Palantir +18%: Auf den Spuren von Meta und Tesla
Die Palantir-Aktie (WKN: A2QA4J) schießt nachbörslich um über +18% auf 9 US$ hoch, nachdem der US-Konzern mit seinem Q4-Bericht die Anleger in fast jeder Hinsicht positiv überrascht hat. Besonders beeindruckend ist die Margenentwicklung des Unternehmens. Es riecht bei dem Nasdaq-Titel jetzt nach einer rasanten Erholungsrallye à la Meta und Tesla.
Palantir sammelt und strukturiert Daten im Auftrag von anderen Unternehmen und Regierungen. Der Kunde soll auf diese Weise Prozesse besser verstehen und die Effizienz seiner Organisation erhöhen. Das 2003 gegründete Unternehmen ist seit September 2020 an der US-Tech-Börse Nasdaq gelistet und kommt derzeit auf eine Marktkapitalisierung von knapp 18 Milliarden US$.
Gewinnzone für 2023 angepeilt, Aktie schießt hoch
Das hat der Markt nicht kommen sehen: Die Palantir-Aktie ist am späten Montag nachbörslich um über +18% auf 9 US$ hochgesprungen, nachdem der Daten-Spezialist im Rahmen seiner Q4-Berichtsvorlage überraschend schon für 2023 sein erstes profitables Jahr angekündigt hat.
Der Rest der Zahlen konnte sich auch blicken lassen. So hat das Unternehmen die Dezemberquartals-Konsensschätzungen für Umsatz und Ergebnis übertroffen: Die Einnahmen kletterten demnach gegenüber dem Vorjahreszeitraum um über +17% auf 508,6 Millionen US$. Die Wall Street hatte im Schnitt nur 505 Millionen US$ auf dem Zettel. Ebenfalls erfreulich: Auf GAAP-Basis erreichte der Daten-Sammler haarscharf sein erstes Überschussquartal überhaupt mit einem Gewinn je Aktie von 0,01 US$.
Die Anlegerstimmung konnte dann auch nicht mehr dadurch getrübt werden, dass Palantir mit seinen Umsatzprognosen fürs Auftaktquartal (503-507 Millionen US$) und Gesamtjahr (2,18-2,23 Milliarden US$) knapp unter den Erwartungen geblieben ist.
Wachstum bleibt trotz Konjunkturdelle beachtlich
Man könnte nun argumentieren, dass das leicht besser als erwartete Ergebnis nicht besonders bedeutend ist, da Palantir gerade so in den grünen Bereich gerutscht ist. Die Tatsache, dass das Unternehmen schneller als erwartet gewachsen ist, ist jedoch beachtlich, wenn man bedenkt, dass Tech-Riesen wie Apple und Microsoft zuletzt sinkende oder stagnierende Einnahmen zu beklagen hatten.
Besonders beeindruckend: Die Zahl der kommerziellen Kunden ist im Jahresvergleich um +55% gestiegen. In einer Zeit der wirtschaftlichen Schwäche, in der viele Konzerne ihre Barmittel schonen, ist das ein starkes Signal. Es spricht dafür, dass eine Palantir-Partnerschaft eine finanziell sinnvolle Investition ist und nicht nur ein Prestige-Projekt.
Auch im Regierungsgeschäft war die Leistung solide. Die in diesem Bereich erworbenen Einnahmen stiegen im Vergleich zu Q4/2021 um +23%. Da der Ukraine-Krieg zuletzt wieder aktiver geworden ist, dürften weitere westliche Regierungen nun geneigt sein, mit dem Nasdaq-Unternehmen zu kooperieren.
Kippt jetzt die Marktstimmung?
Palantir hat mit diesen sehr soliden Q4-Zahlen viele Bären Lügen gestraft, die argumentierten, dass die US-Datenkrake aufgrund überproportional ansteigender Betriebskosten niemals profitabel sein wird. Tatsächlich hat sich die GAAP-Betriebs-Marge im vergangenen Jahr aber dramatisch verbessert – um zehn Prozentpunkte. Damit ist sicher: Sollte das Unternehmen dieses Gewinnspannen-Wachstum beibehalten, wird es in nicht allzu ferner Zukunft äußerst profitabel werden.
Der heftige nachbörsliche Kurssprung der Palantir-Aktie deutet allerdings an, dass die meisten Anleger von dem neuen Zwischenbericht eher Negatives erwartet haben. Das hätte ich nicht gedacht angesichts der vorteilhaften Entwicklungen für das Unternehmen, die ich vergangene Woche in diesem Artikel erläutert habe.
Sollte sich die Marktstimmung nun nachhaltig verbessern, dürfte das Nasdaq-Papier eine Erholungsrallye starten – ähnlich wie zuletzt die Tech-Giganten Meta Platforms und Tesla.
Mit den frischen Kursgewinnen ist Palantir nun mit dem 9-fachen künftigen Umsatz bewertet. Das Multiple sinkt auf etwa 7,5, wenn man die Netto-Cash-Position berücksichtigt. Damit positioniert sich das Unternehmen zwischen Apple (6) und Microsoft (9), was zwar alles andere als günstig ist. Die Bewertung könnte allerdings gerechtfertigt sein, wenn der Daten-Aufbereiter sein Geschäft wie gehabt in einem attraktiven Tempo steigert und seine Margen dabei weiter ausweitet.
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