Paion: Ins fallende Messer greifen?

Kersten
24.11.21

Die Aktie von Paion (WKN: A0B65S) kennt seit Tagen nur eine Richtung – abwärts. Im gestrigen Handel erreichte das Papier ein neues 52-Wochen-Tief von 1,43 €. Aktuell wird der Wert zu einem Kurs von 1,49 € gehandelt. Das erhöhte Verkaufsvolumen der letzten Tage scheint sich gelegt zu haben. Wie geht es nun weiter?

Paion ist ein Specialty-Pharma-Unternehmen in den Bereichen Anästhesie und Intensivmedizin und hat seinen Sitz in Aachen. Das Unternehmen wurde im Jahr 2000 von Dr. Mariola Söhngen und Dr. Wolfgang Söhngen gegründet. Das Hauptprodukt ist Remimazolam, ein intravenös verabreichtes, ultrakurz wirkendes und gut steuerbares Benzodiazepin-Sedativum und -Anästhetikum. Remimazolam ist bereits in den wichtigsten Märkten zugelassen. Darunter zählen die USA, die EU, China und Südkorea.

Kommerzielle Fortschritte?

Im letzten Halbjahresbericht sprach die Firma von Fortschritten im Vertrieb – doch leider sind die Fortschritte beim Ausgeben von Geld deutlich ausgeprägter. Der so wichtige US-Markt kommt jedenfalls weiter nicht in Schwung – Vertriebspartner Acacia konnte zum Beispiel im ganzen ersten Halbjahr 2021 nur 400.000 US$ umsetzen. Wie viel davon Remimazolam (Markenname Byfavo in den USA) zuzurechnen ist, wird nicht offengelegt.

Einlizenzierung rächt sich im Finanzprofil

Der Einkauf zusätzlicher Assets von La Jolla Pharmaceuticals war für die Firma zwar nötig, um eine kritische Masse im Vertrieb zu erreichen. Allerdings ist das Unternehmen auf deutlich potentere Geldgeber angewiesen. Das überwiegend von Privatinvestoren gehaltene Papier kann genau damit leider nicht aufwarten.

Im jetzigen Tempo entspricht der Kassenbestand von etwa 13,1 Millionen € damit gerade mal den Ausgaben des letzten Quartals. Das verfügbare Kapital seitens der Europäischen Investitionsbank (EIB) ist nun auch voll gezogen.

Bis ein Vertrieb pharmazeutischer Produkte den Break-Even erreicht, dauert es gerne zwei bis vier Jahre. Auch wenn ich persönlich von den Produkten Paions und deren Nutzen überzeugt bin, werden noch viele Millionen € benötigt, um das Potenzial auch auszuschöpfen.

Finanzierung abwarten

Fundamental sollte das Unternehmen erst einmal wieder für Barmittel für bestenfalls 18 Monate sorgen, um sich Luft und Zeit zu verschaffen. Bei einem Mittelverbrauch im Quartal von geschätzt 11 bis 15 Millionen € und einer Marktkapitalisierung von 105 Millionen € ist das definitiv eine Herausforderung für das Management. Solange rate ich zur Seitenlinie.

Mitglieder des exklusiven No Brainer Clubs konnten in der Vergangenheit bereits hohe Prozente mit der Aktie einfahren und erhielten eine Verkaufsempfehlung bei über 3 €.

Nur technisch für einen Rebound interessant

Die Aktie konnte durch den gestrigen Kursrückgang das aus der Covid-19-Krise offen gebliebene Gap bei 1,52 € schließen. Somit ist der Chart wieder bereinigt und steigenden Kursen steht zumindest aus dieser Sicht nichts mehr im Weg.

Auch der RSI von unter 30 verdeutlicht die überverkaufte Situation im Chart. Des Weiteren scheint sich das hohe Verkaufsvolumen der vorausgegangen Tage zu legen. Auf dem aktuellen Niveau gibt es durchaus Argumente für einen kurzfristigen, technischen Rebound.

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