangenen drei Jahren ging es mit dem Biotech-Titel mit nur kurzen Zwischenerholungen nahezu kontinuierlich bergab.

Trotz Geld kein Erfolg

Es ist nicht das erste Mal und wird auch nicht das letzte Mal bleiben, dass Paion seine Aktionäre über eine Kapitalerhöhung verwässert. Bislang reiht sich Paion in die lange Riege deutscher Biopharma-Firmen ein, die Millionen an Kapital verschlungen haben, ohne jemals nennenswerte wirtschaftliche Erfolge vorzuweisen. Ob sich das in Zukunft ändern wird, vermag niemand abzuschätzen.

Anleger sollten vor diesem Hintergrund einen großen Bogen um die Paion-Aktie machen. Sowohl in fundamentaler als auch in charttechnischer Hinsicht spricht alles gegen einen Kauf des Biotech-Werts.

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