Paion und Evotec: Gähnende Langeweile - das geht auch besser!

Marc Rendenbach
22.03.18

Paion (WKN: A0B65S) legt heute seine Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr vor und kann damit wenig begeistern. Die Aktie bleibt wie von uns mehrfach angekündigt aktuell nicht attraktiv genug, um höhere Notierungen zu rechtfertigen. Ebenso wie bei Evotec (WKN: 566480), wo der Sanofi-Deal nur für ein Strohfeuer gut war, fehlen die zeitnahen Kurskatalysatoren, die nun einen Einstieg auf dem jeweils schon ambitionierten Bewertungsniveau interessant erscheinen ließen.

Einer unserer Biotech-Volltreffer entwickelt sich hingegen immer besser: Als wir unseren Lesern vor knapp einem Jahr die Aktie von Palatin Technologies (WKN: A1C538) mit "10 guten Gründe, jetzt zu kaufen" präsentierten, notierte das Papier weitgehend unbeachtet bei Tiefstkursen um 0,30 USD. Gestern ging der Wert bereits bei 1,12 USD aus dem Handel.

Die +270% Kursgewinn über die letzten Monate kommen nicht von ungefähr, sondern wurden von uns genau so antizipiert. Sie sind das Ergebnis des näherrückenden Zulassungsantrages für den potenziellen Lustmittel-Blockbuster Bremelanotide. Nach dem aufgrund geringer Wirkung und teils schweren Nebenwirkungen enttäuschenden Addyi, für das dennoch seinerzeit ein Milliardenbetrag gezahlt wurde, wäre Bremelanotide erst das zweite von der US-Gesundheitsbehörde zugelassene Medikament zur Behandlung der kontrovers diskutierten Krankheit HSDD (Hypoactive Sexual Desire Disorder).

NDA nur ein Zwischenschritt

Bis Ende des Monats, sprich in den kommenden Tagen, erwartet Palatin den US-Zulassungsantrag für Bremelanotide durch seinen Partner AMAG Pharmaceuticals. Wird dieser von der FDA einige Wochen später hinsichtlich Form und Umfang akzeptiert, winkt eine Meilensteinzahlung über 20 Millionen USD. Weitere 60 Millionen USD würden dann mit der für Anfang 2019 erwarteten Zulassung fließen.

Weiterhin große Phantasie kommt bei Palatin aber vor allem durch die Verpartnerung Bremelanotides in den restlichen Territorien zustande. Nachdem auch schon für die Zielmärkte China und Südkorea Lizenznehmer gefunden wurden, soll der Medikamentenkandidat bis Ende des Jahres global abdeckt sein. Das Interesse sei "exzellent", hieß es im Rahmen der letzten Analystenkonferenz

Wir sind gerade dabei, diese Diskussionen voranzutreiben und ich würde erwarten, dass sie sich nach der NDA sogar noch beschleunigen. (CFO Steve Wills zu den laufenden Lizenzgesprächen)

Vollverwässert kommt Palatin Technologies mittlerweile auf eine Marktkapitalisierung von mehr als 250 Millionen USD. Das ist immer noch sehr wenig unter der Annahme, dass die Ausübung von Warrants sowie kommende Lizenzdeals dafür sorgen könnten, dass mindestens die Hälfte dieser Bewertung bis 2019 durch Cash gedeckt sein wird.

Floppt das Medikament beispielsweise in den USA, könnte ein Erfolg im asiatischen Raum dies immer noch mehr als kompensieren. Die potenzielle Umsatzspanne ist fraglos riesig und könnte von weltweit 100 Millionen USD bis zu einer Milliarde reichen. Unterstellt man in etwa 500 Millionen USD an schnell erreichten Peak Sales sowie 10% Royalties, die für mindestens zehn Jahre an Palatin fließen, wäre ohne Weiteres eine Multiple von 10 auf den Palatin-Anteil in Höhe von 50 Millionen USD und somit eine Marktkapitalisierung von 500 Millionen USD zu rechtfertigen.

Dabei noch nicht berücksichtigt sind verkaufsbasierte Meilensteinzahlungen, die noch einmal Hunderte von Millionen USD einspielen und die Bewertung entsprechend heben könnten. Ebenso ist der Cashbestand Palatins sowie der Wert der restlichen Entwicklungspipeline draufzuschlagen.

Wohin mit den Gewinnen?

Klar ist: Auch wenn sich SD-Leser schon über beinahe 300% Kursgewinn mit unserer Biotech-Perle freuen können, bieten die kommenden Monate noch genug potenzielle Kurskatalysatoren für noch weitaus höhere Notierungen. Gewinnmitnahmen schaden dennoch nicht, zumal weitere SD-Biotechtipps erst ganz am Anfang ihrer Entwicklung stehen.

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Interessenkonflikt: Der Autor dieser Publikation und Mitarbeiter des Herausgebers halten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Aktien der hier besprochenen Unternehmen Palatin Technologies und Trevena und haben eventuell die Absicht, diese je nach Marktsituation – auch kurzfristig – zu veräußern und könnten dabei insbesondere von erhöhter Handelsliquidität profitieren. Hierdurch besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Bitte beachten Sie unseren vollständigen Haftungsausschluss.

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